Mario Adorf zeigt sich beunruhigt von gesellschaftlicher Entwicklung

Der Schauspieler Mario Adorf meldet sich in einem Interview zu den derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen zu Wort. Die Rechtsbewegung mache ihn traurig. Er hätte dies nach dem Krieg für unmöglich gehalten.
von  (dr/spot)
Mario Adorf macht sich Sorgen um die Gesellschaft
Mario Adorf macht sich Sorgen um die Gesellschaft © Markus Wissmann / Shutterstock.com

Er gilt als der Grandseigneur des deutschen Films. Jetzt erklärt Mario Adorf (89, "Via Mala") in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" seine Sicht auf die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland. Auf die Frage, ob er sich Sorgen um die Gesellschaft mache, antwortete der Schauspieler mit deutlichen Worten: "Wenn man sich die Entwicklung ansieht, muss man beunruhigt sein." Eine neue Rechtsbewegung hätte er nach dem Krieg für völlig unmöglich gehalten.

Hier gibt es den Film "Der König von St. Pauli" mit Mario Adorf

"Ich dachte, das sei endgültig überwunden und könnte nie wieder passieren", ergänzt Adorf weiter, "aber jetzt passiert genau das Gleiche wieder." Das mache ihn "sehr, sehr traurig und betroffen." Er wisse nicht, wie das weitergehen solle. Er selbst nennt seine persönlichen Kriegserfahrungen als wesentlich. Darum müsse ihn sicher niemand beneiden, aber es scheine so, als ob diese "manchmal den jungen Leuten heute" fehle.

Es sei eine Erfahrung gewesen, die wichtig war: "Da war der Hunger, und da war die Todesangst im Bombenhagel." Er erinnere sich an den Krieg als etwas wirklich Bedrohliches und Schreckliches: "Das sind Erfahrungen, die ich niemandem wünsche." Was jahrelanger leiblicher Hunger wirklich sei, verstehe man erst, wenn man ihn selbst kennengelernt habe.

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