Keine Zeit für gesunde Ernährung? Oli.P verrät seine Tricks
Sänger, Schauspieler und Moderator Oli.P (47) ist bekannt für seine unerschöpfliche Energie auf der Bühne. Doch wie schafft man das bei einem vollen Terminkalender mit mehr als 100 Reisetagen im Jahr? Die Antwort gibt er in seinem neuen Kochbuch zum Thema "Vegan Meal Prep". Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät er zudem, was der Auslöser für seine Ernährungsumstellung war, wie er Meal Prep unterwegs meistert und warum sein Lieblingsgericht auf Brot serviert wird.
Sie beschreiben in Ihrem Buch, wie Sie gemeinsam mit Ihrer Ehefrau von einem Tag auf den anderen vegan gestartet sind. Was war für Sie der entscheidende Moment, an dem Sie wussten: "Jetzt ist es Zeit für die Veränderung"?
Oli.P: Ich wollte das sowieso schon eine längere Zeit machen, wusste aber, dass es machbarer ist und ich es eher schaffen würde, wenn wir das gemeinsam starten. Der Klick-Moment kam, als meine Frau und ich die Dokumentation "The Game Changers" gesehen haben. Wir haben danach den Fernseher ausgemacht, sind zum Kühlschrank gegangen und haben alle Sachen, die noch Tierisches in sich hatten, an Freunde und Familie verteilt. Dann sind wir einkaufen gegangen, haben einmal alles ausgetauscht, uns durch Kochbücher und Online-Rezepte gewühlt und uns quer durch die vegane Küche gekocht.
Gab es Momente, in denen Sie besonders mit der Umstellung gehadert haben?
Oli.P: Ganz im Gegenteil. Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich nicht schon viel früher damit angefangen habe. Ich fühle mich sehr wohl damit, weil es bei mir auch eine komplett ethische Entscheidung ist - ich kann seitdem noch mal besser in den Spiegel schauen.
Sie sind oft beruflich unterwegs und stehen regelmäßig auf der Bühne. Wie lässt sich veganes Meal Prep in einen vollen Terminkalender integrieren?
Oli.P: Das ist für jedermann machbar. Ich bin mindestens 100 Tage im Jahr nicht zu Hause, spiele Konzerte und schlafe in Hotels, da kann man nicht jeden Tag frisch kochen. Der Trick ist, an den Tagen zu Hause einfach die Portionen zu vergrößern und den Rest am nächsten Tag mitzunehmen. Fürs Auto gibt es Kühlakkus oder sogar kleine Kühlschränke zum Anschließen. Wenn man den Aufwand betreiben möchte, kann man sogar mit einer kleinen Kochplatte reisen. Für mich kann der Aufwand gar nicht zu groß sein, wenn ich dafür am Ende des Tages Essen habe, das mir Energie bringt und bei dem ich genau weiß, was drin ist.
Welche drei Zutaten oder Lebensmittel sind für Sie absolute Basics, um unterwegs energiereiche Mahlzeiten zu haben?
Oli.P: Dinkelmilch, Mandelmus und Bananen. Das püriere ich mir klein, oft noch mit Samen oder Pulver für extra Energie. Dieser Smoothie ist so gehaltvoll, der hält bei mir oft bis in den Nachmittag - das ist eigentlich meine Superpower.
Sie führen einen aktiven Lifestyle. Hat sich Ihre Leistungsfähigkeit durch die vegane Ernährung verändert?
Oli.P: So wie jeder gute Automotor brauche auch ich den richtigen Treibstoff. Ein Auftritt ist wie 40 Minuten Cardio-Programm, und davon habe ich manchmal vier am Tag. Auch abseits der Bühne mache ich viel Sport. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich meine Kraft verringert hat - ganz im Gegenteil. Da ich viel Energie abgebe, brauche ich definitiv immer genug zum Nachtanken.
Viele Menschen glauben immer noch, vegan zu leben sei kompliziert oder eintönig. Was stellen Sie dem entgegen?
Oli.P: Man kann auch nicht-vegan eintönig essen. Gerade die saisonale Küche bietet ein Füllhorn an tollen Geschmacksabenteuern. Ich glaube generell, dass das bewusste Einkaufen und Kochen einen weiterbringt, weil man sich ganz anders mit Lebensmitteln auseinandersetzt. Ich habe nicht das Gefühl, auf irgendeinen Geschmack oder ein Erlebnis verzichten zu müssen. Einkaufen ist auch nicht schwierig: Im Supermarkt ist der erste Bereich meist Obst und Gemüse - fertig, danke.
Wenn Sie nur noch ein Gericht aus Ihrem Kochbuch zubereiten dürften, welches wäre das?
Oli.P: Mein absoluter Favorit ist momentan das "Pulled Mushroom"-Brot. Man nimmt Kräuterseitlinge, zupft sie auseinander und brät sie scharf an für die Röstaromen. Das Ganze kommt auf eine geröstete Stulle mit etwas Tomate und einer Marinade aus Soja und Barbecue-Soße. Oben drauf noch etwas Mango, Limettensaft und Chili. Das ist unfassbar lecker, macht satt und hat einen perfekten Umami-Geschmack.
Welche Botschaft möchten Sie Menschen mitgeben, die noch unsicher sind, ob vegane Ernährung etwas für sie ist? Oder denjenigen, die den Veganuary ausprobieren möchten?
Oli.P: Wenn man mit dem Gedanken spielt, sollte man sich einfach mal ranzutasten, um zu merken, was geschmacklich alles möglich ist. Es muss ja nicht sofort voll vegan sein. Aber wenn man etwas fürs Tierwohl und seinen eigenen Körper tun will, sollte man es auf jeden Fall machen. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, pendelt sich nach ein, zwei Wochen schon alles neu ein und man kann es mit voller Freude durchziehen.
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