Nach Prozess mit Amber Heard: Wie steht es um Johnny Depps Karriere?
Rund zweieinhalb Jahre ist es bereits her, dass im Urteil beim Gerichtsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard (39) weitestgehend zugunsten von Schauspieler Johnny Depp (62) entschieden wurde. In einem neuen Interview mit der britischen "Sunday Times" lässt er seine Beweggründe für den aufsehenerregenden Gang vor Gericht Revue passieren: "Wenn ich nicht versuche, die Wahrheit zu vertreten, ist es so, als hätte ich die Taten, die mir unterstellt werden, tatsächlich begangen." Zudem bezeichnet er sich darin als "Crashtest-Dummy" für die anschließende #MeToo-Bewegung. Die Frage ist nur: Hat Depps Karriere den heftigen Aufprall trotz positivem Ausgang im Prozess überlebt?
Noch während die juristische Auseinandersetzung 2022 in vollem Gang war, hatten viele Prozessbeobachter unisono eine pragmatische Prognose abgegeben. Unabhängig vom Urteil wird keiner der beiden Konfliktparteien als unbeschadeter Gewinner daraus hervorgehen. Zu dreckige Wäsche kam in dem mehrwöchigen Verleumdungsprozess ans Licht. Zu große (und wohl dokumentierte) Abgründe taten sich auf. Das Fazit lautete: Die Vorwürfe gegen Depp waren ungerechtfertigt. Diverse innere Dämonen, etwa teils heftiger Alkohol- und Drogenkonsum während der problematischen Ehe, machten ihn nach dem Prozess aber nicht unbedingt attraktiver für die Filmstudios.
Das erste Projekt
Und so dauerte es bis zum August 2023, ehe Depp überhaupt wieder in einer Kinorolle zu sehen war. Im französischen Historiendrama "Jeanne du Barry" verkörpert Depp den einstigen König von Frankreich, Ludwig XV. Der Streifen von und mit Maïwenn Le Besco (49) hatte zuvor - wenn auch außer Konkurrenz - die Internationalen Filmfestspiele von Cannes eröffnet und stieß dabei auf durchaus positives Feedback.
So wurde Depps Leistung darin wohlwollend aufgenommen. Auch durfte er sich bei seinem Besuch in Cannes über Fan-Jubel wie zu seinen besten Zeiten freuen. Als Starthilfe für seine Rückkehr nach Hollywood diente der Film, den Depp übrigens mitproduziert hatte, aber nicht.
Ist jetzt die Zeit für das wahre Comeback gekommen?
Der Anlass für das aktuelle Interview mit der britischen "Sunday Times" war der UK-Release eines Films namens "Modi: Three Days on the Wing of Madness" - die erste Regiearbeit von Johnny Depp seit Jahrzehnten. Seine Rückkehr in die US-amerikanische Traumfabrik stellte jedoch auch dieses Projekt nicht dar, "Modi" entstand als Co-Produktion von Großbritannien, Italien und Ungarn. Seine Premiere hatte der Film bereits im September des vergangenen Jahres beim Internationalen Filmfestival von San Sebastián gefeiert. Knapp zwei Monate später kam das biografische Drama über den Künstler Amedeo Modigliani dann in Italien ins Kino. Ein weltweiter Release blieb bislang aus, laut Branchenseite "Box Office Mojo" spielte "Modi" keine 500.000 Dollar ein.
Weitaus größere Chancen, Depps Rückkehr in Hollywood einzuläuten, weist der Film "Day Drinker" auf, der sich aktuell in Produktion befindet. In dem Fantasy-Thriller, der 2026 ins Kino kommen soll, ist neben Depp auch Penélope Cruz (51) zu sehen. Außerdem führt in Person von Marc Webb (50) ein Mann Regie, der unter anderem mit "(500) Days of Summer" oder den "Amazing Spider-Man"-Filmen schon bewiesen hat, in der Traumfabrik zu funktionieren. Doch ein kleiner Wehrmutstropfen auch beim "Day Drinker"-Regisseur: Zuletzt hatte er das Disney-Debakel "Schneewittchen" zu verantworten. An dessen Reinfall an den Kinokassen traf ihn aber wohl die geringste Schuld.
Auf Depp vs. Heard folgt Gott vs. Satan
Depps aktuell heißestes Hollywood-Eisen scheint derweil der Film "The Carnival at the End of Days" zu sein, der sich momentan noch in Entwicklung befindet. Darin wirkt er nicht nur an der Seite der Zuschauer-Magneten Jason Momoa (45) und Adam Driver (41) mit. Er verkörpert in dem Streifen von Monty-Python-Legende Terry Gilliam (84) auch noch den leibhaftigen Teufel, während Altstar Jeff Bridges (75) Gott mimt. Der Twist der Fantasy-Komödie: Gott ist darin mit seiner Schöpfung unzufrieden und will die Menschheit auslöschen, während ausgerechnet Satan um deren Rettung kämpft. Das klingt nun wirklich nach einem Konflikt, der Blockbuster-Potenzial besitzt.
Qualitätsverlust schon vor dem Prozess
Was bei all den Prozess-Nachwehen nicht vergessen werden darf: Schon vor der öffentlichen Schlammschlacht unter Eid hatte Johnny Depps Karriere eine empfindliche Delle erlitten. Filme wie "Mortdecai - Der Teilzeitgauner", "Yoga Hosers" oder "Lone Ranger" wurden nicht zu Unrecht zum Flop und von Kritikern zerrissen. Seine einstige Weltstar-Strahlkraft hatte er in den Jahren vor dem Prozess allenfalls noch in den "Phantastische Tierwesen"-Filmen unter Beweis gestellt. Eine erfolgreiche Rückkehr in die Traumfabrik käme für ihn also durchaus einer doppelten Widerauferstehung gleich.
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