Nach Gerichtsurteil: Prinz Harry will sich mit Familie versöhnen

In einem überraschenden BBC-Interview nach seiner Niederlage vor einem Berufungsgericht zeigt sich Prinz Harry versöhnlich gegenüber seiner Familie. Gleichzeitig macht er deutlich, dass er seine Frau und Kinder unter den aktuellen Umständen nicht nach Großbritannien bringen kann.
(jom/spot) |
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Prinz Harry hat sich nach seiner Niederlage vor Gericht geäußert.
Prinz Harry hat sich nach seiner Niederlage vor Gericht geäußert. © Imago Images/Avalon.red / Justin Ng

In einem Interview mit der BBC hat Prinz Harry (40) seinen Wunsch nach Versöhnung mit der königlichen Familie zum Ausdruck gebracht. Das Gespräch fand kurz nach seiner Niederlage vor einem Londoner Berufungsgericht bezüglich seines Sicherheitsschutzes im Vereinigten Königreich an diesem Freitag statt. "Ich würde eine Versöhnung mit meiner Familie lieben. Es hat keinen Sinn, weiterzukämpfen, das Leben ist kostbar", erklärte der Herzog von Sussex "BBC News" in Kalifornien.

Harry zeigte sich nach dem Gerichtsurteil sichtlich bewegt und machte deutlich, dass er "tief enttäuscht" sei - nicht so sehr wegen des verlorenen Prozesses, sondern vielmehr "wegen der Menschen hinter der Entscheidung, die das für angemessen halten". Er fühle sich "im Stich gelassen" und bezeichnete das Urteil als "gute, altmodische Abrechnung mit dem Establishment". Er beschuldigt das Königshaus, die Entscheidung, seine Sicherheit zu reduzieren, beeinflusst zu haben und dass die Entscheidung von 2020, seinen Sicherheitsstatus zu ändern, ihn "jeden einzelnen Tag" belaste.

Besonders besorgt äußerte sich der Prinz über die Sicherheit seiner Frau Meghan (43) und der gemeinsamen Kinder. "Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der ich meine Frau und Kinder unter diesen Umständen nach Großbritannien zurückbringen würde", betonte er. Die Änderungen seines Sicherheitsstatus von 2020 hätten nicht nur ihn betroffen, sondern auch seine Familie.

In dem Gespräch äußerte Harry auch den Verdacht, dass man 2020 gehofft habe, ihn und seine Familie durch das erhöhte Risiko zur Rückkehr nach Großbritannien zu bewegen: "Alle wussten, dass sie uns 2020 einem Risiko aussetzten, und sie hofften, dass mich das Wissen um dieses Risiko zur Rückkehr zwingen würde."

Prinz Harry: König Charles spricht nicht mit ihm

Zum Verhältnis zu seinem Vater König Charles III. (76) sagte Harry, dieser spreche nicht mit ihm "wegen dieser Sicherheitsgeschichte". Gleichzeitig ließ der Prinz durchblicken, dass die Zeit für eine Versöhnung drängt: "Ich weiß nicht, wie viel Zeit meinem Vater noch bleibt." Dabei bezieht er sich offenbar auf die Krebsdiagnose von Charles. Auf die Frage, ob er den König gebeten habe, in dem Sicherheitsstreit zu vermitteln, antwortete Harry: "Ich habe ihn nie gebeten, einzugreifen - ich habe ihn gebeten, aus dem Weg zu gehen und die Experten ihre Arbeit machen zu lassen."

Des Weiteren blickt er auf die Jahre voller Spannungen in seiner Familie zurück: "Es gab so viele Meinungsverschiedenheiten und Differenzen zwischen mir und einigen meiner Familienmitglieder, dass die aktuelle Situation, die nun schon seit fünf Jahren andauert, in Bezug auf das menschliche Leben und die Sicherheit der einzige Knackpunkt ist, der noch übrig ist", erzählt er weiter. "Natürlich werden mir einige Mitglieder meiner Familie nie verzeihen, dass ich ein Buch geschrieben habe, natürlich werden sie mir viele Dinge nie verzeihen. [...] Es wäre schön, wenn es jetzt zu einer Versöhnung käme. Wenn sie das nicht wollen, ist das ihre Sache."

Trotz aller Differenzen betonte Harry seine anhaltende Verbundenheit mit Großbritannien: "Ich liebe mein Land, das habe ich immer getan, trotz allem, was einige Menschen in diesem Land getan haben. Und ich finde es wirklich traurig, dass ich meinen Kindern meine Heimat nicht zeigen kann."

Das britische Berufungsgericht in London wies am Freitag Harrys Klage gegen die Herabstufung seiner Sicherheitsmaßnahmen nach seinem Ausscheiden als aktives Mitglied der königlichen Familie ab. Er hatte versucht, eine Entscheidung anzufechten, die sein Sicherheitsniveau reduzierte, nachdem er und seine Ehefrau Herzogin Meghan im Januar 2020 ihre royalen Pflichten niedergelegt hatten und in die USA gezogen waren. Durch die gerichtliche Entscheidung wird sein Sicherheitsstatus nun außerhalb des automatischen, hohen Schutzniveaus bleiben, das für ranghöhere Royals gilt, und wird von Fall zu Fall bewertet.

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