Guildo Horn "aus dem Programm gestrichen": Entertainer packt über TV-Pleite aus

Guildo Horn ist für seine gute Laune und sein humorvolles Auftreten bekannt. Doch im Gespräch mit der AZ schlägt der Entertainer ernste Töne an. Horn packt über TV-Enttäuschungen und Anfeindungen aus, die er über sich ergehen lassen musste.
Max Häussler
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Entertainer Guildo Horn hat mit der AZ über sein neues Hörbuch und den Verlauf seiner Karriere gesprochen.
Entertainer Guildo Horn hat mit der AZ über sein neues Hörbuch und den Verlauf seiner Karriere gesprochen. © dsa musikproduktion gmbh / Michael Claushallmann

Im Fernsehen und auf Deutschlands Bühnen ist Guildo Horn (62) ein gern gesehener Gast. Spätestens seit seinem Auftritt beim Eurovision Song Contest im Jahr 1998 ist der Musiker regelmäßig im TV zu sehen. Auch als Autor konnte Horn bereits Erfolge erzielen: 2008 veröffentlichte er die Autobiografie "DoppelIch". Diese hat er nun für eine Neuauflage als Hörbuch eingelesen, welches den Namen "Die Guildomacher – Endlich normale Menschen" trägt. Der Entertainer verfolgt ein bestimmtes Ziel, wie er im Gespräch mit der AZ verrät.

Guildo Horn macht sich stark: "Kann nicht einfach schweigen"

In "Die Guildomacher – Endlich normale Menschen" macht sich Horn für Menschen mit geistiger Behinderung stark. Mit dem Hörbuch wolle er für sie "in den Ring steigen", weil er "die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit ihnen" kritisch sieht. Für den Musiker sei es als Person der Öffentlichkeit selbstverständlich, zu helfen, wo er kann. Er meint: "Diese wackelige Zeit verlangt von mir [...], mein bekanntes Gesicht für Werte einzusetzen, die mir am Herzen liegen. Wenn ich das Gefühl habe, etwas läuft gesellschaftlich aus dem Ruder, kann ich nicht einfach schweigen. Sonst würde ich mich vor mir selbst schämen." Wenn Promi-Kollegen seinem Beispiel folgen, rechne der 62-Jährige dies hoch an. Doch er wolle niemanden zu etwas drängen: "Es ist nicht meine Aufgabe zu bewerten, was andere tun sollten." 

TV-Pleite für Guildo Horn: "Aus dem Programm gestrichen"

Guildo Horn setzt sich bereits seit vielen Jahren für Menschen mit geistiger Behinderung ein. 2006 und 2007 moderierte er sogar eine eigene Show im SWR ("Guildo und seine Gäste"), in der Menschen mit geistiger Behinderung im Mittelpunkt standen. Die Sendung war sogar für zwei Grimme-Preise nominiert – trotzdem wurde sie 2007 vom Sender eingestampft. Für Guildo Horn sei das sehr enttäuschend gewesen, wie er der AZ berichtet: "Es ist schon schade, dass der SWR dieses Kleinod der TV-Unterhaltung so plötzlich und unerwartet aus dem Programm gestrichen hat. Ich finde diese Form des unpädagogisch Pädagogischen wichtig und richtig, und obendrein hat es mir jedes Mal wahnsinnig Bock gemacht. Wann sonst sieht man in einem Fernseh-Talkformat so authentische Menschen?"

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Guildo Horn angefeindet: "Schon immer eine Figur, die polarisiert hat"

Nicht zuletzt seinen zahlreichen Fans hat Guildo Horn mit dem Format eine Freude gemacht. Generell sei dem Moderator in seiner langen Karriere von seinen Fans viel Liebe und Anerkennung entgegengebracht worden. Doch er habe zudem bereits viel Anfeindung erlebt. Der 62-Jährige erklärt: "Guildo Horn war schon immer eine Figur, die polarisiert hat. Nicht, dass ich das jemals beabsichtigt habe und ich weiß auch nicht, wieso das so ist. Vielleicht, weil ich mit meiner Art zwischen allen Schubladen herumeiere und das manch einen verunsichert." Im Weiteren betont der Entertainer: "Wir sind ein freies Land und jeder hat das Recht, mich zu mögen oder nicht." Wenn ihn jemand "doof" finde, fühle sich Guildo Horn "davon nicht betroffen oder angegriffen". Es sei ihm "schlichtweg gleich". Für ihn stehe fest: "Ich bin nun mal so, wie ich bin und male mir wie Pippi Langstrumpf die Welt, wie sie mir gefällt."

Unverkennbarer Look von Guildo Horn: "Wie ich zu wirken habe"

Klar ist, Guildo Horn schaffte es, in der deutschen Unterhaltungsbranche unverkennbar zu werden. Das können ihm auch seine Kritiker nicht absprechen. Bunte Anzugjacken, Hemden und Krawatten sowie eine Kombination aus Glatze und langem Haar wurden zu Horns Markenzeichen. Sein ikonischer Look sei jedoch nie aus einer bewussten Marketingentscheidung heraus entstanden, sagt er der AZ: "Ich habe mir nie viele Gedanken darüber gemacht, wie ich zu wirken habe, um unverkennbar zu sein. Mein Motor war und ist stets, mich selbst zu unterhalten. Danach kommt alles wie von selbst."

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