Monti Lüftner: War es fahrlässige Tötung?
München - Monti Lüftner brachte Musiker wie Whitney Houston und Udo Jürgens ganz groß raus. Sein tragischer Unfalltod auf einem Münchner Wertstoffhof vor knapp zwei Jahren erschütterte die Musikwelt. Im Mai 2009 wurde Lüftner, der legendäre Musikmanager und Chef eines Plattenlabels, von einem Lastwagen erfasst und überrollt. Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung muss sich der Lastwagenfahrer am Donnerstag (31. März) vor dem Amtsgericht München verantworten.
Im Mai 2009 wollte der 77-Jährige auf einem Münchner Wertstoffhof Sperrmüll entsorgen. Er war zu Fuß auf dem Firmengelände unterwegs, als ein 55 Jahre alter Lastwagenfahrer im Stop-and-Go-Verkehr in Richtung Ausfahrt fuhr.
Als der Lastwagen stand, wollte Lüftner vor dem Fahrzeug vorbeigehen. Dabei sei er offenbar vom Fahrer nicht bemerkt worden, weil sich Lüftner im toten Winkel befunden habe, erklärte die Polizei damals. Lüftner wurde von dem 18-Tonner erfasst und überrollt. Trotz Wiederbelebungsmaßnahmen erlag er noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Der gebürtige Österreicher hinterlässt eine Tochter.
Der Verteidiger des Fahrers hatte gegen einen Strafbefehl über 2.700 Einspruch eingelegt, weshalb es nun zum Prozess kommt. Der Angeklagte werde wegen gesundheitlicher Beschwerden bei seiner Verhandlung allerdings nicht erscheinen, erklärte eine Gerichtssprecherin.
Whitney Houston und Tina Turner betreut
Lüftner war Mitbegründer und ehemaliger Chef des Plattenlabels Ariola. Er betreute Musikgrößen wie Whitney Housten und Tina Turner, arbeitete mit Bob Marley zusammen und verpflichtete deutschsprachige Stars wie Peter Alexander und Udo Jürgens bei Ariola.
Der von ihm organisierte erste Auftritt Whitney Houstens in München und ihr folgender Durchbruch sei „eines seiner wichtigsten Erlebnisse“ in seiner Karriere gewesen, hatte Lüftner Medienberichten zufolge wiederholt betont. Für sein Lebenswerk war er 2008 mit dem „Lifetime-Achievement Award“ des Deutschen Entertainment Preises (Diva) ausgezeichnet worden.
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