Nach Feuer in L.A.: Hannes Jaenicke kann Haus weiterhin nicht betreten

Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles haben für Hannes Jaenicke (65) nicht nur den Verlust seines Hauses bedeutet - das wahre Ausmaß der Katastrophe wird erst jetzt deutlich. Mehrere Monate nach der Zerstörung seines Domizils in Pacific Palisades kann der Schauspieler das Grundstück weiterhin nicht betreten.
"Im Moment können wir noch nicht mal aufs Gelände. Es ist alles so vergiftet, dass niemand sein Grundstück betreten darf", erklärt Jaenicke gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das Gelände gleiche einer "Mondlandschaft" ohne jede Infrastruktur.
Wiederaufbau dauert Jahre
Die Ursache für die extreme Vergiftung liegt in der besonderen Bauweise der Region, bei der sämtliche Rohre aus Kunststoff sind. Zusätzlich sei viel termitenresistenter Lack verwendet worden und über 30.000 Autos abgebrannt, darunter viele Elektrofahrzeuge. "Da ist massenhaft Lack, PVC, Kunststoff, Plastik und Chemie verbrannt. Der Regen hat alles in den Boden gespült", schildert er.
Wie eine Entgiftung des Bodens erfolgen soll, sei unklar, an einen schnellen Wiederaufbau ist daher nicht zu denken. "Wir sind noch nicht mal im Genehmigungsverfahren. Es gibt neue Feuerbestimmungen und unfassbar viel Bürokratie. Bis man was tun kann, vergehen mit Sicherheit zwei bis drei Jahre", prognostiziert der 65-Jährige.
"Lektion im Loslassen"
Hannes Jaenicke ging in den USA zur Schule, besitzt auch die US-Staatsbürgerschaft und hatte seit über 30 Jahren einen Zweitwohnsitz in Kalifornien. Bereits im Januar hatte er nach dem Brand Bilanz gezogen: "Mir fällt jeden Tag etwas ein, was noch verbrannt ist", sagte er damals gegenüber der "Bild"-Zeitung. Besonders schmerzhaft sei der Verlust persönlicher Erinnerungsstücke gewesen - Briefe seiner Mutter und Großmutter, Familiensachen, seine Kunstsammlung, seine Bücher und sein Motorrad.
Trotz des enormen Verlusts versuchte Jaenicke, den positiven Aspekt der Katastrophe zu sehen. "Es war eine Lektion im Loslassen", reflektierte er. "Aber ich hab keinen Grund zu jammern. Im Gegensatz zu meinen Nachbarn konnte ich in den Flieger nach Deutschland steigen und in mein Zuhause am bayerischen Ammersee zurückkehren."