Mega-Summen für Talkshow-Moderatoren: Geheime ARD-Dokumente aufgetaucht

Die ARD gibt jährlich Millionen für beliebteste Talkshows aus. Doch welche Gelder bleiben am Ende bei Sandra Maischberger und ihren Kollegen hängen? Diese Frage wurde jetzt durch "geheime Dokumente" beantwortet.
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Auch Sandra Maischberger kann sich Ende des Monats über einen üppigen Gehaltsscheck freuen.
Auch Sandra Maischberger kann sich Ende des Monats über einen üppigen Gehaltsscheck freuen. © imago/Malte Ossowski/Sven Simon

Öffentlich-rechtliche TV-Moderatoren kassieren mit ihrem Millionenpublikum ab. Wie viel Sandra Maischberger und Co. allerdings genau von den Sendern pro Jahr gezahlt bekommen, wird viele verwundern. Es handelt sich um die Kostenaufstellungen für die Jahre 2021 bis 2023.

Polit-Shows im Ersten: So viel kassieren die Moderatoren samt Firmen

Laut einem aktuellen Bericht will der "Business Insider" an "geheime Dokumente" zu den Kosten mehrerer beliebter TV-Shows bei den Öffentlich-Rechtlichen gekommen sein. Darin wird klar, wie viele Millionen insgesamt an die Firmen von Sandra Maischberger, Anne Will und Frank Plasberg fließen.

Über 4.000 Euro pro Sendeminute: "Anne Will" ist teuerste Talk-Show in der ARD

Wenn man diesen veröffentlichten Dokumenten Glauben schenken kann, ist "Anne Will" mit Abstand die teuerste Sendung. Rund 4.100 Euro zahlt die ARD für eine Ausstrahlung – und das pro Minute. Insgesamt komme man so auf knapp 250.000 Euro, die der Sender an die Produktionsfirma zahle – pro Ausgabe! Zu den Zahlen äußern, wolle man sich von offizieller Seite jedoch nicht, dafür sei "die Verflechtung verschiedener Verträge" zu komplex. 

Was verdient Frank Plasberg mit der Produktion von "Hart aber fair"?

Mit einem Kompagnon betreibt Moderator Frank Plasberg eine Produktionsfirma, die "Hart aber fair" produziert. Alleine 4,9 Mio. Euro gingen an das Unternehmen. Der Moderator, der erst dieses Jahr – nicht ganz konfliktfrei– die Sendung an Louis Klamroth übergeben hatte, bekam laut "Business Insider" pro Sendung  circa 21.500 Euro für die Moderation. Auf das Jahr gerechnet macht das dann über 700.000 Euro.

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795.000 Euro für Moderatorin: Sandra Maischberger ist Topverdienerin 

Kollegin Sandra Maischberger verdiene ungefähr 795 000 Euro im Jahr. Dies ist jedoch nur ein geringer Teil der Gesamt-Produktionskosten ihrer Talk-Show. Von den 4,7 Millionen Euro, die die Produktionsfirma jährlich erhalte, ging die Hälfte an "redaktionelle Arbeit" ab. Weitere 1,6 Millionen Euro mussten in Technik und Reisen investiert werden. Im Vergleich zu diesen Ausgaben wirkt das Gehalt der Moderatorin schon fast bescheiden.

Aber auch bei Privatsendern verdienen beliebte und erfahren Moderatoren Mega-Summen. Wie das "Vermögen Magazin" schätzt, erhält Günther Jauch rund 125.000 Euro für eine "Wer wird Millionär?"-Folge. Das wäre das Sechsfache von Frank Plasberg.

ARD plant Umstrukturierung von "Hart aber fair" und Co.

Bei "maischberger" spricht die gleichnamige Moderatorin Sandra Maischberger zweimal pro Woche in der ARD mit ihren Gästen über politische Themen. Diese und andere Talkshows der öffentlich-rechtlichen Sender erreichen dabei jede Woche Millionen von Zuschauern. Genau diese Shows ("maischberger, "Anne Will" und "Hart aber fair") sollen jedoch jetzt ein neues Konzept erhalten, um auch eine jüngere Zuschauerschaft zu erreichen. Ob das einen Einfluss auf die Produktionskosten haben wird, ist jedoch noch unbekannt.

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3 Kommentare
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  • Sarah-Muc am 20.09.2023 15:44 Uhr / Bewertung:

    Ich hab da nichts anderes erwartet. Der Sender kauft eine komplette Ausgabe zum
    Festpreis und die Produktionsfirma (sicherlich ne GmbH) liefert dafür. Der Sender hat somit Planungssicherheit.
    Die Moderation wird auch von der Produktionsfirma übernommen. Wo ist denn nun das Problem ?
    Das ist alles Standard.

  • Eurotrash80 am 20.09.2023 17:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarah-Muc

    Sollte ein Sender Produktion inkl. Planungssicherheit nicht auch selbst hinbekommen? Und sollte ein öffentlich-rechtlicher Sender mit den Zwangsgebühren nicht verantwortungsvoller (u.a. auf Kosten schauen) umgehen? Ist so ein Selbstbedienungsladen wirklich noch zeitgemäß (in Zeiten wo das Fernsehen an Relevanz verliert)?

  • Der wahre tscharlie am 20.09.2023 17:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarah-Muc

    Naja, das ist halt eine Form des Outsourcings. Das ist ja in der Wirtschaft seit Jahrzehnten üblich.
    Die andere Frage aber ist, ob die Kosten wirklich so hoch sein müssen.

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