Maria Furtwängler und Co. feiern 20 Jahre "FFF"

München - Der FilmFernsehFonds Bayern (FFF) hat seit seiner Gründung vor 20 Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in Projekte rund um Film, Fernsehen und Computerspiele gesteckt. Dem gegenüber steht das Geld, das die Medienproduktionen dafür in Bayern ausgaben: Mehr als 1,6 Milliarden Euro zahlten sie für Reisekosten, Hotels, Gagen, Catering und vieles andere. Zudem seien von wirtschaftlich erfolgreichen Vorhaben mehr als 54 Millionen Euro Fördergelder zurückgeflossen, heißt es in einer Jubiläumszeitung anlässlich der 20-Jahr-Feier, die am Donnerstag mit Film- und Fernsehprominenz im Gasteig in München gefeiert wurde.
Mit dabei waren "Tatort"-Star Maria Furtwängler (im Kleinen Schwarzen), Regisseurin Doris Dörrie und Katja Eichinger, die Witwe von Bernd Eichinger. Die Filmproduzentin und Autorin schätzt den Lokalkolorit bayerischer Filme. "Ich mag diese Kartoffelknödel-Filme, bei denen viel Dialekt gesprochen wird", sagte sie der dpa am Donnerstagabend. "Denn Dialoge, die im Schauspielerdeutsch gesprochen werden, kann ich nicht ausstehen." Diese neue Authentizität im Film habe Regisseur Marcus H. Rosenmüller (42, "Wer früher stirbt ist länger tot") angestoßen.
Generell findet Eichinger, dass noch mehr in Bayern gedreht werden sollte. "Momentan ist alles sehr auf Berlin fixiert." Aber Deutschland bestehe eben nicht nur aus den Großstädten. "Was Deutschland so besonders macht, nämlich dass es ein föderaler Staat ist, das würde ich gerne im Kino sehen."
Der FFF lockt mit finanziellen Anreizen auch internationale Stars und Filmproduktionen in den Freistaat, sei es für Dreharbeiten oder für die Postproduktion fertig gedrehter Streifen. Geld bekamen seit 1996 etwa Helmut Dietls Gesellschaftssatire "Rossini", die "Fack Ju Göhte"-Filme, der Oscar-Gewinner "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck oder aktuell "Der geilste Tag" von Florian David Fitz mit Matthias Schweighöfer. Auch "The Happy Prince" mit Rupert Everett, Colin Firth und Emily Watson oder "Big Game" mit Samuel L. Jackson wurden gefördert.
"Captain America: Civil War" entstand mit bayerischer Hilfe
Im Laufe dieses Jahres wird Game of Thrones-Star Peter Dinklage am Filmset erwartet: 1,5 Millionen Euro gibt es für die Koproduktion "The Jester" nach einer Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Auch das Marvel-Superhelden-Epos "Captain America: Civil War" entstand mit bayerischer Hilfe, sitzen hier doch die Firmen, die die visuellen Effekte gestalteten.
Finanziert wird der Fonds vor allem vom Freistaat Bayern, aber auch von Gesellschaftern wie ProSiebenSat.1 oder RTL. Doch die Förderung ist an Bedingungen geknüpft. So verlangen die Richtlinien eine gewisse Qualität sowie eine Kalkulation "nach dem Grundsatz sparsamer Wirtschaftsführung". Gewährt werden Zuschüsse oder Darlehen, die je nach Erfolg auch zurückgezahlt werden müssen. Ganz wichtig: Der Bayern-Effekt. Wer Geld bekommt, muss es im Freistaat ausgeben.
Die Bilder von Donnerstagabend sehen Sie oben in der Galerie.