Johann Lafer über Karriere-Aus und Ruhestand: Was er für "absolut notwendig" hält
Vor 40 Jahren legte Johann Lafer den Grundstein seiner erfolgreichen TV-Karriere, die bis heute andauert. 1985 trat er erstmals im Bayerischen Rundfunk als Starkoch auf. "Da gab es noch keinen Schuhbeck, da war noch niemand da", sagt er lachend im AZ-Gespräch. Aber wie lange will er noch vor die Kameras treten oder sich hinter den Herd stellen? Über einen möglichen Ruhestand hat er jetzt Klartext gesprochen.
Johann Lafer erinnert sich an Corona-Zeit: "Stillstand passt nicht zu uns"
Am 27. September dieses Jahres wird Johann Lafer 68 Jahre alt. Viele Gleichaltrige sind da schon längst im Ruhestand und genießen ihre Rente. Wie schaut es beim beliebten Promi-Koch aus? Denkt Lafer über ein Karriere-Aus nach? "Während der Corona-Zeit haben meine Frau und ich gemerkt, dass Stillstand nicht zu uns passt", erzählt er der AZ. "Als damals alles Geschäftliche organisiert war, kam Langeweile auf."
Während der Pandemie herrschte in Deutschland (und der Welt) ein Ausnahmezustand, der vor allem die Gastronomie hart getroffen hat. Restaurants durften zeitweise keine Gäste mehr empfangen und auch Johann Lafer war zwangsweise dazu verdonnert, zu Hause zu bleiben.
Der Mensch braucht eine Aufgabe, er braucht etwas Druck und eine Wertschätzung.
Eine derartige Pause vom Job und seiner Passion will Johann Lafer nicht mehr erleben und kann sich daher auch noch keinen Ruhestand vorstellen, wie er der AZ erklärt: "Der Mensch braucht eine Aufgabe, er braucht etwas Druck und eine Wertschätzung. Morgens mit einem Ziel aufzustehen, ist für mich absolut notwendig. Ich könnte nicht einfach bis mittags ausschlafen oder nur im Garten entspannen, das ist nichts für mich."
Johann Lafer und Ehefrau Silvia reisen als "Food Nerds" um die Welt
An Beschäftigungen dürfte es Johann Lafer nicht mangeln, denn im AZ-Gespräch schwärmt er von seinem neuen Hobby, das er mit seiner Frau Silvia für sich entdeckt hat: Die beiden reisen als "Food Nerds" durch die Welt – auf der Suche nach dem besonderen Etwas.

"Ich habe noch ganz viele Dinge auf meiner Liste, wie etwa mal nach Kambodscha zu reisen und den Pfeffer selbst zu ernten – oder in Madagaskar die Vanilleschoten zu pflücken", sagt Lafer aufgeregt. "Ich war auch schon in Japan und habe dort einen Messerschmied besucht. Das hilft mir, zu verstehen, dass die Basis unseres Seins die Natur ist."
Bei seinen Reisen stattet der Starkoch auch gerne der bayerischen Landeshauptstadt einen Besuch ab. In München arbeitete er von 1981 bis 1982 im Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann und fand dort auch einen seiner absoluten Lieblingsplätze: den Viktualienmarkt. Wo Johann Lafer in München auch mal privat gerne essen geht, lesen Sie hier.