Ina Müller: "Mit 60 fühle ich mich diskriminiert"

Ina Müller nimmt kein Blatt vor den Mund. Im "Playboy" spricht die 60-Jährige über ein Thema, das viele Frauen bewegt: Altersdiskriminierung. Charmant, ehrlich und mit Witz erzählt sie, warum Älterwerden kein Makel ist, wie sie ihre Bühne erobert hat und warum Lebensfreude zeitlos bleibt.
(jök/spot) |
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Ihre Energie steckt an: Ina Müller
Ihre Energie steckt an: Ina Müller © Sandra Ludewig

Diese Frau steckt an. Mit ihrem Lachen, ihrer Präsenz und der warmen Mischung aus Witz und Selbstbewusstsein ist Ina Müller (60) ein Leuchtfeuer in der deutschen Unterhaltungswelt. Als Gastgeberin von "Inas Nacht" begeistert sie Millionen. Als Sängerin erzählt sie Geschichten, die unter die Haut gehen. Jetzt, nach ihrem 60. Geburtstag, spricht sie im deutschen "Playboy" über ein Thema, das ihr persönlich nahegeht: die Diskriminierung älterer Menschen.

"Ältere werden als 'Karen' abgestempelt"

Sie betritt die Bühne mit einer positiven Aura, die sofort ansteckt. Doch hinter dem Humor steckt eine Frau, die spürt, wie sich die Gesellschaft verändert hat - und nicht immer zu ihrem Vorteil. Dabei betont sie: "Mir hat es noch nie wehgetan, älter zu werden. Ich habe mich in meinem Leben nie als Frau diskriminiert gefühlt", sagt Müller im Interview. Doch inzwischen bemerkt sie, dass das Alter in unserer Gesellschaft nicht mehr automatisch Respekt garantiert. "Früher fanden wir Ältere eher egal, aber wir haben sie nicht gehasst. Heute ist der Respekt oft weg", sagt sie.

Ihre Beobachtungen betreffen nicht nur sie persönlich: "Ältere Menschen sind im Moment die Hoodie-Boomer der Nation." Sie werde auf einmal als "Karen" abgestempelt - "mit Haaren auf den Zähnen und der Oberlippe, die den ganzen Tag Prosecco säuft, nur Facebook kennt, sich über alles aufregt, aber von nichts 'ne Ahnung hat." Bei solch despektierlichem Verhalten gegenüber Älteren verspürt Müller "ein Stechen in meinem Herzen."

"Am meisten zwischen 40 und 50 gelebt"

Trotz der gesellschaftlichen Klischees blickt Ina Müller auf ein erfülltes Leben zurück. "Am meisten habe ich zwischen 40 und 50 gelebt, so richtig aus den Vollen. Zwischen 50 und 60 war auch alles cool, aber ein bisschen mehr 'Kenne ich schon, habe ich schon." Die Künstlerin spricht offen über die Herausforderungen früherer Jahre, in denen sie ihre Karriere Stück für Stück aufbaute: von Kleinkunstbühnen bis zum Major-Deal mit Sony und der eigenen TV-Show. Während ihrer letzten Tour habe sie sich hinter dem Vorhang stehend gefragt: "Wo wärst du jetzt lieber als hier auf der Bühne? Und die Antwort war immer: nirgendwo. Mein Job ist nun mal mein Leben."

Frauen meistern Altern besser

Das Älterwerden sieht Ina Müller auch von der humorvollen Seite. Im Mann-Frau-Vergleich tragen die weiblichen Best Ager den klaren Sieg davon: "Viele Männer sehen schon sehr albern dabei aus, wenn sie sich ein letztes Mal aufbäumen, bevor der Herbst losgeht", so Müller. "Frauen schaffen das meist besser, sich zu sagen: Okay, ich bin jetzt 60, aber ich will nicht zurück, sondern einfach in Würde weitergehen." Kleine Kaschierungen seien erlaubt, Authentizität aber Trumpf: "Klar darf man ein bisschen was verstecken oder anmalen oder dranbauen - aber wenn du seit 60 Jahren auf dieser Erde bist, dann sind nun mal auch deine Zellen 60 Jahre alt." Dem Trend-Thema Longevity erteilt sie eine Absage: "Alle wollen 120 werden, aber ich bitte nicht!"

"Leicht angenervt" von Hype um Sänger Söder

Ein waschechtes Mannsbild war im Juni 2024 bei "Inas Nacht" zu Gast. Die Begegnung mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder - mit 58 Jahren kurz vor der 60 - hat sie beeindruckt: "Er fühlt sich allem gewachsen und hat sehr gut performt an dem Abend", gibt Müller zu. "Aber viele sind mittlerweile leicht angenervt davon, dass er jetzt überall als großer Sänger auftaucht, seit er in meiner Sendung 'Mary Ann' gesungen hat." Müller selbst arbeitet derweil parallel zu ihrer TV-Karriere an neuen Musikprojekten. Am 14. November erscheint ihr neues Album mit dem vielsagenden Titel "6.0".

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  • MUC0 vor einer Stunde / Bewertung:

    Sie haben recht und wären bestimmt auch ein genauer CNC Bediener.

    Nach einer Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin an den Dr. von Morgenstern Schulen in Lüneburg arbeitete sie in Apotheken in Bremen-Blumenthal, Westerland auf Sylt und München.

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  • MUC0 vor 2 Stunden / Bewertung:

    Die könnte doch jetzt mal als Dreherin CNC Fachkraft alles rauslassen das für die außer Herrin gelber Scheine beruflich damals wesentlich wäre. So hat die alle Erfolgreichen gekannt spitze Verdient und eine gute GEZ Pension. Fröhlich war die immer, bei CNC kann auch mal das Ergebnis abweichen, wie es im Ruhestand bei der auch mathematisch morgen nicht schlecht sein kann.

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  • Der wahre tscharlie vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MUC0

    WOOW.....Wie bekommt man solch einen Kommentar zustande?
    Entweder hat da die KI versagt oder etwas ganz anderes.

    "Dreherin CNC Fachkraft" und "GEZ Pension"......das alleine schon.

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