Gerüchte und Beschimpfungen: Schlammschlacht a la Hollywood

Eine heile, glückliche Familie ist Hollywood ganz sicher nicht. Schauspielerin Winona Ryder plaudert von vergangenen Zeiten und lästert über ihren Kollegen Mel Gibson: „Er ist antisemitisch und gegen Homosexuelle.“
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Ist der Ruf endgültig ruiniert? US-Schauspieler Mel Gibson
dpa Ist der Ruf endgültig ruiniert? US-Schauspieler Mel Gibson

NEW YORK - Eine heile, glückliche Familie ist Hollywood ganz sicher nicht. Schauspielerin Winona Ryder plaudert von vergangenen Zeiten und lästert über ihren Kollegen Mel Gibson: „Er ist antisemitisch und gegen Homosexuelle.“

Was Mel Gibson (54) damit meinte, als er sie als „Ofen-Verweigerer“ bezeichnete, wusste Hollywood-Schauspielerin Winona Ryder (39) zunächst nicht. „So was hatte ich noch nie vorher gehört“, sagte die jüdische Schauspielerin dem US-Männermagazin „GQ“. Erst allmählich dämmert es ihr, dass Mel Gibsons makabre Bemerkung auf ihre Religionszugehörigkeit anspielte – sie als Jüdin sei den Vernichtungsöfen des Naziregimes entkommen.

15 Jahre ist es her. Da war der bekennende ultrakonservative Katholik Mel Gibson noch glücklich mit der Mutter seiner sieben Kinder verheiratet. Auch die Alkoholfahrt, bei der er 2006 einen Polizisten als „Drecksjuden“ beschimpfte, lag noch in weiter Ferne.

Für Winona Ryder war da aber längst klar, welch Geistes Kind ihr Kollege sei: „Ich sagte allen: Der Kerl ist antisemitisch. Und keiner hat mir damals geglaubt“, so Ryder im Interview. Auch als Schwulen-Hasser offenbarte sich Mel Gibson bereits vor 15 Jahren, behauptet die Schauspielerin: „Er war ziemlich betrunken. Ich war mit einem schwulen Freund da und Gibson machte einen ganz blöden Witz über ihn.“

Großen Schaden am Image des Schauspielers anrichten dürften die Lästereien von Winona Ryder allerdings nicht. Mel Gibson hat sich in den letzten Jahren selbst immer mehr ins Abseits bugsiert: Die Scheidung von seiner zweiten Ehefrau, der russischen Pop-Sängerin Oksana Grigorieva, artete zu einer Schlammschlacht aus. Alkoholisiert pöbelte Mel Gibson immer wieder in der Öffentlichkeit und seine zunehmende christliche Radikalisierung als Mitglied einer kleinen katholischen Splittergruppe ließen den einstigen Action-Sonnyboy in der Gunst seiner Fans sinken.

Finanziell gelang ihm noch mit seiner filmischen Gewaltorgie „Die Passion Jesus Christus“ der große Coup. Ein Film, der den Millionen Zuschauern vor allem wegen seiner ausufernden Brutalität im Gedächtnis blieb. Kritiker sahen in der grausamen Darstellung der jüdischen Anführer, die Jesus Christus Hinrichtung fordern, antisemitische Tendenzen.

Aber auch Winona Ryder ist kein skandalfreies Pflänzchen. 2002 klaute sie Klamotten im Wert von 5000 US-Dollar und wurde zu drei Jahren auf Bewährung verknackt. Seit dem Urteil ist es still geworden um die rehäugige Schauspielerin, die immer wieder durch Charakterrollen, zum Beispiel als psychisch krankes Mädchen in „Durchgeknallt“, Aufsehen erregte. Ab Januar wird sie in Darren Aronofskys Psycho-Thriller „Black Swan“ zu sehen sein – allerdings nur in einer Nebenrolle. jo

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