Nach Aussagen zu Kirk-Attentat: US-Sender setzt Jimmy Kimmels Show ab

Jimmy Kimmel ist für seine spitze Zunge bekannt - das kostet ihm nun offenbar seine Sendung. Der Sender ABC hat nach Aussagen über das Attentat an Charlie Kirk die Ausstrahlung seiner Late-Night-Show auf unbestimmte Zeit gestoppt.
von  (ncz/spot)
Jimmy Kimmel gehört zu den bekanntesten Gesichtern des US-amerikanischen Late-Night-Fernsehens.
Jimmy Kimmel gehört zu den bekanntesten Gesichtern des US-amerikanischen Late-Night-Fernsehens. © imago/Picturelux

In seiner Late-Night-Show "Jimmy Kimmel Live!" nimmt der Moderator selten ein Blatt vor den Mund. Vor allem gegen US-Präsident Donald Trump (79) und dessen Anhänger teilt Jimmy Kimmel (57) seit Jahren aus. Nun sind ihm seine satirischen Bemerkungen zum tödlichen Angriff auf den ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk (1993-2025) zum Verhängnis geworden: Der Sender ABC kündigte laut Medienberichten an, die Show auf unbestimmte Zeit aus dem Programm zu streichen.

Kirk war am 10. September bei einem Auftritt an der Utah Valley University im US-Bundesstaat Utah erschossen worden. Der 31-Jährige galt als einer der einflussreichsten Stimmen der US-amerikanischen Rechten und als enger Verbündeter Trumps im Kampf um die Gunst junger Wählerinnen und Wähler.

ABC setzt Jimmy Kimmels Show nach Kirk-Aussagen ab

Kimmel äußerte sich am 15. September in seiner Sendung zu dem Fall. Zuvor hatte der US-Entertainer der Familie des Getöteten zunächst öffentlich sein Beileid ausgesprochen, griff das Thema dann aber gewohnt humorvoll-kritisch auf.

Dabei spottete er über den Versuch von Anhängern der "Make America Great Again"-Bewegung, den mutmaßlichen Täter nicht als Teil ihrer Szene erscheinen zu lassen. "Wir hatten am Wochenende einige neue Tiefpunkte, als die MAGA-Gang verzweifelt versucht hat, den Mann, der Charlie Kirk ermordet hat, als alles andere darzustellen, nur nicht als einen von ihnen und alles Mögliche getan hat, um daraus politisches Kapital zu schlagen", sagte Kimmel in der Sendung.

Die Aussagen riefen den Chef der US-Medienaufsichtsbehörde FCC, Brendan Carr, auf den Plan. Carr, von Donald Trump ins Amt berufen, zeigte sich empört und warf Kimmel Respektlosigkeit vor.

Kurz darauf reagierte auch Kimmels Heimatsender ABC, der zum Disney-Konzern gehört: Die Ausstrahlung seiner Show werde zunächst gestoppt. Der Partnersender Nexstar erklärte, man stimme "mit den Aussagen von Herrn Kimmel nicht überein" und werde die Show durch andere Programme ersetzen. Ob Kimmel ins Programm zurückkehrt, gilt angesichts der aufgeheizten politischen Lage in den USA als fraglich.

Donald Trump feiert Kimmels Show-Aus

Donald Trump begrüßte die Entscheidung. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: "Tolle Neuigkeiten für Amerika. Glückwunsch an ABC, dass sie endlich den Mut hatten, das zu tun, was getan werden musste." Gleichzeitig attackierte er weitere prominente Late-Night-Hosts wie Jimmy Fallon und Seth Meyers, die er als "zwei totale Versager" bezeichnete. NBC müsse nun folgen und auch deren Shows absetzen.

Schon im Sommer hatte Trump Kimmel ins Visier genommen. Nach dem angekündigten Ende von Stephen Colberts (61) "Late Show" bei CBS hatte er erklärt: "Sie sind als Nächstes dran."

Das Ende von Colberts Show war offiziell mit wirtschaftlichen Gründen erklärt worden - CBS sprach von einer "rein finanziellen Entscheidung". Doch angesichts der jüngsten Ereignisse wirkt es, als würden Trump-kritische Satiriker systematisch unter Druck geraten. Ironischerweise erhielt Colbert kurz vor dem Aus seiner Show noch einen Emmy, den er für einen Seitenhieb gegen den Ex-Präsidenten nutzte.

Jimmy Kimmel ist seit 2003 Gastgeber von "Jimmy Kimmel Live!", einer der erfolgreichsten Late-Night-Show der USA.

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