Neuer Job für Sylvia Walker: "Finde die Vielfalt gerade spannend"
Kompetenter und attraktiver Top-Zugang für DAZN: Sylvia Walker steht bald als Reporterin am Spielfeldrand der Bundesliga. Die Moderatorin ist nach über drei Jahren zurück in Deutschland. "Ich hatte eine wundervolle Zeit in der Schweiz. Durfte dort direkt internationalen Fußball moderieren, wie die Champions League, Europa League oder Conference League", sagt Walker der AZ.
Neuer Bundesliga-Job für Sylvia Walker: "Finde die Vielfalt gerade spannend"
Im Trubel der Stadien, auf dem grünen Rasen und vor Millionen von Zuschauern spricht sie mit Expertise, Herz und Haltung. Sylvia Walker ist längst mehr als "nur" ein bekanntes TV-Gesicht im Sportjournalismus. In einer Branche, die nach wie vor von Männern dominiert wird, behauptet sie sich mit Charme, Fachwissen und klarer Stimme. Wie geht die 43-Jährige mit ewiggestrigem Feedback um? Müssen Frauen als Reporterinnen mehr Leistung bringen als männliche Kollegen? Welchen Einfluss hatten Klopp und Mourinho auf die Erziehung ihrer Tochter Mara (15)? Sylvia Walker beantwortet diese Fragen im großen AZ-Interview.
AZ: Lieber Frau Walker, wie schwer fiel Ihnen der Abschied bei blue Sport?
SYLVIA WALKER: Die Kollegen hatten mich mit offenen Armen empfangen und es war ein richtig schönes Arbeiten. Allerdings war immer das Ziel, irgendwann nach Deutschland zurückzukehren, da ich immer gependelt bin. Meine Tochter geht in Deutschland zur Schule und ich habe sehr viel Zeit auf der Autobahn verbracht. Ich bin gar nicht wehleidig, da auf mich bei DAZN eine neue tolle Herausforderung wartet.

Ihre Tochter war bereits auf mehreren Society-Events dabei. Welches Verhältnis haben Sie zu Mara?
Meine Eltern sagen, ich sollte ein bisschen mehr Mama als beste Freundin sein, da sie mir doch manchmal auf dem Kopf rumtanzt (lacht). Sie ist 15, da glaube ich aber, es ist normal. Ich bin so stolz auf sie, da sie ihr Leben super meistert. Sie ist gut in der Schule, hat nachhaltige Interessen wie Sport und Reiten. Ich nehme sie fast überall mit hin und wir reisen gern, das öffnet den Horizont.
"Ich coache mit Herz und pfeife bei Fouls": Sylvia Walker verrät privat Details
Wie würden Sie Ihren Erziehungsstil beschreiben?
Es ist so eine Mischung aus Klopps Motivation und Mourinhos Strategie. Ich coache mit Herz, pfeife bei Fouls, gebe mentale Stärke und klatsche bei jedem kleinen Sieg (lacht). Wir gegen den Rest der Welt!
In den sozialen Medien gibt es für Sport-Reporterinnen noch immer ewiggestrige Kommentare. Wie gehen Sie damit um?
Mein Feedback ist hauptsächlich positiv. Es ist ein Geschenk, diesen Beruf ausüben zu können. Es ist für mich der absolute Traumjob. Mich tangieren natürlich negativ Kommentare, aber sie ziehen mich nicht mehr runter. Das musste ich lernen.
Sind TV-Frauen im Fußball benachteiligt?
Sind TV-Reporterinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen benachteiligt?
Ich mag diese Diskussion gar nicht! Klar, es gehört auch immer etwas Glück dazu, diesen Job überhaupt zu ergattern. Aber wenn du fleißig bist, dran bleibst und immer lernst, dich auch nicht verschließt und dir nicht zu schade bist, dann hast du auch die Chancen wie männliche Kollegen.

Müssen Frauen als Reporterinnen mehr Leistung bringen als Männer?
Ganz klar: Nein. Ich finde die Vielfalt gerade spannend. Ich denke, Frauen legen mehr Fokus auf den Menschen, die Emotion und den Kontext. Männer stellen eher konfrontierende und härtere Fragen. Es ist natürlich einfacher, wenn man selbst Fußball gespielt hat – dann fällt bestimmt einiges leichter. Aber auch Taktik kann man sich aneignen und ein paar Tricks kann ich auch (lacht).
Sylvia Walker: "Ansonsten funktioniere ich nicht so"
Im Showbusiness und in der Schauspielerei heißt es manchmal noch immer, dass Frauen vor der Kamera nicht altern dürfen. Wie ist das bei Ihnen?
Das Alter ist gar nicht das Problem, weil ich fit und gesund bin. Ich möchte auch die Erfahrungen, die ich mittlerweile habe, nicht missen. Zudem fühle ich mich besser denn je! Allerdings brauche ich einen gesunden Lifestyle: Sport, Schlaf und gesundes Essen. Ansonsten funktioniere ich nicht so, wie ich sollte. Nix mehr mit Partynächten! Die steckt man nicht mehr so einfach weg (lacht).
Worauf freuen Sie sich beim neuen Job besonders?
Bei DAZN freue ich mich riesig, dass ich wieder in Deutschland bin und auf das Team, da ich viele schon persönlich kenne und auch sehr schätze. Außerdem bin ich Field-Reporterin bei der Bundesligakonferenz. Da bist du mittendrin, wenn in mehreren Stadien gleichzeitig was passiert. Damit hat man den perfekten Überblick und es ist immer eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich liebe es.
Wer wäre Ihr Traum-Interviewpartner?
Ich hatte schon so viele Größen im Interview und jedes einzelne Gespräch war so besonders. Vor allem Jürgen Klopp! Er ist so charismatisch, emotional und redet spannend über Führung und Teamgeist. Auch ein Gespräch mit Lionel Messi wäre toll, weil er so ein grandioser Fußballer war und ist.