Klartext von Martin Rütter: Hunde-Profi rechnet mit deutschem Schulsystem ab

Martin Rütter trainert nicht nur Fellnasen: Der Hundeexperte bildet andere Tierfreunde an seiner eigenen Akademie zu offiziellen Hundetrainern aus. Nun verrät er ganz ehrlich, wieso er aus eigener Erfahrung als Lehrender das deutsche Schulsystem infrage stellt.
Eva Meeks
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Martin Rütter ist Deutschlands bekanntester Hundeexperte. Doch was hat er zum deutschen Schulsystem zu sagen?
Martin Rütter ist Deutschlands bekanntester Hundeexperte. Doch was hat er zum deutschen Schulsystem zu sagen? © imago/Maximilian Koch

Martin Rütter (54) kennt sich mit Vierbeinern aus wie kaum ein anderer. Der gebürtige Duisburger gilt als Deutschlands bekanntester Hundeexperte und bildet an seiner eigenen Akademie andere Tierfreunde sogar zu offiziellen Hundetrainern aus. Nun verrät er, weshalb ihm die Praxisnähe dabei so wichtig ist – und übt deutliche Kritik am deutschen Schulsystem.

Martin Rütter über Schulsystem: "Wozu brauche ich das?"

In einer Ausgabe vom Podcast "Tierisch menschlich" kommt Martin Rütter unter anderem auf die Vorgehensweise im Lehramtsstudium zu sprechen. Der Hundeexperte versteht eine Sache nämlich gar nicht: "Warum ist das kein duales Studium eigentlich, als Lehrer tätig zu sein?"

Martin Rütter ist sich sicher, dass man beim rein theoretischen Lernen nicht ausreichend gebildet werde: "Eigentlich sind in der Schule alle an eine ähnliche Grenze gestoßen, nämlich immer wieder die Frage: Wozu brauche ich das? Und das fängt in der Schule schon an, dass es sehr wenig praxisorientiert ist."

Martin Rütter kritisiert: "Da bin ich gar nicht richtig"

Für Martin Rütter sei das Problem aber vor allem an Universitäten ein Thema: "Im Studium erlebt man das auch oft. Und ich meine, das erleben dann Mediziner, die lange Zeit studieren, dann machen sie Praktikum im Krankenhaus [...]. Es fängt ja damit an, dass im Krankenhaus Alltag erst dann stattfindet, wenn du schon total gebildet bist und dann feststellst: Da bin ich gar nicht richtig."

Doch vor allem im Lehramtsstudium halte Martin Rütter die theoretische Ausbildung für fragwürdig: "Bei Lehrern erleben wir das ja immer wieder, da möchte jemand Grundschullehrer werden, kommt dann erst mal in so eine Klasse, denkt sich: 'Alter Schwede, 160 Dezibel, das halte ich gar nicht aus'."

Martin Rütter sicher: "Es muss praxisnah sein"

Aus diesem Grund habe sich Martin Rütter an seiner Hundetrainer-Akademie etwas vorgenommen: "Wir haben bei der Ausbildung von Anfang an gesagt: 'Es muss praxisnah sein'." Von der Effizienz dieser Strategie sei er aus Erfahrung überzeugt: "In der Sekunde, in der die Trainer kapieren: 'Ach, das ist damit gemeint und das muss ich wissen, damit ich es auf der Wiese kann!', ist es ja sofort einfach zu lernen." Und mit großem Praxisbezug könne Martin Rütter seinen Schülern das Wissen einfach viel schneller vermitteln.

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  • keinerosarotebrille am 29.05.2025 17:10 Uhr / Bewertung:

    Er ist „Lehrender“, kein Lehrer mehr.

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