Marianne Rosenberg: DSDS-Jurymitglied aus Überzeugung?
Schlagerstar Marianne Rosenberg wird neues Jurymitglied bei "DSDS"! Und das, obwohl sie bisher immer gegen Sendungen dieser Art gewettert hatte. Was steckt hinter ihrem Sinneswandel?
Köln - Jetzt ist es amtlich: Im Januar 2014 wird Marianne Rosenberg (58, "Er gehört zu mir") zusammen mit Dieter Bohlen, Mia-Frontfrau Mieze Katz und Prince Kay One über das Schicksal der "Deutschland sucht den Superstar"-Kandidaten entscheiden. Gerechnet hätte mit ihr wahrscheinlich niemand, da sie jahrelang ein bekennender Gegner solcher Castingshows gewesen ist. "Diese Sendungen sind Menschenverwertungsmaschinen. Es geht nur ums Geschäft, und die Teenies fallen darauf herein", wetterte sie einst in der "Bild"-Zeitung.
Auch ihr zukünftiger DSDS-Kollege Dieter Bohlen kam in dem Interview wenig schmeichelhaft davon: "Wenn jemand so gut das Arschloch der Nation spielt, wollen die Leute das einfach sehen" und begründet es mit dem "Voyeurismus der Gesellschaft", der es gerne sehe, wenn jemand niedergemacht werde.
Dass sie nun ausgerechnet selbst am "DSDS"-Jurypult teilnimmt, begründet die 58-Jährige laut RTL mit folgenden Worten: "Ich war 13 als ich selbst an einem Casting teil nahm und einen Plattenvertrag gewann. Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man da steht. Schutzlos, ausgeliefert, Panik vor der eigenen Courage. Seit über 40 Jahren mache ich Musik, bin Interpretin, Autorin, Produzentin, ich kenne das Showbusiness wirklich in- und auswendig. Und darum habe ich auch Tipps und Rat für die jungen Kandidaten." Den wichtigsten gibt sie den Talenten bereits vorab mit auf den Weg: "Sei du und versuche nicht, jemand anderer zu sein. Lass dich nicht verbiegen."
Das soll offenbar auch das Motto der 11. Staffel widerspiegeln: "Kandidaten an die Macht". Die Kandidaten dürfen sich laut Angaben von RTL präsentieren, wie sie wollen. Nicht nur beim Casting, auch in den Live-Challenge-Shows, in denen sie jede Woche neue musikalische Aufgaben lösen müssen und ihren Auftritt selbst gestalten.
Zudem bestimmen die Kandidaten vorab einen Juror ihrer Wahl, der im Fall einer Pattsituation (2 mal JA, 2 mal NEIN) über sein Weiterkommen entscheidet. Rosenberg wird dabei sicherlich die Schlagerfraktion unterstützen, die im letzten Jahr auf ganzer Linie überzeugen konnte. "DSDS"-Siegerin Beatrice Egli gehört seit ihrem Triumph in der Casting-Show zu den Shooting-Stars der Schlagerszene, ihr Album "Glücksgefühle" verkaufte sich wie warme Semmeln. Ein Erfolg von dem Rosenberg derzeit nur träumen kann.
In letzter Zeit hatte man nicht viel von der gebürtigen Berlinerin gehört. Mit ihren neuem Musikprojekt "Schattenherz", das sie gemeinsam mit dem Produzenten Dirk Riegener aus dem Boden gestapft hat, will die Sängerin nun an ihre alten Erfolge anknüpfen. Mit dem medialen Rückenwind, den sie dank ihrers Juror-Jobs erhält, könnte ihr das vielleicht sogar gelingen. Mitte Oktober erscheint das Debütalbum des Elektropop-Duos.
