Parasportler Mathias Mester eröffnet inklusiven Spielplatz in Mainz
Parasportler Mathias Mester (38) hat in Mainz einen Spielplatz eröffnet. An sich keine große Sache, doch dieser Ort ist anders als viele andere in Deutschland: Er wurde speziell für Kinder mit und ohne Behinderung gestaltet. Am 10. Juni weihte der Para-Leichtathletik-Weltmeister die Anlage in unmittelbarer Nähe des Stadions des FSV Mainz 05 ein. Rund 70 Kinder mit und ohne Behinderung probierten die Geräte als erste aus.
Sport und Begegnung für gemeinsame Erinnerungen
Der Spielplatz ist Teil der Initiative "Stück zum Glück", die von Procter & Gamble, Rewe und der Aktion Mensch getragen wird. Mester fungiert als Botschafter des Projekts. Auch der Fußball-Erstligist FSV Mainz 05 unterstützt das Projekt.
"Bei mir war es zwar nicht der Fußball, aber letztendlich doch der Sport, der ganz wesentlich dazu beigetragen hat, dass ich heute selbstbewusst durchs Leben gehe", erklärt Mester laut Pressemitteilung - und betont die Bedeutung gemeinsamer Erfahrungen: "Es ist wichtig, dass Kinder zusammenkommen und gemeinsam tolle Dinge erleben können. Damit werden Erinnerungen geschaffen, die sie vielleicht ein Leben lang begleiten."
Vier von fünf Spielplätzen nicht barrierefrei
Die Statistik zeigt den Handlungsbedarf: Rund 80 Prozent der Spielplätze in Deutschland sind nicht inklusiv. Kinder mit Behinderung können sie nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. Der Mainzer Spielplatz verfügt über befahrbaren Fallschutz aus Gummi statt Sand, verschiedene Ein- und Ausstiege sowie Rampen mit unterschiedlichen Höhen.
Die Initiative läuft seit 2018. Das Finanzierungsmodell: Pro verkauftem P&G-Produkt bei Rewe fließt ein Cent in das Projekt. Bisher kamen so 3,6 Millionen Euro zusammen, mit denen 55 inklusive Spielplätze realisiert wurden.
Mesters Engagement für Inklusion
Mathias Mester war als Parasportler mehrfacher Welt- und Europameister im Speerwurf, gewann Paralympics-Silber im Kugelstoßen. Heute ist er auch durch TV-Auftritte bei "Let's Dance" und "Das große Promibacken" bekannt. Diese Bekanntheit nutzt er für gesellschaftliche Themen, denn der 38-Jährige sieht sich auch in der Verantwortung: "Ich freue mich, meine Reichweite für Themen nutzen zu können, die die Gesellschaft voranbringen."
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sagte Mester vor Kurzem: "Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen und niemand zurückbleibt." Es sei wichtig, dass alle Kinder miteinander spielen können. "Es ist auch eine Frage der Wertschätzung." Inklusion bedeute für ihn auch "ein Schritt in Richtung Normalität". Es sei traurig, dass man überhaupt noch darüber sprechen müsse, Menschen mit Behinderung zu inkludieren.
Die Projektpartner planen weitere Spielplätze. Der Mainzer Standort neben dem Stadion soll als Beispiel dienen, wie Sport und Inklusion zusammenpassen. Mester formuliert es so: "Ein Fußballstadion, aber eben auch ein Spielplatz sind Orte, wo all das passiert. Ein Ort, der offen sein sollte für alle. Ein Ort ohne Barrieren."
Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de
- Themen:
- 1. FSV Mainz 05