Interview: "Single-Sein ist cool"
Wo immer er auftaucht, gibt's einen Kreischalarm und die Mädchen sind einer Ohnmacht nahe: die Rede ist von Jimi Blue Ochsenknecht. Der jüngste Sohn von Uwe Ochsenknecht ist einer der großen Teeny-Stars in Deutschland. Ein AZ-Interview.
München - Bekannt wurde der 19-Jährige in erster Linie durch seine Rolle in dem Film "Wilde Kerle". Doch mittlerweile ist Jimi nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Musiker, Designer (er hat eine eigene Mode-Kollektion) und auch als Moderator erfolgreich. Seit rund einem Jahr moderiert er beim Sender "Cartoon Network" zusammen mit seinem Kumpel Mitja Lafere die Wissensshow "Cartoon Network Checker - Jimi und Mitja probieren's aus". Seit November (immer samstags um 10.10 Uhr) gehen Jimi und Mitja in acht neuen Folgen der zweiten Staffel wieder Zuschauerfragen zu Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Natur und Technik auf den Grund.
„Cartoon Network Checker“ geht gerade in die zweite Runde. Was ist für dich das Coole an der Sendung?
Zunächst natürlich, dass ich die Sendung zusammen mit meinem besten Kumpel Mitja moderieren darf. Außerdem finde ich die Themen spannend. Es gibt viele Dinge, die ich selbst noch nicht wusste und durch die Sendung gelernt habe. Das macht Spaß. Wir machen uns in der Sendung einmal unsichtbar, beim nächsten Mal klettern wir Wände hoch wie Spider Man.
Was ist das Schwerste am Moderieren?
Es gibt sowohl beim Film als auch bei der Moderation einen vorgegebenen Text. Beim Film muss man sich zu 100 Prozent an diesen Text halten. Beim Moderieren kann oder muss man viel spontaner sprechen - was mir anfangs nicht so leicht gefallen ist. Aber mittlerweile klappt es ganz gut.
Moderieren, schauspielern, Musik machen, Mode designen - was macht Dir am meistens Spaß?
Eigentlich habe ich an allem gleich viel Spaß.
Was ist es für ein Gefühl, ein Star zu sein? Hast Du Dich schon daran gewöhnt oder ist es immer noch aufregend?
Ich glaube, man gewöhnt sich nie wirklich daran. Ich finde es immer noch toll und spannend. Das Schöne daran ist, dass man viel reisen kann. Wir drehen oft an außergewöhnlichen Orten, auf Mallorca oder an der Nordsee. Ich komme viel herum und sehe viel, das ist cool.
Gibt es auch etwas, das Dich am Promidasein nervt?
Ja: dass man andauernd beobachtet wird: Was macht er gerade? Besonders heftig ist es wenn man eine Freundin hat. Ich bin allerdings damit aufgewachsen und komme ganz gut damit klar. Man kann es nicht ändern. Ich beschwere mich nicht.
Wusstest Du schon immer, dass Du einmal Schauspieler oder Moderator werden willst?
Früher wollte ich - wie fast jeder andere Junge auch - Polizist oder Pilot werden. Aber dann habe ich öfter meinen Vater am Set besucht - und wollte das Schauspielern einmal selbst ausprobieren. Irgendwann kam die Anfrage für "Wilde Kerle 1": ob mein Bruder und ich nicht zum Casting wollen. Ich dachte: "Da geh' ich mal hin." Nach dem ersten Film dachte ich: "Das macht schon Spaß, das ist schon ein cooler Job." Und dann habe ich mehrere Filme gedreht.
Bekommst Du viel Fanpost?
Ja, schon.
Was schreiben die Mädchen denn so?
Dinge wie "Du bist der Größte und "Ich liebe dich". Den krassesten Brief habe ich vor drei Jahren bekommen. Eine fette Rolle. Ich konnte den Brief gar nicht ganz ausrollen, auch nicht im ganzen Haus, so lang war er. Und überall waren Herzchen und Fotos draufgeklebt.
Bekommst Du auch viele Nachrichten per Facebook?
Nicht so viele. Man kann mich nicht so einfach bei Facebook anschreiben. Ich heiße bei Facebook nicht Jimi Blue. Alle Jimi Blue-Accounts sind Fake-Accounts.
Auch schon einmal ein unangenehmes Fan-Erlebnis gehabt?
Zum Glück wissen die Fans nicht wo ich wohne. Aber früher, als ich noch zu Hause gewohnt habe, da kam es schon mal vor, dass Mädchen in den Ferien vor unserem Haus ein Zelt aufgeschlagen haben. Aber es war nie unangenehm.
Bis Du immer noch Single?
Ja.
Woran liegt's?
Ich bin einfach überzeugter Single. Ich finde das in meinem Alter cool. Man kann sich irgendwann einmal binden. Aber jetzt in meinem Alter muss das noch nicht sein.
Hast Du überhaupt Zeit für die Liebe?
Wenn man eine Frau wirklich gern hat, dann findet man schon Zeit. Im Moment bin ich wie gesagt nicht auf der Suche. Aber wenn es passiert, dann passiert es.
Wie sollte sie aussehen?
Gut! Sie sollte hübsch sein. Und vom Charakter her cool und witzig. Auf keinen Fall eine Zicke. Das ist allerdings schwer bei Frauen: dass sie keine Zicken sind (lacht).
