Laura Dahlmeier: Vater hätte sie "gern nach Hause gebracht"

Im Alter von nur 31 Jahren ist Laura Dahlmeier bei einem Bergunfall ums Leben gekommen. Ihr Leichnam kann nicht geborgen werden. "Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht", sagt ihr Vater Andreas jetzt in einem Interview.
(wue/spot) |
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Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunglück in Pakistan gestorben.
Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunglück in Pakistan gestorben. © imago images/POP-EYE/H Urs

Ende Juli ist Laura Dahlmeier (1993-2025) beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt. Am Laila Peak wurde die ehemalige Biathletin von einem Gesteinsbrocken am Kopf getroffen. Ihr Vater Andreas spricht mit dem "Spiegel" in einem aktuellen Interview über seine Tochter und die Tatsache, dass ihr Leichnam nicht geborgen werden kann.

Laura Dahlmeier sei passionierte Bergsteigerin gewesen, auch schon während ihrer großen Sportlerkarriere. Kraft und Mut habe sie laut ihres Vaters besessen und sei dabei niemals leichtsinnig gewesen. Berge habe sie mit Bedacht ausgewählt und auch ihre Fähigkeiten habe sie gut einschätzen können.

"Und dann haben wir beide geweint"

Profibergsteiger Thomas Huber (58) war an den Bemühungen beteiligt, Dahlmeier womöglich retten zu können. Erst gab es Hoffnungen, die Olympiasiegerin könnte noch leben. Er habe später jedoch geahnt, dass es diese Rettung nicht mehr für sie geben würde. Vermutlich sei Dahlmeier unmittelbar gestorben, nachdem sie von dem Brocken getroffen worden war. "Zu sehen und das alles zu erfassen, dass Laura nicht mehr absteigen konnte zu ihrem Zelt, machte mich sprachlos, ich war betäubt und versuchte, nur noch zu funktionieren", sagt Huber dem Magazin. Er habe damals mit ihrem Vater telefoniert, habe diesem geschildert, was er gesehen hatte. "Und dann haben wir beide geweint", erzählt er mit Blick zu Andreas Dahlmeier während des gemeinsamen Gesprächs.

Die verstorbene Sportlerin hatte vor ihrem Tod verfügt, dass ihr Leichnam in den Bergen bleiben solle, sollte ihr dort je etwas zustoßen und die Bergung zu gefährlich sein. Ihr Vater erklärt, dass man diesem Wunsch eigentlich nicht nachkommen wollte: "Wir wollten nicht, dass vielleicht Fotos von ihr gemacht werden. Deshalb wollten wir, dass sie geholt wird, wenn die Verhältnisse es zulassen." Huber sei später auf Wunsch der Familie zurückgekehrt, doch eine Bergung war auch dann nicht möglich. "Wenn wir Laura gefunden hätten, wären wir in die Wand gestiegen und hätten sie geborgen", sagt er.

Es war bereits erwartet worden, dass sich Dahlmeiers Körper aufgrund der Gegebenheiten nicht mehr an der Stelle des Unfalls befinde. Huber nehme an, dass der Leichnam in einer Gletscherspalte liege und vom Gestein begraben wurde. "Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht", erzählt ihr Vater. "Als Thomas noch mal an den Laila Peak ging, war sie nicht mehr auffindbar. Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen." Dahlmeiers Familie wünsche sich nun, dass Ruhe einkehrt, auch die Verstorbene hätte sich dies gewünscht, ist sich ihr Vater sicher. Womöglich werde er irgendwann zu dem Berg reisen, um zu sehen, wo seine Tochter gestorben ist.

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  • Wolff vor 5 Stunden / Bewertung:

    Wie lange soll jetzt dieses Thema noch ausgeschlachtet werden?

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