Henning Mankell spricht über den Krebs: "Niemand weiß, wie es mir wirklich geht"

Bei Henning Mankell wurde zu Beginn des Jahres Krebs diagnostiziert. In seiner Kolumne schreibt er über seinen Kampf gegen die Krankheit.
von  (jic/spot)

Seit bei Henning Mankell zu Beginn des Jahres Krebs diagnostiziert wurde, geht der Bestseller-Autor bemerkenswert offen mit seiner Krankheit um. In seiner Kolumne schreibt der Schwede über seinen offenen Kampf gegen die Krankheit und die gefährliche Vereinsamung der Gesellschaft.

Berlin - Zwei Monate nach seiner Krebsdiagnose spricht Bestseller-Autor Henning Mankell über seine Krankheit. Seit die Tumorerkrankung in Hals und Lunge in fortgeschrittenen Stadium Anfang des Jahres bei dem Schweden entdeckt wurde, führt er Tagebuch. In seiner Kolumne im "Stern" erzählt er, dass er sich bereits im zweiten Zyklus seiner Chemotherapie befindet und eher "eine diffuse Ahnung als ein deutlich spürbares Gefühl" davon hat, was in seinem Körper vor sich geht. "Natürlich weiß niemand, weder ich noch die behandelnden Ärzte, wie es mir wirklich geht." Er hoffe jedoch das Beste.

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Nach der Kontrolluntersuchung in ein paar Wochen wisse man mehr. Und wissen möchte Mankell alles. Der Autor will vor allen Dingen nicht die Augen vor seiner Krankheit verschließen. "Die Wahrheit zu leugnen oder zu verdrängen, wäre in meinem Fall verhängnisvoll", betont er in der Kolumne. "Ich will alles erfahren. Ich glaube an das Wissen. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich dem Feind, der meinen Körper besetzt hat, Widerstand leisten."

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Mankell betont, wie dankbar er ist - nicht nur über die großartige Arbeit der Ärzte, sondern auch über die Unterstützung seiner Angehörigen. Er sei sich nur zu gut bewusst, wie viele Menschen der Krankheit "einsam und schutzlos" gegenübertreten müssten. "Die Einsamkeit, der es in den letzten fünfzig Jahren erlaubt wurde, sich auszubreiten und beinahe zu einer Art sozialem Normalzustand zu werden, führt uns immer tiefer in eine unmenschliche Gesellschaft", beklagt Mankell. "Keiner sollte mit seinem Krebs, seiner Hoffnung und seiner Furcht, allein sein müssen."

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