Oasis-Mami:„Liam betet Noel an“
Prügeleien und Trinkgelage stehen bei ihnen auf der Tagesordnung. Nach dem jüngsten Gallagher-Zoff steht Oasis ernsthaft vor dem Aus – doch die Mutter der Chaos-Brüder glaubt nicht an ein Ende.
Wahrscheinlich können Mütter nicht anders, als bei ihren Kindern optimistisch zu sein. So gesehen spricht aus den Worten von Peggy Gallagher keine Naivität. Sondern mütterliche Liebe: Gerade haben sich ihre Söhne gezofft, hat Liam, der Jüngere, die Gitarre von Noel, dem Älteren, zerschlagen, woraufhin der ihre Band Oasis wutentbrannt verlassen hat, da betont die Mutter, dass sich ihre Jungs zu sehr lieben, um miteinander zu brechen.
„Liam betet Noel an“, sagt also Peggy, „sie lieben sich, aber sie sind eben sehr unterschiedlich.“ In ihrer Kindheit, schwört Peggy, hätten sich die zwei nie gestritten. Das habe erst begonnen, als sie ihre Band gegründet haben. 1991 war das, als Liam und Noel aus Manchester wegzogen und drei Jahre später, mit ihrem ersten Album, die größten Rockstars ihrer Zeit wurden.
Die zwei irischstämmigen Arbeiterkinder kombinierten Pilzkopf-Frisur mit der lässig-aggressiven Attitüde streunender Straßenköter. In ihrer Musik verschmolzen sie Beatles-Harmonien mit den rauen, harten Beat der Stones zu etwas Neuem, einem stolzen Gassensound, der Urklang des Britpop. „Definitely Maybe“ von 1994 war nichts weniger als ein Meisterwerk – und zugleich der Anfang vom langsamen Ausbluten der brüderlichen Schaffenskraft.
An das endgültige Ende einer Ära glaubt die Mutter dennoch nicht. Und auch Musik-Mogul Alan McGee, der die Band 1993 entdeckte, ist sich sicher, dass die beiden Streithähne wieder zueinander finden. „Sie werden eine Weile nicht miteinander sprechen“, sagt er, „und danach wieder zusammen kommen.“
Woher McGee die Hoffnung nimmt, sagt er nicht. Wahrscheinlich kann er nicht anders, als das Beste anzunehmen. Wie eine Mutter.
janc
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