"Meine Rollen haben ein Vakuum gefüllt"

Sir Ben Kingsley denkt mit seinen 71 Jahren noch lange nicht ans Aufhören. Zum Start seines neuen Films "The Wall" sprach er im Interview über seine Rollenwahl, die fehlende Vaterfigur und seine Liebe zu Deutschland.
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Los Angeles - In dem Film "The Walk" spielt Sir Ben Kingsley (71, "Ghandi") den Mentor für Philippe Petit, einen Hochseildraht-Künstler, der es in den 1970er-Jahren gewagt hatte, illegal zwischen den beiden World-Trade-Center-Türmen auf einem Drahtseil zu balancieren. Die Geschichte hat Kingsley so sehr fasziniert, dass er "unbedingt mit an Bord sein wollte bei dieser Produktion", wie er der Nachrichtenagentur spot on news jetzt verriet.

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Dabei ist der Oscar-Gewinner dieser Tage eher wählerisch, was seine Rollen angeht: "Ich muss mir ganz sicher sein, dass ich eine dramatische Funktion in dem Film habe", so Kingsley. Und weiter: "Ich muss genau wissen, warum ich in dem Film mitspiele, und in diesem Fall war es, um dem Publikum näherzubringen, wer unser dramatischer Held wirklich ist", sagte Kingsley, der seine Arbeit auch nach mehr als fünfzig Jahren noch immer sehr, sehr ernst nimmt.

 

"Ich bin ein ewiger Beobachter"

 

Doch auch mit seinen 71 Jahren sieht sich der gebürtige Engländer, der von 2003 bis 2005 mit der deutschen Aristokratin Alexandra Christmann verheiratet war (heute ist er in vierter Ehe verheiratet), nicht als Mentor, sondern eher als "ein ewiger Beobachter. Als einer, der jeden Tag beim Zuschauen dazulernt", wie er selbst sagt.

"Ich schaue anderen bei der Arbeit zu, sauge es auf und versuche es, für mich selbst umzusetzen. Und ich liebe diese Momente der Stille, die Schauspieler nur selten für sich nutzen können", so Kingsley weiter. Der Hollywood-Star gesteht außerdem, dass er schon "sehr viele Rollen abgesagt hat, weil ich sie nicht für originell oder überraschend hielt".

 

Seine Rolle sollen die fehlenden Vaterfigur ersetzen

 

Kingsley, der in der Vergangenheit schon häufiger darüber gesprochen hatte, dass er mit einem alkoholkranken Vater aufwuchs und darunter sehr leiden musste, gestand gegenüber spot on news, dass er in seiner Jugend "eine gewisse Leere hatte, was starke männliche Vorbilder anging. Vielleicht habe ich auch deshalb in meiner Karriere als Schauspieler immer wieder Rollen gesucht, in denen ich starke Patriarchen spielen konnte. Somit konnte ich ein gewisses Vakuum in meinem Leben füllen".

Trotz dieses Vakuums in seinem persönlichen Leben blickt der 71-Jährige, der eine "ganz besondere Liebe für Deutschland empfindet, weil ich dieses Land der Dichter und Denker noch heute sehr gerne besuche", ohne Bedauern auf seine Jugend zurück. "Ich hatte sehr viel Glück im Leben, und heute genieße ich jeden Tag. Ich bin ein sehr dankbarer Mensch", so Sir Kingsley.

 

 

 

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