Gil Ofarim: Antisemitismus-Vorfall in Leipziger Hotel

Der Sänger Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben beim Check-in in Leipzig Opfer eines antisemitischen Vorfalls geworden: Er habe nur einchecken dürfen, wenn er einen Davidstern-Anhänger verstecke.
von  dpa
Gill Ofarim ist der Sohn von Abi Ofarim, der 2018 starb
Gill Ofarim ist der Sohn von Abi Ofarim, der 2018 starb © BrauerPhotos

Der Musiker Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer eines antisemitischen Vorfalls in einem Leipziger Hotel geworden.

Wegen Davidstern: Gil Ofarim soll Check-in verwehrt worden sein

Der Sänger berichtete sichtlich bewegt in einem am Dienstag veröffentlichten Instagram-Video, ein Mitarbeiter des "Westin Leipzig" habe ihn am Empfang aufgefordert, seine Kette mit einem Davidstern-Anhänger einzupacken. Dann dürfe er einchecken. Auch ein Gast habe ihm gesagt: "Pack ihn ein."

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Zuvor seien andere Gäste in der langen Schlange am Hotelempfang vorgezogen worden, sagte Ofarim. Als er den Hotelmitarbeiter gefragt habe, warum andere vorgezogen würden, habe dieser geantwortet: "Um die Schlange zu entzerren." Danach habe er ihn aufgefordert, den Davidstern einzupacken.

Statement vom Hotel: Man wolle herausfinden, was passiert sei

Ein Sprecher des "Westin Leipzig" sagte, dass man sehr besorgt über den Bericht sei und die Angelegenheit extrem ernst nehme. Das Unternehmen versuche, Ofarim zu kontaktieren, um herauszufinden, was passiert sei. Auf der Instagram-Seite des Hotels heißt es weiter: "Unser Ziel ist es, alle unsere Gäste und Mitarbeiter zu integrieren, zu respektieren und zu unterstützen, unabhängig davon, welcher Religion sie angehören."

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schrieb dazu in einem Statement beim Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Anfeindung erschreckend sei.

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Es sei zu hoffen, dass das Hotel personelle Konsequenzen ziehe. Er hoffe ebenso, "dass wir künftig auf Solidarität treffen, wenn wir angegriffen werden".

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