Auf ZDF: Martin Rütter "verkauft" Qualzucht-Hunde

Eigentlich setzt sich Martin Rütter gegen die Zucht von Rassehunden ein, da die Welpen oftmals mit starken Gendefekten auf die Welt kommen. Dennoch wirbt er in einer ZDF-Sendung nun für den Kauf aus solchen Einrichtungen. Was steckt dahinter?
Sven Geißelhardt
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Martin Rütter bietet in einer ZDF-Sendung Hunde aus Qualzuchten zum Verkauf an. Dahinter steckt aber keine fiese Masche.
Martin Rütter bietet in einer ZDF-Sendung Hunde aus Qualzuchten zum Verkauf an. Dahinter steckt aber keine fiese Masche. © imago/Funke Foto Services

Dobermann, Cavalier King Charles Spaniel und französische Bulldogge – diese Hunde haben eine Sache gemeinsam: Sie werden in sogenannten Qualzüchtungen vermehrt, um sie als Top-Rasse gewinnbringend zu verkaufen. Mit Tierwohl oder gar Tierrecht hat das nur wenig zu tun. Martin Rütter ist als bekanntester Hundeprofi Deutschlands ein ausgesprochener Gegner dieser Züchtungen. Trotzdem macht er nun in einer ZDF-Sendung Werbung dafür. Doch dahinter steckt keine fiese Verkaufsmasche, sondern vielmehr Aufklärungsarbeit.

Warum Martin Rütter Qualzucht-Hunde im Shopping-TV anbietet

In der Sendung "Mai Think X" knöpft sich Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim in der neuesten Ausgabe (Sonntag, 12. Oktober) das Thema Tierzucht vor. Dabei holt sie sich tatkräftige Unterstützung von Martin Rütter – die beiden wollen durch eine skurrile Aktion für mehr Aufmerksamkeit sorgen. In einer Pseudo-Verkaufssendung mit dem passenden Namen "Auf den Hund gekommen" bieten sie in gewohnter Homeshopping-Manier Hunde aus Qualzuchten zum Verkauf an – Versandkosten inklusive.

Martin Rütter stellt klar: "Gute Chance, dass dieses Tier verstirbt"

"Unser erstes Angebot heute: Dobermann-Welpen mit Stammbaum", schwärmt Martin Rütter im TV. Der Hunde-Experte will aber nicht wirklich Menschen dazu animieren, Tiere aus fragwürdigen Züchtungen zu kaufen. Auf ironische Art und Weise sollen mit dem gefakten Homeshopping-Angebot die Leiden der Hunde verdeutlicht werden. So sagt Rütter weiter: "Das ist ein Hund für Unentschlossene. [...] Manche denken sich ja: 'Vielleicht bin ich nicht der Typ Hund.' Da haben Sie eine echt gute Chance, dass dieses Tier bereits nach wenigen Jahren an einem genetischen Herzfehler verstirbt."

Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Ngyen-Kim
Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Ngyen-Kim © imago/Manfred Segerer

Mit diesen Problemen haben Hunde aus Qualzüchtungen zu kämpfen

Auch bei den weiteren "Angeboten" setzen Mai Thi Nguyen-Kim und Martin Rütter in kurioser Manier vor allem auf die gesundheitlichen Defizite bei Hunden aus Qualzuchten. So stellen sie etwa klar, dass bei folgenden Problemen ein Umtausch ausgeschlossen sei: degenerative Bandscheiben-Erkrankung, Zahnprobleme, Hautprobleme, Atemprobleme, Ohrenerkrankungen, zystische Hohlräume im Rückenmark, Wirbelsäulenverkrümmung, Herzklappenerkrankung, Lähmung, Schmerzen, Wasserkopf und Epilepsie. Diese Probleme treten häufig bei Rassetieren aus Qualzuchten auf.

Diese "Werbung" für Tiere, die höchstwahrscheinlich an einem genetischen Defekt leiden, ist von Martin Rütter und Mai Thi Nguyen-Kim in keinster Weise ernst gemeint. Die Moderatorin schließt den Beitrag mit einer Mahnung ab: "Liebe Hunde-Fans, die Qualzüchtungen zu Hause haben: Ich weiß, ihr liebt eure Hunde. Ein Grund mehr, das Geschäft mit der Tierquälerei bei eurem nächsten Hund nicht weiter anzufeuern."

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