Hardy Krüger jr. : "Mit Trash-TV werden ältere Leute nicht unterhalten"
Die Tage von Hardy Krüger jr. im "Forsthaus Falkenau" sind gezählt. Das ZDF stellt die Serie nach der aktuellen Staffel ein. Wie der Schauspieler auf diese Entscheidung reagiert hat, wie es danach für ihn weitergeht und wie es seinen Töchtern geht, hat er spot on news verraten.
München - Es ist die letzte Staffel von "Forsthaus Falkenau", die am heutigen Freitag um 19.25 Uhr anläuft. Danach knipst das ZDF für die seit 25 Jahren ausgestrahlte Serie das Licht aus. Die Nachrichtenagentur spot on news hat mit dem Hauptdarsteller Hardy Krüger jr. (45) über seine Meinung zum Ende der Serie gesprochen. Der Star äußerte sich dabei durchaus kritisch: "Ich frage mich, wie sie das Hauptpublikum - ältere Leute - jetzt unterhalten wollen", erklärte er mit Blick auf das deutsche TV-Programm.
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Wie geht es Ihnen beim Gedanken an das Ende von "Forsthaus Falkenau"?
Hardy Krüger jr.: Gut, ich Freude mich, dass wir jetzt endlich wieder auf Sendung sind. Die letzte Staffel ist besonders schön, weil wir viele Veränderungen haben und wieder dahin gekommen sind, wo ich eigentlich hin wollte - nämlich zu einer schönen Familienserie mit aktuellen Themen und weg vom eingestaubten Heimatfilm.
Wie haben Sie reagiert, als man Ihnen mitgeteilt hat, dass die Serie eingestellt wird?
Krüger jr.: Es ist ja so, dass man eigentlich jedes Jahr spekuliert, ob es noch weitergeht, weil es immer neue Ausschreibungen gibt. Dennoch war mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent nicht davon auszugehen, dass die Sendung eingestellt wird. Aber es gibt derzeit nun mal diesen Trend innerhalb der Sender, dass sie sich verjüngen wollen. Was auch immer das heißen soll. Ich frage mich nur, wie sie das Hauptpublikum - ältere Leute - jetzt unterhalten wollen? Mit Trash-TV werden sie die enttäuscht zurücklassen. Und das junge Publikum sieht sich viel im Internet an, meine Söhne zum Beispiel. Das Publikum hätte eine positive Familienserie verdient.
Wie haben die Fans auf das Ende des "Forsthauses" reagiert?
Krüger jr.: Die Fans verstehen das nicht. Sie erzählen mir, dass sie selbst mit der Serie groß geworden sind und jetzt schauen ihre eigenen Kinder das "Forsthaus" an. Viele schreiben auch, dass sie mit dem, was sonst noch im TV gezeigt wird, überhaupt nicht klarkommen.
Haben Sie sich mit Wayne Carpendale ausgetauscht, der als "Der Landarzt" auch das Feld räumen muss?
Krüger jr.: Wir hatten noch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen. Ich weiß aber, dass er auch vor den Kopf gestoßen war.
Hat Ihre Rolle als Förster Sie persönlich geprägt?
Krüger jr.: Ich glaube eher, dass Stefan Leitner durch mich profitiert hat. Denn sehr viele Geschichten aus meinem Leben sind in die Serie eingeflossen. Deshalb hat er sehr viel von mir und nicht andersherum.
Wird am Ende alles gut?
Krüger jr.: Die Serie ist nicht wirklich abgeschlossen, da unbekannt war, dass es sich um das Serienende handeln wird. Sonst hätte man es sicher anders gemacht.
Hatten Sie dann jemals den Gedanken auszusteigen?
Krüger jr.: Ich bin nicht der Tappert-Typ, der sein ganzes Leben eine Rolle spielt. Dafür bin ich zu vielseitig orientiert. Wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, andere Sachen nebenher zu machen, hätte ich sicherlich aufgehört. Aber ich hatte immer die Gelegenheit auch Spielfilme zu drehen.
Was sind Ihre nächsten Projekte?
Krüger jr.: Wir werden "Das Boot" als Theaterstück aufführen und damit ab Ende 2014 auf Tournee gehen. Da Freude ich mich besonders, weil ich die letzten vier Jahre nicht mehr die Kraft hatte, auch noch auf die Bühne zu gehen. Ich habe auch noch ein Foto-Projekt, das stelle ich in München und Wien aus. Außerdem bin ich Teilhaber einer Internetfirma, die Reisen verkauft.
Nehmen Sie Ihre Familie mit, wenn Sie auf Tournee gehen?
Krüger jr.: Wenn wir zwei Wochen unterwegs sind und die Kleinen keine Schule haben, dann sicher. Aber das ist eben das Leben eines Schauspielers - man kann sich das nicht immer aussuchen. Manchmal geht das eben auch zu Lasten der Familie, aber jetzt habe ich ja mehr Zeit.
Sind Sie und Ihre Familie reisefreudig?
Krüger jr.: Ja total, wir sind viel unterwegs gewesen, aber mit der Kleinen ist es natürlich schwierig und Vinas kommt jetzt in die Grundschule. Da sind wir an Ferienzeiten gebunden.
Wie geht es Ihrer jüngsten Tochter?
Krüger jr.: Die Kleine krabbelt schon. Sie ist fleißig unterwegs und man muss aufpassen, wo sie hinläuft. Es ist schön zuzusehen, wie sie aufwächst.
Was hat derzeit oberste Priorität für Sie?
Krüger jr.: Die Familie ist das A und O. Natürlich auch durch das tragische Schicksal, das wir erlebt haben. Man muss darauf achten, dass man die Dinge, die man macht, von Herzen tut und dass sie einem selbst auch gut tun.
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