Margit Saad ist tot: Trauer um Münchner Nachkriegsschauspielerin und Regisseurin (†94)

Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin – die Welt des Films hatte es Margit Saad angetan und der Erfolg gab ihr Recht. Das jüngere Publikum wird sie höchstwahrscheinlich nicht mehr kennen, ihren letzten Auftritt hatte sie 1982 in "Tatort: Leben und Sterben lassen". Jetzt ist die vielfältige Künstlerin ihre Augen für immer geschlossen.
Margit Saad ist gestorben: Sohn Pierre-Dominique Ponnelle bestätigt Tod
Wie ihr Sohn Pierre-Dominique Ponnelle der "SZ" bestätigt hat, starb Margit Saad am 7. August in München. In der bayerischen Landeshauptstadt kam die Schauspielerin auch am 30. Mai 1929 zur Welt. Nach ihrem Abitur startete sie nicht direkt mit ihrer Filmkarriere, probierte sich erst im Keramikhandwerk aus und besuchte danach von 1949 bis 1951 die "Otto-Falckenberg-Schule" für Schauspielerei in München.

Schauspielerin, Regisseurin, Autorin – die erfolgreiche Karriere von Margit Saad
Im Alter von 22 Jahren stand Margit Saad für die österreichische Produktion "Eva erbt das Paradise" erstmals vor der Kamera. Es folgten weitere Auftritte in Filmen wie "Hab ich nur deine Liebe" (1953), "Die Spur führt ins Nichts" (1960) und "Robin Hood, der edle Räuber" (1966). Mit ihren Engagements in Filmen und Serien entwickelte sie sich zu einer der erfolgreichsten Nachkriegsschauspielerinnen Deutschlands.

Nicht nur vor, auch hinter der Kamera fühlte sich Margit Saad wohl. Als eine der wenigen Frauen in Deutschland führte sie bei vier Filmen Regie, schrieb für drei davon sogar die Drehbücher selbst. Privat war es eher ruhig um die Künstlerin. 1957 heiratete sie den Regisseur Jean-Pierre Ponnelle, im selben Jahr kam der gemeinsame Sohn Pierre-Dominique zur Welt. Ihren letzten Auftritt im TV feierte sie 1982 in einer "Tatort"-Folge. Auf dem Regiestuhl saß sie etwas länger und drehte 1990 den Fernsehfilm "Die Erzählung der Magd Zerline".
Auch als Theaterregisseurin hat sich Margit Saad mit Erfolg versucht. "Leider geht es im Fernsehen heute nur noch um die Quote und nicht mehr um anspruchsvolle Filme", bemängelte Margit Saad schon 1999. Dies habe dazu geführt, dass viele ihrer vorgeschlagenen Projekte in den letzten Jahren abgelehnt worden seien. "Ich mache mir mit solchen Aussagen keine Freunde, aber leider ist es so."