Nora von Waldstätten: "Ich bin nicht nachtragend"

Die adelige Familiengeschichte ist Nora von Waldstätten in die Wiege gelegt worden, alles andere hat sie sich selbst erarbeitet - worauf sie sehr stolz ist, wie sie im Interview verrät.
Berlin - Die in Wien geborene Nora von Waldstätten (32) mit den dunklen Haaren und den umso markanteren eisblauen Augen entstammt dem alten österreichischen Adelsgeschlecht der Freiherrn von Waldstätten. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt die Schauspielerin, die bereits mit mehreren Nachwuchsdarstellerpreisen ausgezeichnet worden und am 5. Mai in "Die Tote in der Berghütte" (20.15 Uhr, ZDF) zu sehen ist, was ihr adeliger Familienhintergrund für sie heute bedeutet. Die Wahl-Berlinerin erklärt aber auch, warum man "Carpe diem" täglich trainieren sollte und warum sie es gar nicht schlimm findet, wenn eine Verabredung zu spät erscheint.
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Sie stammen aus einem alten österreichischen Adelsgeschlecht. Was bedeutet das heute für Sie?
Nora von Waldstätten: Es ist schön, zu wissen, wo man herkommt. Ich lebe aber absolut im Hier und Jetzt und glaube daran, dass es meine Verantwortung ist, etwas aus meinem Leben zu machen.
Was haben Ihre Eltern zu Ihrem Berufswunsch gesagt?
Waldstätten: Meine Eltern waren zwar schon immer kunst- und kulturaffin, bei uns sind aber keine Filmemacher ein und aus gegangen. Ich hatte den großen Traum, Schauspielerin zu werden, und habe mir jeden Meter selbst erkämpft - worauf ich auch sehr stolz bin.
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Kennen Sie dieses "Warten darauf, dass das Leben beginnt"?
Waldstätten: Man kann das Leben nur aktiv leben, wenn man begreift, dass es endlich ist. Es ist für uns alle die Herausforderung, sich das immer wieder zu vergegenwärtigen, und nicht dabei zuzuschauen, wie das Leben an einem vorbeizieht. "Carpe diem" sollte man täglich trainieren.
Wie gut sind Sie im Verzeihen, anderen oder auch sich selbst gegenüber?
Waldstätten: Ich bin nicht nachtragend. Das fängt im Kleinen an: Wenn jemand zu einer Verabredung zu spät kommt, finde ich das nicht so wahnsinnig tragisch - es sei denn vielleicht, ich stehe im Regen. Wenn ich aber daheim oder in einem Café sitze, ist es an mir, die Zeit aktiv zu nutzen. Manchmal finde ich es sogar ganz schön, weil es irgendwie geschenkte Zeit ist, in der man einfach mal durchatmen und beobachten kann.
Und wie steht's um Ihre Pünktlichkeit?
Waldstätten: Ich wiederum bin gerne pünktlich oder sogar ein paar Minuten früher da, weil ich es einfach angenehmer finde, vor einem Termin zur Ruhe kommen zu können.
Wie halten Sie Kontakt zu Freunden?
Waldstätten: Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Wenn man dreht, ist man in einem Paralleluniversum. Nach diesen sechs bis acht Wochen Drehzeit versuche ich dann aber auch, viel Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Meine beste Freundin kenne ich aus dem Kindergarten. Ich empfinde es als Geschenk, jemanden zu haben, den ich so lange schon so gut kenne. Zwischen uns gibt es dieses sprichwörtliche blinde Vertrauen.
Schauen Sie gerne Thriller?
Waldstätten: Ja, aber ich schaue mir solche Filme lieber mit einer Freundin an, weil mein Nervenkostüm nicht unbedingt gemacht ist für allzu gruselige Geschichten. Auch als wir "Die Tote in der Berghütte" gedreht haben, war ich sehr froh, dass das Filmteam immer um uns herum war. Es kann schon sehr unheimlich sein, nachts auf einer einsamen Hütte, wenn die Tiere drumherum anfangen, ihre Geräusche zu machen, es überall knackst und der Regen gegen das Fenster prasselt...