Hardy Krüger jr.: "Ich bin im Schockzustand"
München - Er ist 20 Minuten zu spät – und dafür entschuldigt er sich gleich drei Mal. Hardy Krüger jr. (43) sieht kernig aus im cremefarbenen Anzug, das Gesicht braun gebrannt, die Haare nach hinten gegelt. Doch wer in seine Augen schaut, spürt den Schmerz und eine unendliche Traurigkeit. Es ist 14.20 Uhr, die Sonne strahlt an diesem Dienstagnachmittag.
Im Hotel am Platzl findet die Pressekonferenz zu „Forsthaus Falkenau“ statt. Am 7. Oktober startet die neue Staffel des ZDF-Quotenhits. Heile Welt gibt es für Hauptdarsteller Hardy Krüger jr. derzeit nur als TV-Förster. Vor fünf Wochen starb sein Sohn Paul-Luca (†8 Monate) den plötzlichen Kindstod. Einen Tag nach seiner Taufe. Ursache: ungeklärt.
Kurz darauf beschrieb Krüger jr. im Internet seinen Schmerz: „Dieser große Verlust ist unvorstellbar und wird unser Leben auf tragische Weise verändern. Wir trauern um unseren Paul-Luca, der so ein glücklicher und zufriedener kleiner Kerl gewesen ist und der so viel Sonnenschein in unser Leben gebracht hat.“
Der Schauspieler zog sich mit seiner Frau Katrin (33) und Adoptivtochter Vinas (4) zurück. Jetzt der erste Auftritt in München. Nach den Entschuldigungen fürs Zuspätkommen erklärt Hardy Krüger jr. mit fester, aber angespannter Stimme, dass er „noch etwas sehr Persönliches sagen möchte“. Er starrt auf das Wasserglas vor sich, hebt nur kurz den Blick. Wenn er kurz lächelt, sieht das zwar höflich, aber auch sehr gequält aus.
„Ich weiß, dass viele mitbekommen haben, dass mein Sohn vor wenigen Wochen gestorben ist“, sagt Krüger. „Es ist alles andere als einfach für mich, nach diesem tragischen Schicksalsschlag hier zu sein und hat mich viel Überwindung gekostet.“
Doch die Anteilnahme weltweit und das Forsthaus-Team hätten ihm viel Kraft gegeben: „Meine Kollegen haben mich gefragt, und ich kann mit ihnen über meine Gefühle sprechen. Wir haben ein tolles, enges Verhältnis.“ Nach der Pressekonferenz gibt Krüger noch einige Einzelinterviews. Doch da möchte er über den Tod seines Sohnes nicht mehr sprechen: „Ich kann auf die Fragen nichts sagen. Es ist sehr schwer für mich, darüber zu reden. Ich bin in einer großen Trauerphase – und noch mehr bin ich im Schockzustand.“
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