Interview

Nach elf Jahren: "Hubert und Staller"-Star Lüttichau feiert TV Comeback

Nach elf Jahren Pause ist Schauspieler Helmfried von Lüttichau in der neuen Staffel "Der letzte Bulle" zu sehen. Die AZ hat mit ihm darüber gesprochen, ob er bald auch wieder bei "Hubert und Staller" auftaucht.
Franziska Hofmann |
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Helmfried von Lüttichau (68) bei der Premiere der ersten beiden Folgen der neuen Staffel "Der letzte Bulle" im Gloria Palast in München.
Helmfried von Lüttichau (68) bei der Premiere der ersten beiden Folgen der neuen Staffel "Der letzte Bulle" im Gloria Palast in München. © Joyn/Prime Video/Becker Films

Sieben Jahre lang war er der "Staller" zu seinem "Hubert" (Christian Tramitz) – dann verließ Helmfried von Lüttichau (68) die beliebte Serie, um sich neuen Projekten wie seinem ersten Kabarett-Soloprogramm zu widmen.

Jetzt – nach elf Jahren Pause, ist er wieder als Leiter der Mordkommission, Martin Ferchert, in der neuen Staffel "Der letzte Bulle" zu sehen. Die AZ hat mit ihm über das Leben auf der Bühne gesprochen, sein zweites Soloprogramm – und darüber wie wahrscheinlich eine Rückkehr zu "Hubert und Staller" ist.

AZ: Herr von Lüttichau, nach elf Jahren wieder "Der letzte Bulle" – ist da ein Comeback bei "Hubert und Staller" auch nicht ausgeschlossen?
HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Naja, bei "Hubert und Staller" waren Christian (Tramitz, d. Red.) und ich natürlich der Motor, während ich hier ("Der letzte Bulle", d. Red.) doch eher der Sidekick bin. Und das ist natürlich etwas ganz anderes, auch was den zeitlichen Aufwand und die Kraft angeht. Noch dazu bin ich ja ab Ende Februar mit meinem zweiten Programm auf Tour. Die Premiere habe ich übrigens hier in München im Lustspielhaus. Da hätte ich gar keine Zeit, parallel "Hubert und Staller" zu drehen. Aber ein Gastauftritt – da habe ich noch nie Nein gesagt (lacht).

"Da habe ich mir selbst gedacht, dass das wirklich komisch ist"

"Hubert und Staller", "Der letzte Bulle", Krimis – was ist das mit Ihnen und den Polizei-Rollen?
Gute Frage! Das ist, glaube ich eher Zufall. Ich habe vor Längerem ja auch mal einen Richter gespielt oder jetzt in dem ZDF-Zweiteiler "Sturm kommt auf" einen schrägen Dorfkrämer, der eher ein Wendehals ist. Aber lustigerweise, ja – in den Serien scheint es der Polizist zu sein. Da habe ich mir neulich selbst gedacht, dass das wirklich komisch ist.

Sieben Jahre lang ein "Dream-Team": Christian Tramitz (l.) und Helmfried von Lüttichau in "Hubert und Staller".
Sieben Jahre lang ein "Dream-Team": Christian Tramitz (l.) und Helmfried von Lüttichau in "Hubert und Staller". © Ursula Düren/dpa

Als die Anfrage kam, ob Sie dabei sind beim "Der letzte Bulle"-Comeback, haben Sie da erst mal gezögert?
Ich gebe zu, ja – erst mal habe ich gesagt, ich überlege mir das. Auch aus Zeitgründen. Ich hatte mir die Drehzeit eigentlich freigenommen, um an meinem zweiten Soloprogramm zu arbeiten. Aber dann hat beides zusammen erstaunlich gut geklappt! Wir haben in Köln gedreht, und ich hatte mein Laptop und eine Reisegitarre dabei. Das war die eine Überlegung. Und dann geht man natürlich ein gewisses Risiko ein, weil man ja nicht weiß, ob es vielleicht doch nur eine blöde Nostalgie ist. Aber wenn man mit den Kollegen auf einmal wieder ganz andere Dinge entdeckt, an sich und an der Rolle, die man spielt, dann ist plötzlich wieder alles neu und gar kein Abklatsch.

"Vielleicht haben ich dadurch Mut beim Spielen gekriegt"

Wie hat sich Ihre Figur Martin Ferchert verändert?
Ich würde sagen, an der Grundhaltung hat sich nichts verändert. Ferchert ist noch immer sehr emotional und impulsiv. Auch manchmal ungeschickt. Das ist natürlich auch ein bisschen Teil meiner Person (lacht). Aber natürlich bin ich älter geworden und vielleicht doch ein anderer, als ich es vor 14 Jahren war. Ich habe in der Zwischenzeit "Hubert und Staller" gedreht. Davor war ich ja kaum bekannt. Solche Dinge haben sich geändert. Vielleicht habe ich dadurch auch einen anderen Mut beim Spielen gekriegt, teilweise ein bisschen extremer und komödiantischer zu sein. Ob das gut ist oder nicht, wird man sehen (lacht).

Auf wen Ihrer ehemaligen Kollegen haben Sie sich am meisten gefreut?
Auf alle. Auf Max Grill, auf Henning Baum natürlich, aber auch auf Robert Lohr. Mit dem hatte ich früher am Set nicht so viel zu tun, aber wir sind dann nach dem Dreh öfter zusammen was Essen gegangen! Das war schon insgesamt ein sehr enger Zusammenhalt. Aber auch auf die neuen Kollegen habe ich mich gefreut. Da weiß man ja vorher auch nicht unbedingt, ob es harmoniert (lacht). Aber es hat super funktioniert.

Neues Programm geplant: "Ich traue mich an eigene Songs"

Sie kennen beides: Das Leben auf der Bühne und vor der Kamera – können Sie sagen, was Ihnen lieber ist?
Nein, weil beides so unterschiedlich ist. Auf der Bühne dieser unmittelbare Kontakt zum Publikum, die Möglichkeit, live improvisieren zu können, also gemeinsam mit dem Publikum den Abend zu gestalten, das ist schon was ganz Besonderes. Und lebt natürlich genau von dieser unmittelbaren Resonanz. Aber vor der Kamera macht es mir dann auch wieder wahnsinnig viel Spaß, wenn das Drehbuch stimmt und ich die Freiheit habe, die Rolle selber mitzugestalten.

Können Sie schon verraten, worum es in Ihrem neuen Programm gehen wird?
Das neue Programm beschäftigt sich nicht mehr so sehr mit meiner Biografie wie das erste, sondern eher mit Themen, die mich heute umtreiben – von der Liebe bis zum Altern – und wie ich mich in dieser Welt zurechtfinde. Scheitern natürlich inbegriffen, auch musikalisch (lacht). Ich traue mich zum ersten Mal an eigene Songs.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr von Lüttichau.

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