Musik 2.0: Künstler und Fans arbeiten zusammen

Die etablierte Musikbranche hadert seit Jahren mit dem Internet, etliche Musiker hingegen nutzen das Web als ihre eigene Spielwiese und Kontakthof zu den Fans.
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Sängerin Imogen Heap tauscht sich mit ihren Fans im Internet aus.
dpa Sängerin Imogen Heap tauscht sich mit ihren Fans im Internet aus.

CANNES - Die etablierte Musikbranche hadert seit Jahren mit dem Internet, etliche Musiker hingegen nutzen das Web als ihre eigene Spielwiese und Kontakthof zu den Fans.

«Ich arbeite mit meinen Fans zusammen. Sie schicken mir selbstgedrehte Filme, Fotos, Texte, Ideen und ich mache daraus Songs und Videoclips», sagte die britische Sängerin Imogen Heap beim Digital-Musik-Kongress Midemnet in Cannes. Auf diese Art wolle sie vier Lieder pro Jahr schreiben. «Ich bin viel auf Tour und komme kaum zum Songschreiben. Mit der Unterstützung der Fans kann ich mir die regelmäßige Auszeit viel besser nehmen.»

Die US-Gruppe OK Go selbst ist ein echtes Internetphänomen: Ihre Clips werden im Netz millionenfach angeklickt und waren die Basis für ihre weltweite Bekanntheit. Die meisten Künstler müssten heutzutage eben viele verschiedene Wege gehen, um von ihrer Musik leben zu können: «Das Album als Kern der Musikindustrie ist tot», sagte Sänger Damian Kulash. Wichtig: Die Vernetzung mit den Fans. Ok Go bieten Remix-Wettbewerbe, rufen Fans zum Videodreh auf oder veröffentlichen deren Grafikentwürfe für das Plattencover.

Einen Schritt weiter geht Imogen Heap: «Ich habe mal einen Cellisten gesucht, der ein Stück eines Songs spielen sollte. Das lief per Internet - viele Fans haben mitgemacht, und es waren einige sehr gute Cello-Spieler dabei. Das ist praktisch wie ein Vorspielen per Web-Kamera», sagte sie. «Ich sitze im Hotelzimmer und höre mir Leute aus aller Welt an, die meine Songs singen oder auf dem Piano spielen, das ist fantastisch.»

Aber ist das dann noch ihre eigene Kreativität, wird sie vom Input der Fans nicht überrollt? «Nein, die Ideen der Fans stupsen mich oft in eine Richtung, die ich von mir aus nie ausprobiert hätte. Das öffnet ganz neue Möglichkeiten und erweitert meinen Horizont. Das bringt eine ganz neue Art von Kreativität rein.»

dpa

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