Polizei! Pete Doherty sagt Konzert in München ab

Der Brite schuldet der Justiz 30.000 Euro und bekommt Besuch von den Beamten. Zahlt der Sänger nicht, drohen ihm 30 Tage Gefängnis.
von  N. Job, K. Hoppe, A. Midek
Pete Doherty.
Pete Doherty. © dpa

Der Brite schuldet der Justiz 30 000 Euro und bekommt Besuch von den Beamten. Zahlt der Sänger nicht, drohen ihm 30 Tage Gefängnis.

München - Er kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen: Eigentlich wollte Skandalrocker Pete Doherty, Ex von Supermodel Kate Moss, am Freitag im Münchner Club „Backstage“ auftreten. Das Konzert war ausverkauft. Doch die Britpop-Fans des Londoners, der immer wieder durch Drogenexzesse auffiel, mussten frustriert wieder abziehen: „Das Konzert entfällt leider. Infos zum Nachholtermin in Kürze“, hieß es lapidar auf einem Zettel vor dem Backstage. Der Grund dafür blieb unklar.

Sicher ist, dass auch in Deutschland mehrere Staatsanwaltschaften gegen den Sänger ermitteln. In Berlin demolierte Doherty 2009 ein Auto. Dafür muss er 30000 Euro Strafe zahlen. Eigentlich bis Freitag. „Doch er hat noch eine Karenzfrist bekommen. Von uns liegt kein Haftbefehl gegen ihn vor“, sagt Staatsanwalt Martin Steltner zur AZ. Erst wenn Doherty die Strafe auch in zwei Wochen noch nicht gezahlt hat, drohen ihm 30 Tage Gefängnis.

Aber auch aus Regensburg droht Ungemach. Dort drehte Doherty bis vor wenigen Wochen den Film „Bekenntnis eines jungen Zeitgenossen“. Am Faschingsdienstag brach er in einen Plattenladen ein, stahl eine Gitarre (AZ berichtete).

So überschlugen sich am Freitag die Gerüchte: „Er ist in polizeilichem Gewahrsam“, hieß es blitzschnell im Internet. Die Polizei wusste davon nichts.

Nach AZ-Informationen bekam Doherty am Nachmittag aber tatsächlich im Backstage Besuch von zwei Polizisten. Nach etwa 20 Minuten gingen sie wieder, kurz darauf fuhr der Sänger allein in einem Taxi davon – wohin, ist unklar. Auch sein Management reiste ab, um zurück nach London zu fliegen. Ebenfalls ohne Dohertys Töne auskommen musste übrigens der Berliner Schauspieler August Diehl, der extra fürs Konzert angereist war. Auch er soll am Regensburger Einbruch beteiligt gewesen sein.

 

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