NDR-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert stirbt mit 88 Jahren

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Trauer um Rolf Seelmann-Eggebert (1937-2025): Der legendäre NDR-Reporter und Adelsexperte ist am 22. August im Alter von 88 Jahren in Hamburg gestorben. Das gab der Sender am Freitag bekannt. Der gebürtige Berliner hatte über sechs Jahrzehnte lang das Programm des Norddeutschen Rundfunks mitgeformt und galt als einer der größten Kenner der europäischen Königshäuser.
"Rolf Seelmann-Eggebert hat unser Programm entscheidend geprägt - als Adelsexperte, aber auch in vielen anderen Bereichen", würdigt NDR-Intendant Joachim Knuth den Verstorbenen. "Ob er aus Krisengebieten berichtete, die ungleiche Verteilung des globalen Reichtums thematisierte oder royale Großereignisse begleitete - immer überzeugte er die Zuschauerinnen und Zuschauer durch seine profunde Sachkenntnis und seinen taktvollen Umgang mit Themen und Menschen." Der NDR habe dem Verstorbenen "viel zu verdanken".
Zwischen Afrika und Adel
Die Karriere des späteren Fernsehstars begann 1956 nach einem Soziologie-Studium mit einem Volontariat beim NDR. Nur acht Jahre später übernahm er bereits die Leitung der Reportageabteilung. Von 1968 bis 1971 berichtete er als ARD-Hörfunk-Korrespondent aus Westafrika. Anschließend wechselte er ins Fernsehen und leitete von Nairobi aus das ARD-Büro für Afrika. Später wurde er zudem Leiter des ARD-Studios London, NDR-Programmdirektor Fernsehen und Chefkorrespondent Fernsehen des NDR.
Doch das breite Publikum kannte "Königsfritze" Seelmann-Eggebert vor allem als den Mann, der den deutschen Fernsehzuschauern die Welt der Royals näherbrachte. Seine Fernsehreihen "Europäische Königshäuser", "Royalty", "Königskinder" oder "Die Windsors - 100 turbulente Jahre" wurden zu Publikumsrennern. Unvergessen bleiben seine mehrstündigen Live-Kommentierungen der großen royalen Hochzeiten von Prinz Charles und Lady Diana, Prinz William und Kate Middleton sowie Prinz Harry und Meghan Markle.
Mehrfach ausgezeichnet
Selbst nach seinem offiziellen Ruhestand 2002 blieb Seelmann-Eggebert dem NDR verbunden. Seine letzte Fernseh-Reportage "Ein Wiedersehen mit Kenia" strahlte Das Erste 2018 aus. Dafür bereiste der damals 81-Jährige noch einmal das ostafrikanische Land, um zu erleben, wie es sich seit seiner Zeit als Korrespondent verändert hatte.
Für seine Arbeit wurde Seelmann-Eggebert unter anderem mit dem Deutschen Journalisten-Preis, dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, dem "Order of the British Empire" oder dem Bambi ausgezeichnet. 2011 erhielt er für seine Royalty-Berichterstattung den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Besondere Leistung Unterhaltung".
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