Neue Vorwürfe gegen Star-Regisseur Dieter Wedel
Es gibt neue, schwere Vorwürfe gegen Dieter Wedel (75). Vier weitere Frauen sprechen in der aktuellen Ausgabe der "Zeit" über ihre teils dramatischen Erfahrungen mit dem Fernsehregisseur. Diese reichten demnach von Schikane über Körperverletzung bis hin zu sexueller Nötigung und sogar Vergewaltigung.
"Er schlug meinen Kopf immer wieder aufs Bett"
Die Schweizer Schauspielerin Esther Gemsch berichtet davon, dass Wedel sie 1980 in seinem Hotelzimmer angegriffen haben soll und versucht habe, sie zu vergewaltigen. Im Dossier von der Zeit wird Gemsch wie folgt zitiert: "Er setzte sich rittlings auf mich, packte meinen Kopf bei den Haaren und schlug ihn immer wieder aufs Bett, einmal auch an die Wand und dann einmal auf die Bettkante." Er habe sie auch mit ihrem Schal gewürgt, so dass sie kaum noch Luft bekommen habe. Aufgrund ihrer Verletzungen musste Gemsch den Dreh abbrechen. Wedel besetzte ihre Rolle neu.
Schwere Mobbing-Vorwürfe
Die Schauspielerin Ute Christensen wirft Dieter Wedel in der Zeit Mobbing und Demütigung vor. Dies sei die Konsequenz daraus gewesen, dass sie im Jahr 1981 eine Einladung auf sein Zimmer ausgeschlagen hatte. Christensen - damals im zweiten Monat schwanger - habe nach 40 Drehtagen dem Mobbing nervlich nicht mehr standgehalten. Die Folge: Nervenzusammenbruch und Einlieferung ins Krankenhaus. Dort habe sie ihr ungeborenes Kind verloren.
Vergewaltigung im Wald
Eine Schauspielerin, die anonym bleiben will, wirft Wedel Vergewaltigung vor. Der Regisseur habe sie 1975 mit seinem Auto in ein Waldstück gefahren und dort vergewaltigt, heißt es im Dossier der Zeit.
Dieter Wedel selbst verzichtete diesmal auf eine detaillierte Stellungnahme und verwies dabei auf seinen angeschlagenen Gesundheitszustand. Der Regisseur befindet sich aktuell wegen einer Herz-Attacke im Krankenhaus. Am Montag erst zog sich Wedel aufgrund der zuvor bereits gegen ihn erhobenen Anschuldigungen mehrerer Frauen als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurück.