Michael Käfer: "Münchner Schickeria ist tot"

Protzen mit Hummer ist out, sagt Nobel-Gastronom und Oktoberfest-Wirt Michael Käfer. Die Münchner feiern dezenter als früher.
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Michael Käfer vor seinem Delikatessen-Markt in Schwabing.
Petra Schramek Michael Käfer vor seinem Delikatessen-Markt in Schwabing.

München - "Die Schickeria ist tot“, verkündet Michael Käfer in einem „Focus“-Interview. Sind die Münchner zu sparsam geworden? Steht der Gourmet-Gastronom vor dem Ruin? Als die AZ ihn auf dem Handy erreicht, um nachzufragen, lacht er: „Das ist schon so lang her, dass ich das Interview gegeben habe, ich weiß schon gar nicht mehr genau, was ich gesagt habe. Aber es stimmt: Die Münchner feiern viel dezenter als früher.“

Protzen mit Hummer und Kaviar, Rumspritzen mit Magnum-Champagnerflaschen – „das ist viel weniger geworden als früher.“ Wer heute im P1 feiert, hält sich eher an Wodka, statt demonstrativ die Champagnerflasche auf den Tisch zu stellen. Und auch in der Wiesn-Schänke knallen die Korken seltener. Ausschweifende Schickeria-Gelage wie in den 70ern und 80ern – passé.

„Ich finde das nicht schlecht, auch wenn ich natürlich daran verdient habe“, sagt Käfer. „Sich immer selbst so darzustellen, das muss einfach nicht sein.“ 125 Millionen Euro macht seine Firma im Jahr mit Handel, Event, Gastronomie und Lizenzen. In letzter Zeit ist Käfer verstärkt im Ausland als Caterer aktiv: „Da hat die deutsche Dienstleistung einen tollen Ruf. Gerade haben wir wieder ein richtig schönes Fest in Italien umgesetzt“, sagt Käfer.

Kinder von Traurigkeit sind die Münchner aber auch nicht geworden. „Gelebt wird schon noch, anders würde es zum Schlag der Münchner und Bayern auch nicht passen.“ Michael Käfer weiß, wofür das Geld heute locker sitzt: für tolles Essen. „Die Leute essen relativ einfach, aber das wollen sie perfekt: Ein gutes Stück Fleisch zum Beispiel.“ Und das möglichst von einem Tier, das ein schönes Leben hatte. „Ehrliches Bio“ nennt der Promi-Wirt den neuen Trend. „Dass das jetzt schick ist, will ich gar nicht sagen – der Trend ist ein guter, der darf gern bleiben.“

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