Henning Baum verrät: So sieht sein perfekter Tag aus

Nach elf Jahren Pause: Henning Baum (53) kehrt als „Der letzte Bulle“ zurück. Im Interview mit der AZ spricht der Schauspieler darüber, wie sich seine Rolle verändert hat und verrät, wie die Chancen für eine weitere Fortsetzung stehen
Franziska Hofmann |
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Henning Baum alias Mick Brisgau greift wieder an - im Münchner Gloria Palast posiert der 53-Jährige am Montag mit seinem grünen Kult-Opel.
Joyn/Prime Video/Becker Films 2 Henning Baum alias Mick Brisgau greift wieder an - im Münchner Gloria Palast posiert der 53-Jährige am Montag mit seinem grünen Kult-Opel.
Ebenfalls mit dabei in der neuen Staffel: Fast die gesamte OriginalBesetzung - auch Maximilian Grill als Andreas Kringge, hier mit Henning Baum als Mick Brisgau in einer der alten Folgen.
Sat.1 2 Ebenfalls mit dabei in der neuen Staffel: Fast die gesamte OriginalBesetzung - auch Maximilian Grill als Andreas Kringge, hier mit Henning Baum als Mick Brisgau in einer der alten Folgen.

Ein fulminantes Comeback nach elf Jahren: Das feiert Schauspieler Henning Baum am Montag in München. Ab Ende Oktober wird der 53-Jährige wieder in seiner Rolle als Mick Brisgau in einer neuen Staffel von "Der letzte Bulle" zu sehen sein.

Die ersten beiden Folgen zeigt der Sender gemeinsam mit "Prime Video" exklusiv im Gloria Palast. Die AZ trifft den Essener vor Ort und spricht mit ihm über einen Tag am Set, besondere Frühstücks-Kombinationen und darüber, wie viel Mick auch in ihm steckt.

AZ: Herr Baum, elf Jahre sind vergangen, seit "Der letzte Bulle" geendet ist - sind Sie gleich wieder reingekommen?
HENNING BAUM: Sofort.

Henning Baum: "Diese Spielenergie mit den Kollegen war außerordentlich"

Fast alle Kollegen aus dem originalen Cast sind auch wieder dabei - also eine Art Klassentreffen am Set?
Das war wirklich wie ein Klassentreffen und es hat sich sofort so eine schöne Energie eingestellt. Das ging mir so und das ging auch den Kollegen so. Schon bei der Leseprobe ging das los. Wir haben sofort Improvisationen aufgeschrieben, um die ins Drehbuch einfließen zu lassen. Diese Spielenergie, das sagten mir auch die Kollegen, war etwas, was für sie außerordentlich war - schon damals und auch jetzt wieder.

Ebenfalls mit dabei in der neuen Staffel: Fast die gesamte OriginalBesetzung - auch Maximilian Grill als Andreas Kringge, hier mit Henning Baum als Mick Brisgau in einer der alten Folgen.
Ebenfalls mit dabei in der neuen Staffel: Fast die gesamte OriginalBesetzung - auch Maximilian Grill als Andreas Kringge, hier mit Henning Baum als Mick Brisgau in einer der alten Folgen. © Sat.1

In elf Jahren hat sich ihre Rolle aber ja sicher auch etwas verändert.
Klar, ich als Schauspieler, der den Mick spielt, verändere mich und insofern verändert sich auch die Rolle. Auch er ist ja nicht stehen geblieben, der hat eine Geschichte erlebt in diesen elf Jahren - und da musste ich mich natürlich reinversetzen. Trotzdem: Man erkennt ihn sofort in seiner ganzen Art. Aber er ist in gewisser Weise reifer geworden. Er reflektiert - das macht er übrigens ganz gut - und zieht seine Schlüsse. Aber er hat seine Art und seine Überzeugung. Er hat seinen Glauben und er hat seine moralischen Parameter. Und das treibt ihn an. Und er hat nach wie vor diese Lust an der Provokation, um etwas zu erreichen.

Baum: "Brisgau erkennt das Getue und kann das Kind auch beim Namen nennen"

Die Welt hat sich in diesen elf Jahren weitergedreht. Was sind diesmal die großen Herausforderungen für Mick Brisgau? Geht das schon in Richtung KI?
Das kommt einmal kurz vor, ist für ihn aber nicht weltbewegend. Aber er ist natürlich konfrontiert mit kulturellen Veränderungen, die er nicht versteht und die er für Unsinn hält. Dadurch, dass er elf Jahre raus war, ist er ja nicht in der Situation wie die Frösche im Kochtopf, wo es langsam, Grad für Grad, wärmer wird. Sondern er fühlt sofort, dass sich was stark verändert hat. Das war schon immer Brisgaus Funktion: Er erkennt das Getue, erkennt das Falsche - und kann das Kind auch beim Namen nennen.

