Hugh Grant wird 65: Vom romantischen Helden zum "Hodensack"

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Die Karriere des großen britischen Schauspielers Hugh Grant (65) lässt sich im Grunde in zwei Abschnitte einteilen. Seinen großen internationalen Durchbruch feierte der Mime im Jahr 1994 mit der unvergessenen romantischen Komödie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Auf die Rolle des charmanten, etwas schüchternen und leicht verwirrten, so typischen Engländers war Grant in der Folge lange festgelegt.
Bis er sich ein Stück weit neu erfand, öfter und fast noch überzeugender den Bösewicht verkörperte - und in den vergangenen Jahren auch mit jeder Menge skurrilen, kontroversen Auftritten für Aufsehen sorgte. Aber einmal der Reihe nach.
Welterfolg "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"
Hugh John Mungo Grant, geboren am 9. September 1960, erhielt eine typisch britische Ausbildung. Er besuchte die Wetherby High School, auf die später auch die Prinzen William (43) und Harry (40) gingen, studierte in Oxford englische Literatur, schrieb Radiowerbungen und stellte zusammen mit Freunden eine Sketch-Comedy-Truppe auf die Beine.
Doch der so gebildete wie gut aussehende junge Mann sorgte auch rasch mit Schauspielauftritten für Begeisterung - in den Merchant-Ivory-Filmen "Maurice" (1987) und, noch wesentlich bekannter, "Was vom Tage übrig blieb" (1993).
Auf Rollen in romantischen Komödien abonniert
Dann folgte die Rolle seines Lebens in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Wohl kaum ein RomCom-Paar erschien zuvor oder seitdem glaubhafter und bezaubernder als Andie MacDowell (67) und Grant.
Nicht nur über 245 Millionen US-Dollar spielte der von Richard Curtis (68) verfasste Film ein - ein enormer Profit für die Produzenten angesichts eines Budgets von nur 4,4 Millionen Dollar - Hugh Grant, so schien es, hatte gleich den größten Stars der goldenen Hollywood-Ära sein ureigenes Image gefunden.
Er war in der Folge der überaus sympathische, gebildete, leicht tollpatschige, selbstironische Brite - und verlieh diesen Wesenszügen auf der Leinwand Ausdruck mit "komischen Überreaktionen - dem Grimassenschneiden, dem Stottern, den flatternden Augenlidern", wie es die Filmkritikerin Rita Kempley (80) von der "Washington Post" einmal formulierte. Daneben begann Grant auch, bei öffentlichen Auftritten zunehmend zu dieser Kunstfigur zu werden. Aber war das wirklich er?
Einen ersten Eindruck davon, dass es sich bei der Figur aus "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" nicht um den wahren Hugh Grant handeln könnte, erhielt die Öffentlichkeit schon im Jahr 1995, als er in Los Angeles auf offener Straße verhaftet wurde, weil er einen Blowjob von der Sexarbeiterin Divine Brown erhielt.
Diesen öffentlichen Skandal konnte Grant mit viel Charme abschütteln - und trat in den folgenden zwei Jahrzehnten in einer langen Reihe von romantischen Komödien auf, von denen einige besser ("Notting Hill", "Tatsächlich... Liebe"), andere zum Vergessen waren ("Haben Sie das von den Morgans gehört?").
Hugh Grant wird zum Bösewicht
Dann kam der RomCom-Megaerfolg "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück". In dem Werk mit Renée Zellweger (56) als Titelfigur spielte Grant mit Frauenheld Daniel Cleaver das Gegenstück zu Colin Firths (64) "Mr. Right" Mark Darcy.
"Ich habe es satt, den netten Kerl zu spielen, und ich glaube, alle anderen haben es auch satt", sagte er laut des britischen "Guardian" um die Veröffentlichung des ersten "Bridget Jones"-Films herum.
Gerade in den vergangenen zehn Jahren überzeugte Grant als Schurke vollends - sei es in seinem Lieblingsgenre, der Komödie, wie in "Paddington 2" als herrlich selbstverliebter abgehalfterter Schauspieler Phoenix Buchanan oder zuletzt im Psycho-Horrorfilm "Heretic" als zunächst so freundlich wirkender Mr. Reed, in dessen Haus sich unfassbare Abgründe verstecken.
"Hodensack" und respektlose Aussagen
Eine Art Drittkarriere scheint Grant zudem in den vergangenen Jahren als Provokateur in den Medien gestartet zu haben. Journalisten in aller Welt fürchten sich geradezu davor, den Star zu interviewen, da er allem Anschein nie Lust verspürt, die für ihn möglicherweise komplett belanglosen, sich ewig wiederholenden Interview-Fragen zu beantworten.
Besonders zu spüren bekam das bei der Oscarverleihung 2023 Interviewerin Ashley Graham (37), die Grant geradezu vorführte. Bei derselben Veranstaltung betrat er gemeinsam mit seiner ehemaligen "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"-Partnerin Andie MacDowell die Bühne, um den Oscar für das Beste Szenenbild zu überreichen.
In seiner komplett vom Thema abweichenden Rede bezeichnete er MacDowell als "immer noch umwerfend", erklärte, noch nie in seinem Leben Feuchtigkeitscreme benutzt zu haben und sagte, als er auf sein eigenes Gesicht zeigte: "im Grunde ein Hodensack".
Auch über seine "Notting Hill"-Partnerin Julia Roberts (57) machte er sich schon im Jahr 2004 lustig, erklärte, sie habe "buchstäblich einen großen Mund. Als ich sie küsste, gab es ein leises Echo".
Drew Barrymores (50) Gesang im gemeinsamen Film "Mitten ins Herz - Ein Song für dich" sei indes "einfach grauenhaft" gewesen, erklärte Grant 2023. Und weiter: "Ich habe schon Hunde besser bellen hören als sie singt."
Mittlerweile ist der Star auch Vater von fünf Kindern und seit dem Jahr 2018 mit der schwedischen TV-Produzentin Anna Eberstein (49) verheiratet. Von 1987 bis zum Jahr 2000 befand er sich zudem in einer Beziehung mit Model und Schauspielerin Elizabeth Hurley (60). Am heutigen 9. September wird er 65 Jahre alt.
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