Blond oder brünett?
Ich bin eher ein Fan der Braunhaarigen.
Gibt es eine Traumfrau im Showgeschäft?
Jessica Alba sieht finde ich ganz gut aus. Britney Spears mit Glatze geht hingegen gar nicht.
Wie schnell gibst Du Deine Telefonnummer her? Kann dich ein Mädchen überhaupt kennen lernen?
Man kann mich durchaus ansprechen. Wenn es ein netter Spruch ist und die Frau mir gefällt, dann gebe ich auch schon mal meine Nummer her. Warum nicht?
Was kommt als nächstes?
Nächstes Jahr Im Frühjahr kommt ein neuer Film von mir heraus, "Kleine Morde". Der wird richtig cool. Soeben ist die Winter-Kollektion meiner eigenen Modelinie "KangaROOS by Jimi Blue" auf den Markt gekommen. Das was ich heute trage ist auch von mir.
Wie wichtig ist für dich ein cooles Styling?
Gutes Styling ist immer wichtig. Sich gut anziehen ist nie verkehrt
Wie sieht Dein Kleiderschrank aus?
Ich habe jede Menge Schuhe - um die 200 Paar Sneakers. Außerdem viele Caps, Jogginghosen und Jeans. Ich habe aber auch Anzüge im Schrank.
Woher kommt Dein Hang zur Mode?
Von meiner Mutter. Sie hat mir das quasi die Wiege gelegt. Ich musste schon früher Lederjacken mit dem Familienwappen hinten drauf anziehen.
Lederjacken mit dem Familienwappen?
Ja, das war so ein Ochse (lacht). Ich war eigentlich immer schon cool gestylt, mit Cowboystiefeln und so. Ich wollte früher immer so angezogen sein wie mein Bruder. Wir waren viel in Amerika wo es echt tolle Sachen gab. Ich hatte auch immer verrückte Frisuren: mal einen Irokesenschnitt, mal blaue Haare….
Was ist in Sachen Outfit ein No Go?
Was trägst Du für Schuhe? (guckt auf meine Stiefel). Okay. Ballerinas mag ich bei Frauen nämlich gar nicht.
Trägt Dein Vater auch die Sachen aus Deiner Kollektion?
Nein, die sind ihm glaube ich ein bisschen zu groß. Meine Mutter trägt manchmal meine Caps.
Du bist der letzte der Familie Ochsenknecht, der noch in München wohnt. Der Rest ist nach Köln und Berlin gezogen. Planst Du, auch einmal aus München wegzuziehen?
Ich kann nicht sagen, dass ich Berlin nicht mag. Aber mir ist die Stadt zu groß. Ich habe es mir einmal überlegt als ich zweieinhalb Monate in Berlin gedreht habe. Aber dann dachte ich mir: Die Stadt ist mir zu groß. München finde ich einfach cool. Es ist wie ein großes Dorf. Ich kenne hier alles und habe meine Kumpels hier. Deshalb muss es nicht sein, in eine andere Stadt zu ziehen.
Wie sieht Deine Wohnung aus?
Eigentlich sehr lässig, aber ganz gemütlich. Ich habe eine riesige Couch. Es fehlen noch ein paar Lampen an den Decken. Dafür gibt es eine schöne Küche. Ich koche nämlich ganz gerne. Manchmal schiebe ich mir aber auch nur eine Fertig-Pizza in den Ofen.
Fehlt nur noch eine Frau im Haus, oder?
Ja, eine die ein bisschen aufräumt (lacht).
Wer trägt den Müll raus?
Ich. Aber es gibt zum Glück jemanden, der mir die Wäsche macht.
Was machst Du mit dem Geld das Du verdienst?
Ausgeben (lacht). Wenn ich mit Mitja was trinken gehe, dann geben wir immer gerne was für die Kumpels aus.
Auch schon einmal Geld zum Fenster hinaus geworfen?
Ich habe mit einmal etwas gekauft, das nicht hätte sein müssen: ein Handy aus einer limitierten Edition. Das war Schwachsinn.
Autos?
Ich habe ein Auto, aber noch keinen Führerschein. Ich bin einmal durch die Prüfung gefallen. Deshalb wurde bisher noch nichts draus.
Weißt Du schon, in welche Richtung Du in Zukunft gehen willst?
Ich bin ja noch jung. So etwas in meinem Alter zu sagen ist immer schwierig. Aber ich möchte auf alle Fälle das, was ich jetzt gerade mache, auch weiterhin machen. Ich stecke meine ganze Energie hinein. Und hoffe, dass ich in ein paar Jahren darin immer noch erfolgreich bin.
Hast Du ein Vorbild?
In der Musik ist es Pharell Williams. Ich bin wirklich ein großer Fan von ihm. Bei der Schauspielerei Robert de Niro. Klamottentechnisch habe ich kein Vorbild.
Viel voll ist Dein Terminkalender?
Es geht. Manchmal habe ich viel zu tun, manchmal weniger. Ich bin schon auch mal zu Hause und relaxe. Es ist schon manchmal stressig, aber zum Glück nicht immer.
Was machst Du, wenn Du mal nicht arbeitest?
Zu Hause sein und schlafen. Fernsehen. Im Winter fahre ich gerne Ski und im Sommer Motorcross.
Dir wird's also nicht langweilig?
Nee. Das auf keinen Fall.
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