Mr. Madonna will kein Geld, aber seine Ruhe
Nun geht es um's Geld, aber wird der Kampf auch schmutzig? Nicht nur britische Medien spekulieren über die Gründe und die Folgen von Madonnas anstehender Scheidung. Ein klarer Verlierer steht jetzt schon fest - und er heißt nicht Guy Ritchie.
«Madonna und Guy Ritchie lassen sich nach 7 1/2 Jahren scheiden. Beide bitten, dass die Medien in diesen schweren Zeiten ihr Privatleben respektieren», mit dieser dürren Mitteilung bestätigte Madonnas langjährige Sprecherin am gestrigen Mittwoch eine Trennung, die nach Meinung von Beobachtern schon seit Monaten im Schwange war. Und nein, natürlich halten sich Zeitungen dies- und jenseits des Atlantik nicht mit ihren Einschätzungen zu der möglicherweise teuersten Scheidung in der britischen Rechtsgeschichte zurück. Die britische «Sun» etwa sieht genau das nicht kommen - den Krieg um's Geld. Demnach wolle Ritchie, der selbst ein geschätztes Vermögen von rund 30 Millionen Pfund hat, «keinen Penny» von seiner auf 300 Millionen Pfund geschätzten Ehefrau. Klar ist zwar, dass beide keinen Ehevertrag haben, und Ritchie demnach nach Schätzungen durchaus bis zu 75 Millionen Pfund (96 Millionen Euro) von seiner Partnerin erwarten könne.
Madonna wird offenbar von Anwältin Fiona Shackleton vertreten, die schon Sir Paul McCartney bei dessen Scheidung von Heather Mills erfolgreich vor Gericht repräsentiert hat. Einen Rosenkrieg wie bei Mills und McCartney wird es aber nicht geben, glaubt derzeit auch die «New York Daily News». Demnach habe sich das Paar schon vor Monaten auf die Trennung geeinigt - ganz so, wie es viele Medien schon wissen wollten. Beide hätten sich aber entschieden, den Vorverkauf für Madonnas «Sticky & Sweet»-Tour noch abzuwarten, um der Sängerin nicht durch schlechte Nachrichten das Geschäft zu verderben. Selbst die Adoption des kleinen David Banda aus Afrika habe Madonna schon größtenteils allein vorangetrieben.
Die Vorwürfe von Frau Ciccone...
Die Ehe des Paares sei schon damals nur noch Fassade gewesen, um die Behörden von der umstrittenen Kindesannahme zu überzeugen, will das Blatt wissen. In den letzten Wochen aber soll sich das Paar, das alle Trennungsgerüchte zwar vehement bestritten, aber zunehmend selten öffentlich zu sehen war, erneut heftig entfremdet haben. Die britische «Sun» etwa listet folgende Gründe für die angeblich vor allem von Madonna vorangetriebene Trennung auf: Ritchie habe sie allein den aufwändigen Lebensstil des Paares finanzieren lassen, einen Umzug nach New York abgelehnt, ihre Glaubensrichtung Kabbalah für Unfug gehalten und sie nicht bei ihren Plänen für eine weitere Adoption unterstützt. Laut dem «Daily Mirror» wiederum war Ritchie die treibende Kraft hinter der Trennung. Er sei sein Leben als «Mr. Madonna» endgültig leid gewesen. Neben den Kabbalah-Anwandlungen seiner Frau habe ihn angeblich deren Karriere- und Kontrollfixierung gestört.
...und der Frust von Mr. Ritchie
Dass er nun zum «Bösewicht» gemacht werden solle, mache ihn «unglaublich wütend», so «The Sun», die mehr oder weniger offen doch noch auf ein «Blutbad» bei der nun zu vollziehenden Trennung spekuliert. Wie also geht es nun weiter bei Madonna, und was passiert vor allem mit den teils gemeinsamen Kindern? Tochter Lourdes dürfte noch am besten wegkommen - ihr leiblicher Vater Carlos Leon lebt in den USA. Sohn Rocco, der erst sechs Jahre ist, dürfte seinen Vater Guy Ritchie schwer vermissen, falls der tatsächlich meist in Großbritannien leben würde, während Madonna wieder in ihre Heimat, die USA zurückkehrte. Das besondere Mitleid vieler Kommentatoren aber gilt dem kleinen David Banda, der gerade erst zwei Jahre ist. Als Adoptivkind, dass zu allem Überfluss aus Afrika und somit einem komplett anderen Kulturkreis stammt, muss sich der kleine Junge nun wohl erneut an eine neue Umgebung und wechselnde Bezugspersonen gewöhnen.