Horst Krause ist tot: Der Dorfpolizist war die Rolle seines Lebens

Horst Krause auf dem alten Motorrad mit Hund im Beiwagen: Millionen verbinden den Schauspieler mit dem Brandenburger "Polizeiruf". Der Polizist, der genau so hieß wie er, war die Rolle seines Lebens.
AZ/ dpa |
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Horst Krause posiert neben Horst Krause.
Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa 5 Horst Krause posiert neben Horst Krause.
Horst Krause bei Dreharbeiten.
Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa 5 Horst Krause bei Dreharbeiten.
Viele kannten ihn aus den Schulze-Filmen - Horst Krause ist tot.
Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa 5 Viele kannten ihn aus den Schulze-Filmen - Horst Krause ist tot.
Schauspieler Horst Krause war mit der Reihe "Polizeiruf 110" eng verbunden.
Britta Pedersen/dpa 5 Schauspieler Horst Krause war mit der Reihe "Polizeiruf 110" eng verbunden.
Schauspieler Horst Krause im Einsatz mit Hund.
Nestor Bachmann/dpa-Zentralbild/dpa 5 Schauspieler Horst Krause im Einsatz mit Hund.
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Berlin

Der aus der Krimireihe "Polizeiruf 110" bekannte Schauspieler Horst Krause ist tot. Er starb bereits am Freitag im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow bei Berlin, wie seine Familie am Montag dem RBB mitteilte. 

Eine der Besonderheiten dieses Schauspielers: Er hieß im echten Leben wie seine bekannteste Fernsehfigur. Horst Krause wurde als kugeliger und brummiger Dorfpolizist Horst Krause bundesweit prominent. 

Fernsehzuschauer mochten den rundlichen Schauspieler, wie er mit seinem Hund als Sozius auf einem alten Motorrad über Brandenburgs Straßen brauste, durch die warmherzig erzählten Geschichten polterte. Neben dem "Polizeiruf" gab es auch den ARD-Ableger "Polizeihauptmeister Krause". Darin ging es um das Privatleben des Dorfpolizisten, also um "Hotti" und seine Schwestern Elsa und Meta, die im Film einen Gasthof im fiktiven Schönhorst betreiben. 

Krause wurde 1941 in der Nähe von Danzig geboren, später wuchs er im brandenburgischen Ludwigsfelde auf, in der Schule soll er der Klassenclown gewesen sein. Ursprünglich lernte er den Beruf des Drehers und studierte dann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide. Er spielte am Landestheater Parchim, am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und am Staatsschauspiel Dresden.

Mit Detlev Buck wurde er bekannt

Bereits zu DDR-Zeiten war er im Fernsehen zu sehen, etwa in "Der Staatsanwalt hat das Wort". Nach dem Mauerfall wurde er 1993 durch die Komödie "Wir können auch anders..." bekannt. Regie führte Detlev Buck. Ab 1998 drehte er viele "Polizeiruf"-Folgen, damals etablierte sich die Reihe als beliebtes Gegenstück zum "Tatort". Im viel beachteten Kinofilm "Schultze gets the blues" hatte er die Hauptrolle. Privates war wenig über ihn zu hören. 

Ob in "Das Mädchen Rosemarie" oder "Boxhagener Platz": Er hat in vielen Produktionen mitgespielt, aber der Dorfpolizist Krause war die Rolle seines Lebens. Den mochten viele, weil er ein Stück vom alten Dorfleben und Heimat verkörperte. Krause bekam 2012 den Brandenburger Verdienstorden. Zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2021 gab es Glückwünsche von Ministerpräsident Dietmar Woidke: "Wer vor dem Fernseher sitzend Ihr Sozius wird, fühlt sich zuhause und wird richtig gut unterhalten. Auch ohne viele Worte."

Was es mit dem Namen auf sich hatte

Im "Polizeiruf" spielte Krause mit Kolleginnen wie Jutta Hoffmann und Imogen Kogge. Mit dem Dorfpolizisten traf der Sender einen Nerv beim Publikum - für ihn selbst war es eine Rolle zum Ausleben, wie er sagte. Seine Kollegin Maria Simon fand: "Mit ihm kann man hervorragend lachen und sich auch gut fetzen." 

Warum Krause so hieß wie er selbst, hat der Schauspieler einmal in einem Interview erklärt: "Erfunden und benannt hat die Figur der Regisseur Bernd Böhlich. Ich habe ihn mal gefragt, warum der Polizist so heißt wie ich selber, da hat er geantwortet "Du siehst aus wie Krause, und der Polizist sieht auch aus wie Krause – warum sollen wir da den Namen ändern?"."

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