Nach Sprung von Kreuzfahrtschiff: Suche nach Daniel Küblböck eingestellt

Das Drama um Daniel Küblböck: Am Sonntagmorgen war der frühere DSDS-Star von einem Kreuzfahrtschiff ins Meer gesprungen. Nach einem Tag des Bangens nun die traurige Nachricht: Die Suche nach dem Entertainer wurde eingestellt.
dpa |
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Insgesamt vier Schiffe und zwei Flugzeuge hatten zusammen 80 Stunden lang eine Fläche von 1.227 Quadrat-Seemeilen nach Daniel Küblböck abgesucht.
Rolf Vennenbernd/dpa Insgesamt vier Schiffe und zwei Flugzeuge hatten zusammen 80 Stunden lang eine Fläche von 1.227 Quadrat-Seemeilen nach Daniel Küblböck abgesucht.

Halifax - Gerade erst hatte die Familie des im Atlantik vermissten Daniel Küblböck kundgetan, dass sie die Hoffnung nicht aufgebe. "Wir denken mit all unserer Kraft und Liebe an Daniel und hoffen auf ein großes Wunder", heißt es in einer Stellungnahme, die Angehörige und enge Freunde auf der Internet-Seite des 33-Jährigen veröffentlichten.

Im Übrigen bitte man darum, auf Spekulationen rund um das Verschwinden Küblböcks zu verzichten und der Familie Ruhe zu gewähren. "Wir, die Familie, Angehörige und enge Freunde, sind tief bestürzt und haben derzeit keine Kraft die Vorfälle zu kommentieren."

Kanadische Küstenwache: "Kein Anzeichen von Herrn Küblböck gefunden"

Jetzt die bittere Erkenntnis und traurige Nachricht: Die kanadische Küstenwache stellte die Suche nach dem in der Labrador See vermissten deutschen Sänger ein. Das teilte der Sprecher der Küstenwache im kanadischen Halifax, Mark Cough, am Montag mit. (Lesen Sie hier: Daniel Küblböck - letztes Selfie aus der Kabine)

Insgesamt vier Schiffe und zwei Flugzeuge hätten zusammen 80 Stunden lang eine Fläche von 1.227 Quadrat-Seemeilen abgesucht. "Leider wurde kein Anzeichen von Herrn Küblböck gefunden", sagte Cough. Wegen der kurzen Überlebenszeit in dem kalten Wasser sei die schwere Entscheidung getroffen worden, die Suche einzustellen. (Lesen Sie hier: Daniel Küblböck - sind das die letzten Bilder vor seinem Verschwinden?)

Daniel Küblböck: Aufregung um Instagram-Post von Dieter Bohlen

Am Sonntag waren noch zwei Schiffe sowie ein Aufklärungsflugzeug und ein Hubschrauber im Einsatz. Über Nacht suchte nur ein Schiff der Küstenwache weiter. Von Aida hieß es am Montag, nach Anbruch der Dunkelheit am Sonntagabend (Ortszeit) seien die Kreuzfahrtschiffe von der Küstenwache aus der Suchaktion entbunden worden. "AIDAluna befindet sich jetzt auf dem Weg nach Halifax."

Die zuletzt von Küblböck besuchte Berliner Schauspielschule wies am Montag Mobbing-Vorwürfe zurück. "Die Behauptung über Mobbing an unserer Schule weisen wir strikt zurück", hieß es in einer Erklärung der ETI Schauspielschule Berlin des Vereins Europäisches Theaterinstitut. "Wir sind zutiefst bestürzt und geschockt über das Verschwinden unseres Schülers Daniel Kaiser-Küblböck." In Gedanken sei man bei der Familie, den Freunden und Fans.

Im Internet kursiert ein angeblich von Küblböck verfasster Netz-Eintrag, in dem von monatelangem Mobbing an der Schule die Rede ist und einer Dozentin vorgeworfen wird, nichts dagegen getan zu haben.

Einige Kritik erntete am Montag ein Statement von Musikproduzent Dieter Bohlen, der sich in einem bei Instagram geposteten Video "total geschockt" zeigte. Der DSDS-Chefjuror trug darin einen Kapuzen-Pullover, der ausgerechnet die Aufschrift "Be one with the Ocean" (Sei eins mit dem Ozean) hat.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Später entschuldigte sich Bohlen dafür: "Das ist völlig falsch rübergekommen." Wenn es falsch verstanden worden sei, "dann tut's mir wirklich wirklich leid". Über Küblböck sagte der 64-jährige Bohlen: "Er war auf der einen Seite ein unheimlich lustiges Kerlchen, was man so im Fernsehen gesehen hat, aber wenn er bei mir zu Hause war, gab es eben auch das totale krasse Gegenteil: Er konnte unheimlich traurig und unheimlich depressiv sein. Und ich habe mich dann damals gewundert, wie unheimlich schnell das so hin und herging bei ihm."

Daniel Küblböck lebte zuletzt in Berlin und Palma de Mallorca 

Daniel Küblböck, geboren im niederbayerischen Hutthurm in der Nähe von Passau, wurde im März 2003 Dritter bei DSDS - hinter Alexander Klaws und Juliette Schoppmann. Nicht zuletzt wegen seiner aufgeweckten und aufgekratzten Art bekam er damals viel Medienaufmerksamkeit.

Anfang 2004 war er dann auch in der ersten Staffel des RTL-Dschungelcamps "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" einer der Teilnehmer. Damals wurde er in fünf von zwölf Ekel-Prüfungen geschickt und musste beispielsweise den sogenannten Kakerlakensarg überbestehen. Sieger wurde damals Costa Cordalis.

Vor vier Jahren bewarb sich Küblböck vergeblich mit dem Lied "Be A Man" um die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kopenhagen. Vor drei Jahren nahm er als Kandidat an der achten Staffel der RTL-Show "Let's Dance" teil. Zuletzt lebte der 33-Jährige in Berlin und Palma de Mallorca.

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Anmerkung der Redaktion:

In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.

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