Neureuther verteidigt traditionelles Rollenbild: "Könnte das nie so wie Miri"

Felix und Miriam Neureuther sind im März zum vierten Mal Eltern geworden. In einem Podcast hat Felix Neureuther nun über Geburt, das Vatersein und die Aufgabenteilung zu Hause gesprochen.
von  Agnes Kohtz
Felix und Miriam Neureuther wurden im März zum vierten Mal Eltern.
Felix und Miriam Neureuther wurden im März zum vierten Mal Eltern. © imago / Sven Simon

Skirennläufer Felix Neureuther ist im Frühjahr zum vierten Mal Vater geworden. In seinem Podcast "Pizza & Pommes" tauscht er sich mit Sportreporter Philipp Nagel über Geburten, Kinder sowie die Rollen von Vater und Mutter aus. Dabei erklärt Neureuther: "Für mich ist sowieso jede Frau eine absolute Superheldin. Das ist das verrückteste, tollste, gleichzeitig auch das krasseste Erlebnis, so eine Geburt erleben zu dürfen. Da ist es völlig egal, ob es Kind Nummer eins ist, zwei, drei oder vier. Es ist immer wieder ein Wunder." In ihrem Gespräch kommt auch das Bild des modernen Vaters auf den Tisch – und welche Problematiken in Bezug auf die Aufgabenverteilung zwischen Mutter und Vater auftauchen.

Felix Neureuther betont: Ein Kleinkind braucht die Mama

Dabei sieht vor allem Felix Neureuther in den ersten Jahren nach der Geburt die Rolle der Mutter als die wichtigere für das Kind an: "Die Mama ist die erste, die das Kind auf der Brust hat. Ein Kleinkind, und davon bin ich überzeugt, oder ein Säugling, braucht die Mama. Da haben wir Väter überhaupt keinen Auftrag. Auch wenn wir es gerne können würden, das können wir nicht. Das will ich gar nicht despektierlich sagen, sondern als Bewunderung für jede Frau oder für jede Mama. Diese Bindung zwischen Mutter und Säugling, das ist wahrscheinlich das engste, was es überhaupt gibt. Und Kinder brauchen in erster Linie dann auch die Mamas, ob du jetzt stillst oder auch ob du nicht stillst. Die Mutter trägt das Kind neun Monate lang im Bauch. Wir wissen überhaupt nicht, wie sich das tatsächlich anfühlt. Und deswegen bin ich schon eher jemand, der sagt, das können wir Männer gar nicht. Nicht mal ansatzweise so in der Form, wie das die Mamas könnten."

Doch wie verhält es sich mit der Aufteilung der Care-Arbeit in deutschen Haushalten? Philipp Nagel zitiert in dem Podcast mehrfach den Väterreport des Bundesfamilienministeriums von 2023. Laut diesem wünschen sich 55 Prozent der Väter eine partnerschaftliche Aufgabenteilung. Gelingen tut dies am Ende aber nur zu 21 Prozent. Diese klassische Rollenverteilung liegt Neureuthers Meinung nach aber gerade in den ersten Jahren eines Kindes nicht daran, dass die Männer es nicht wollen, sondern es angeblich nicht können: "Wenn ich daran denke, wie die Frauen das durchziehen, gerade in der Anfangszeit, in der Stillzeit, wenn die Kinder in der Nacht wach sind und so weiter, was die für Kräfte entwickeln. Das schaffen wir Männer doch gar nicht. Wir würden daran zerbrechen, sage ich dir ganz ehrlich. Wir hätten überhaupt keine Chance."

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Felix und Miriam Neureuther: Traditionelle Rollenverteilung

Um seine Kinder und Familie kümmere er sich aber natürlich trotzdem. Bei Kind Nummer vier sieht er seine Hauptaufgabe als Vater allerdings vor allem in der Betreuung der älteren Kinder: "Jetzt bin ich eher derjenige, der für die anderen drei gerade da ist und die Mama ist halt für das Kleinste gerade da." Grundsätzlich wird bei den Neureuthers aber, zumindest momentan, wohl das traditionelle Rollenbild gelebt: Der Papa geht arbeiten, während die Mama daheim die Kinder hütet. Ein Modell, welches, und da ist sich Neureuther im Klaren, vor allem aufgrund ihrer finanziellen Situation möglich ist: "Ich bin heilfroh und wahnsinnig dankbar dafür, dass wir das so gestalten können, weil die Mama, oder die Miri in dem Sinne, die tollste Mama für die Kinder ist, die man sich überhaupt vorstellen kann. Ich könnte es in der Form niemals so wie die Miri zum Beispiel, wie meine Frau."

Trotz der klassischen Verteilung zu Hause kommt aber auch das Thema Rückkehr in den Beruf zur Sprache. Neureuther kritisiert stark, wie schwierig es für viele Mütter nach Schwangerschaft und Kinderbetreuung  sei, wieder in ihrer Karriere Fuß zu fassen. Er moniert: "Es ist bedenklich, dass einer Mama, die wieder in das Berufsleben einsteigt, der Schritt so schwer gemacht wird. Das kann nicht sein."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.