Fortsetzungen von Erfolgsfilmen oder -serien sind immer heikel - hatten Sie Sorge, dass die neue Staffel nicht an den Erfolg der vergangenen anknüpfen kann?
Ich weiß, was Sie meinen. Aber ich hatte ein solches Vertrauen in die Spielfreude dieser Figur und in die Lebendigkeit, dass ich wusste, da kann man sich jetzt nicht von Angst leiten lassen. Das muss man einfach machen. Es wäre auch falsch, wenn man einfach aus Angst sagt: Nee, es ist zwar eine tolle Idee, aber daran dürfen wir nicht rütteln.

Der letzte Bulle, ein Macho? Nein, sagt Henning Baum

Ihrer Rolle sagt manch einer eine Macho-Art nach...
Aber er ist doch eigentlich immer sehr charmant! Er ist sehr lieb - gerade zu den Frauen.

Also würden Sie sagen, dass Sie da eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm haben?
Nein, er ist natürlich viel charmanter als ich. Da würde ich gerne von Brisgau lernen.

Haben Sie eine Lieblingsszene in der neuen Staffel?
Es gibt viele Szenen, die mir gut gefallen. Da habe ich selbst, als ich die Folgen gesehen habe, auch hier und da lachen müssen oder vor Freude in die Hände geklatscht. Wo ich mir dachte "Der ist auch ein verrückter Hund, der Mick!" (lacht). Und der arme Andreas, was der immer mit ihm mitmacht.

So sieht ein Drehtag am Set von "Der letzte Bulle" aus

Nehmen Sie uns mal mit - wie sieht denn ein Drehtag am Set von "Der letzte Bulle" aus?
Ich komme morgens ans Set und übe schon während der Fahrt nochmal den Text. Auf dem Hof sehe ich dann meistens schon Leute vom Team rumlaufen, die begrüße ich dann mit "Na, ihr Pfeifen? Wieder nur am Kaffee trinken." Und dann lachen wir erstmal ein bisschen. Und dann frage ich die Damen vom Catering - die waren ganz reizend - ob sie mir wieder mein Frühstück machen.

Das da wäre?
Das waren meistens fünf Eier, etwas Speck, ein bisschen Gurke, ein bisschen Tomate und eine gebratene Banane dazu.

Darsteller haben am Set "ein straffes Programm"

Wilde Kombination...
Das ist lecker und gut! Dann gehe ich in meine Garderobe, ziehe mich um und gehe ich in die Maske. Das dauert bei mir zum Glück nicht lange. Und dann fangen wir zügig an zu drehen. Währenddessen gibt es eigentlich keine Wartereien und keinen Leerlauf. Wir hetzen zwar nicht, aber wir haben schon ein straffes Programm.

Und nach dem anstrengenden Drehtag?
Meistens lerne ich auf der Heimfahrt wieder meinen Text für den nächsten Tag. In Köln hatte ich ein kleines Zimmer und weil ich schlau bin, habe ich mir immer vom Catering etwas einpacken lassen, dann musste ich abends nicht mehr kochen. Und, sagen wir mal, alle zwei Tage, mache ich noch mein Training. Danach gehe ich dann früh schlafen.

Nach der neuen Staffel - soll es noch eine Fortsetzung geben?

Und wenn Sie gar nicht drehen, wie sieht da ein perfekter Tag im Leben von Henning Baum aus?
Der perfekte Tag, der fängt erst einmal mit einem inneren Gemütszustand an - und damit, dass man gut geschlafen hat. Und ja, mit einer Dankbarkeit darüber, dass man jetzt wieder einen Tag vor sich hat. Diese Dankbarkeit zündet ein inneres Licht bei mir an und das erhellt mir das Gemüt. Es ist nicht so entscheidend, was dann passiert, aber das Entscheidende ist, dass dieses innere Licht angezündet wird. Es ist nicht so, dass mein perfekter Tag im Nichtstun liegt, ich habe schon immer einige Dinge zu tun, aber das Entscheidende für meinen perfekten Tag ist dieses Licht.

Lässt die nächste Fortsetzung von "Der letzte Bulle" wieder elf Jahre auf sich warten?
Das müssen Sie das Publikum fragen, ob es in ihnen juckt und sie sagen, da will ich mehr sehen.

Juckt es denn in Ihnen?
Ja. Ich finde, der Typ ist so cool, es macht total Spaß, ihm noch weiter zuzuschauen.

Die neue Staffel von "Der letzte Bulle" ist ab 31. Oktober auf Prime Video und ab Montag, 24. November im Free-TV auf Sat.1 zu sehen.

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