Kennedy Center: JFK-Enkel lehnt Ehrung für Melania Trump ab

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Jack Schlossberg (32), einziger Enkelsohn des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy (1917-1963), äußert sich auf Instagram regelmäßig zu politischen Themen - meist ironisch, gelegentlich aber auch ernst. Am Mittwoch reagierte der Sohn von Caroline Kennedy (67) nun auf Pläne der US-Republikaner, das Opernhaus des renommierten John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington D.C. nach First Lady Melania Trump (55) zu benennen.
Jack Schlossberg wehrt sich gegen Republikaner-Pläne
In einem Instagram-Post stellte der studierte Jurist klar: Die Pläne der Republikaner widersprechen geltendem Bundesrecht. "Eine klare Lesart des Gesetzes macht deutlich: DAS DÜRFEN SIE NICHT", schrieb Schlossberg zu einem Screenshot des einschlägigen Gesetzestextes. Seit dem 2. Dezember 1983 sei es verboten, zusätzliche Gedenktafeln oder Memorials im öffentlichen Bereich des Kennedy Centers aufzustellen, heißt es darin.
Schlossbergs klare Worte sind eine Reaktion auf ein neues Vorhaben der Republikaner im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses. Teil dieses Entwurfs ist die Umbenennung des Opernhauses im Kennedy Center in "First Lady Melania Trump Opera House". Der Vorschlag hat das Gremium bereits passiert, steht aber noch nicht zur Abstimmung im Plenum.
Donald Trump machte sich selbst zum Vorsitzenden des Kennedy Centers
Die politische Dimension des Vorschlags ist brisant: Anfang des Jahres hatte US-Präsident Donald Trump (79) den Großteil des Vorstands des Kennedy Centers entlassen und ihn mit eigenen Unterstützern besetzt. Im Anschluss ließ er sich selbst zum Vorsitzenden wählen - ein Schritt, der in der US-Kunst- und Kulturszene für massive Kritik sorgte.
Das Kulturzentrum in der US-Hauptstadt war 1964 kurz nach der Ermordung Kennedys vom US-Kongress als "lebendiges Denkmal" für den 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten ins Leben gerufen worden. Es dient als Veranstaltungsort für Musik, Theater und Tanz als auch als Ort der Erinnerung an JFK, der Kunst und Kultur als essenziell für die Demokratie sah. Das Zentrum wurde 1971 eröffnet.
Melania Trump, die das Zentrum als First Lady ehrenhalber mitrepräsentiert, ist während Trumps Amtszeit kaum präsent. Ihr einziger prominenter Besuch im Kennedy Center fand laut "People" zur Premiere von "Les Misérables" statt - ein Abend, der von Protesten einiger Darsteller begleitet wurde. Als das Präsidentenpaar damals den Saal betrat, wurde es sowohl ausgebuht als auch bejubelt.
Ob der Vorschlag zur Umbenennung rechtlich Bestand haben kann, bleibt abzuwarten. Schlossberg jedenfalls macht deutlich: Das Kennedy Center soll ein Ort bleiben, der allein dem Erbe seines Großvaters gewidmet ist und nicht der politischen Symbolik der Trump-Ära.
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