Lady Bitch Ray: "Bin noch bitchiger geworden"

Viel war von Lady Bitch Ray zuletzt nicht zu sehen. Statt für Skandale zu sorgen, promovierte die umstrittene Rapperin und Autorin. In der Sat.1-Show "Hell's Kitchen" wagt die 33-Jährige nun ihr Comeback
von  (dr/spot)
Lady Bitch Ray geht unter die Köche
Lady Bitch Ray geht unter die Köche © SAT.1/Guido Engels

Viel war von Lady Bitch Ray in jüngster Vergangenheit nicht mehr zu sehen. Statt für Skandale zu sorgen, promovierte die umstrittene Rapperin und Autorin und rief ihr eigenes Forschungsprojekt ins Leben. In der Sat.1-Show "Hell's Kitchen" wagt die 33-Jährige nun ihr Comeback und verspricht im Interview: "Ich bin noch bitchiger geworden."

Berlin - Dr. phil. Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray hat in der Vergangenheit schon für so manchen Skandal gesorgt. Mit harten Rap-Songs, provokanten Auftritten und ihrem Buch "Bitchsm" über die weibliche Emanzipation hat die promovierte Sprachwissenschaftlerin mächtig Staub aufgewirbelt. Nun versucht sich die 33-Jährige als Köchin. Ab Mittwoch (20.15 Uhr, Sat.1) schwingt sie mit zehn weiteren Prominenten unter der strengen Aufsicht von TV-Koch Frank Rosin in "Hell's Kitchen" den Kochlöffel. Was die Zuschauer hier von ihr erwarten dürfen, verrät die "Alpha-Bitch" im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

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Wird man bei "Hell's Kitchen" mehr Lady Bitch Ray erleben können oder doch Dr. Reyhan Sahin?

Lady Bitch Ray: Es ist das erste Format, in dem ich mehr von Reyhan Sahin zeige. Mich hat es in den letzten Jahren sehr genervt, dass die Leute das alles so missverstanden haben. Ich trenne zwar die Figur und mein echtes Ego nicht strikt und Lady Bitch Ray ist ein Teil von mir, aber mir war wichtig, dass ich zeige, was für ein Charakter dahinter steht. Ich wollte beweisen, was eine echte Bitch so alles drauf hat.

Sie haben 2008 aufgrund von Depressionen Ihre Karriere ruhen lassen. 2012 kam Ihr Buch "Bitchsm" auf den Markt, aber sonst war wenig von Ihnen zu sehen oder zu hören. Sind Sie jetzt wieder voll zurück?

Lady Bitch Ray: Ich wärme mich gerade mit "Hell's Kitchen" auf und danach sehe ich weiter. Ich habe 2012 promoviert und ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das ich jetzt angehen werde. Künstlerisch mache ich das, was mir gefällt und dann vielleicht auch wieder Vollgas.

Und was macht die Rap-Karriere?

Lady Bitch Ray: Die lag tatsächlich in den letzten Jahren komplett auf Eis, aber es ist immer noch ein Traum von mir, ein Album rauszubringen. Ich werde auch demnächst neue Songs aufnehmen. Aber ich mache das alles auf eigene Faust und vermarkte es auch selbst, ganz ohne Plattenfirma und Manager, die denken sie wären cool.

Haben Sie die Zeit genutzt, die Figur Lady Bitch Ray weiterzuentwickeln?

Lady Bitch Ray: Ja, durch die Depression, die Therapien und meine Promotion hat sie sich schon verändert. Wie genau, das kann ich gar nicht sagen. Mein Comeback wird auf jeden Fall als Dr. Bitch Ray stattfinden. Ich glaube sie ist klüger, erwachsener, konsequenter und vor allem noch bitchiger geworden.

Welche Beziehung haben Sie zum Kochen?

Lady Bitch Ray: Privat koche ich eigentlich nie, dafür habe ich meine Lustknaben. Aber ich bin Fan von erotischer Küche und habe das auch schon beim Promi-Dinner gezeigt. Bei "Hell's Bitchen", so nenne ich die Show, wollte ich dafür die notwendigen Basics lernen. Aber eigentlich geht es bei der Sendung gar nicht so sehr ums Kochen.

Sondern?

Lady Bitch Ray: Ums Arbeiten selbst, um Disziplin und Teamgeist, um Kondition und Belastbarkeit. Das habe ich auch unter Beweis stellen können.

Wie war Frank Rosin als Küchenchef?

Lady Bitch Ray: Eigentlich ganz easy. Er ist schon ein Gourmet-Macho, aber ich konnte ihm zeigen, dass wir auf Augenhöhe sind. Er ist ein sehr sympathischer Typ und hat das wirklich gut gemacht. Ich glaube, wir hatten gegenseitigen Respekt.

Nicht so wie Gordon Ramsay in der Original-Vorlage, der regelmäßig komplett ausrastet?

Lady Bitch Ray: Nein, überhaupt nicht. Natürlich hat er uns mal angeschrien und uns herum gescheucht, aber das ist ja auch Teil des Konzeptes. Er war immer fair.

Andere prominente Teilnehmer wie Christine Kaufmann oder Katharina Kuhlmann sehen das teilweise anders...

Lady Bitch Ray: Das liegt vielleicht auch daran, dass er die nicht mochte. Nein, im Ernst: Rosin hat darauf geachtet, wer Fehler macht und wer nicht. Und dann hat er darauf reagiert. Dass das teilweise in lautem Ton passiert, gehört doch dazu. Ich persönlich fand das nicht einmal schlimm. Aber ich bin auch hart im Nehmen.

Wer von Ihren Promi-Kollegen war Ihnen denn am nächsten?

Lady Bitch Ray: Mickie Krause. Man kann wirklich tolle Gespräche mit ihm führen. Aber auch Manuel Cortez und Kasia Lenhard. Sie war wie eine kleine Schwester für mich. Klaus hat mich Rehlein genannt, das war sehr süß.

Und Niels Ruf? Immerhin hat er Ihnen mal in seiner Sendung den Zeh gelutscht...

Lady Bitch Ray: Ja, der Niels. Ich hab ihn gleich am ersten Abend in die Schranken gewiesen. Wir haben beide gemerkt, dass wenn wir uns angreifen, beide verlieren. Ich finde ihn als Mensch cool.

Wussten Sie, dass die Show "Big Brother"-Elemente haben wird? Viele Ihrer Mitstreiter waren davon überrascht.

Lady Bitch Ray: Ich bin Dr. Bitch Ray, informiere mich vorher und lese auch Verträge. Natürlich wusste ich das und habe es mir ehrlich gesagt sogar viel schlimmer vorgestellt. Es gab nur eine Sache, die ich überraschend fand.

Nämlich?

Lady Bitch Ray: Dass die anderen Promis keine Ahnung hatten, was sie erwartet.

Was nehmen Sie für sich persönlich mit?

Lady Bitch Ray: Ich hätte in den letzten Jahren nicht an so einer Show teilnehmen können, da ich aufgrund der Depression nicht belastbar war. Es gab auch jetzt Momente, in denen der Stress hoch war und ich mir dachte: "Krass, gerade..." Aber ich habe durchgehalten und mir selbst bewiesen, dass ich eine Alpha-Bitch bin.

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