Neue Lügen vom «unsympathischen Superstar»
Seine früheren Memoiren seien größtenteils erfunden gewesen. Doch Helge Schneider gibt zu, dass auch in seiner neuen Autobiografie «Bonbon aus Wurst» einiges geflunkert ist.
Helge Schneider (53) hat am Donnerstag in Köln seine zweite Autobiografie vorgelegt, «Bonbon aus Wurst». Seine ersten Memoiren, 1992 erschienen, hätten großenteils auf Lügenmärchen beruht, sagte er. Diesmal berichtet er unter anderem, wie er sich mit einer Sense einmal versehentlich beide Füße abtrennte. Der Arzt, der ihm die Gliedmaßen wieder annähte, wird mit den Worten zitiert: «Sie sind kein Privatpatient, das hätte ich gar nicht gedacht.»
Schneider sagte, die Grenzen zwischen tatsächlich Erlebtem und Erfundenem seien auch dieses Mal fließend. «Es ist aber aufgebaut auf vielen Sachen, die stimmen. Hier steht so einiges wirklich Persönliche drin.» Über den Wahrheitsgehalt der einzelnen Begebenheiten werde er sich aber nicht auslassen, «dann ist das Spiel ja vorbei. Man soll darüber nachdenken und rätseln. Ich find's auch unerheblich. Das ist ein Faible von mir, dass ich nicht so funktioniere, wie viele erwarten.» Mit dem Buch wolle er sich auch selbst vorführen und zeigen, dass er sich nicht ernst nehme. «Ich stelle mich selber als einen unsympathischen Superstar hin, der sein Publikum verachtet.» Solche Arroganz komme bei Prominenten zuweilen tatsächlich vor und beruhe nach seiner Erfahrung meist auf Unsicherheit. Zu Beginn seiner Laufbahn als Musiker und Comedian sei er auch sehr unsicher gewesen. Helge Malchow, Verleger bei Kiepenheuer & Witsch, sagte, trotz aller Satire und Ironie verrate das Buch eine ganze Menge über Schneiders Anfänge als Jazzmusiker. (dpa)
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