„Freiheit ist der größte Luxus!“

Fashion-König und „Ed Hardy“-Gründer Christian Audigier stellt in München seine Autobiografie vor. Mit der AZ geht er auf Shopping-Tour –und redet dabei über sein Achterbahn-Leben
von  Abendzeitung
Ed Hardy“-Gründer Christian Audigier
Ed Hardy“-Gründer Christian Audigier © API

Fashion-König und „Ed Hardy“-Gründer Christian Audigier stellt in München seine Autobiografie vor. Mit der AZ geht er auf Shopping-Tour –und redet dabei über sein Achterbahn-Leben

Er trägt ungern Socken – und doch ist er die coolste Socke der Fashion-Welt: Christian Audigier (52) hat mit der Trucker-Tattoo-Mode „Ed Hardy“ ein Lifestyle-Imperium aufgebaut und lebt seitdem den amerikanischen Traum. Vom armen Kind aus Frankreich in den Glitzer-Himmel der Multi-Millionäre.

Neun Monate lang hat er Tagebuch geführt und seine Geschichte aufgeschrieben. Jetzt ist „Von ganz unten zum King of Fashion“ (riva Verlag, 17,90) im Handel – und Christian Audigier in der Stadt.

Die AZ traf den Liebling der Superstars zur spontanen Shopping-Tour auf der Maximilianstraße. Erst zündete er sich eine Marlboro an („In L.A. wird man dafür gleich geteert und gefedert!“), dann gab er einem Bettler einen 50-Euro-Schein und kaufte schließlich mit sieben-köpfiger Entourage bei „Etro“ im Turbo-Tempo ein. Ohne die bunten Hemden und die hellblaue Hose anzuprobieren, nur um darauf zu deuten: „Ich brauche Größe 52! Mein Bodyguard bringt nachher das Geld vorbei!“

AZ: Mister Audigier, Sie sind ja der schnellste Shopper der Welt! Das schafft keine Frau, oder?

CHRISTIAN AUDIGIER: Nie im Leben (lacht). Aber ich habe einfach nicht mehr Zeit. Und: Ich weiß, was ich will.

Offenbar nicht nur Sachen von „Ed Hardy“?

Nein! Ich mag auch andere Labels. „Etro“ finde ich gerade super. Es ist so farbenfroh, so frisch! Perfekt für den Sommer!

Sie sind zum ersten Mal in München. Gefällt Ihnen als Lifestyle-Experte die Stadt?

Ja, mehr als Berlin noch. München ist wunderschön, sexy, cool. Gestern war ich beim Michael-Jackson-Denkmal, das hat mich sehr berührt, dass es hier so etwas gibt. Die Münchner ehren meinen guten Freund Michael mehr als die Menschen in L.A.

Und danach ging es auf eine Maß in den Biergarten?

Ich war im H’ugo’s, habe aber auch keinen Champagner getrunken. Unter der Woche lasse ich es nicht krachen.

Wie bitte? Sie gelten als wilder Party-Löwe...

. . . das ist mein Image, ja.

Und in Echt sind Sie ganz anders?

grinst) Naja. Ich bin nicht nur Rock’n’Roller, ein großer Teil ist Marketing. Niemand will mich als uncoolen Typen sehen. Ich bin privat ein Familienmensch, habe vier Kids und gehe gerne Biken. Das genieße ich. Ich habe wirklich hart gearbeitet, um nach oben zu kommen.

Denken Sie oft an Ihre alles andere als glamouröse Vergangenheit?

Ich habe heute eine große Company, muss mich auf den Moment konzentrieren. An früher denke ich nicht mehr.

Sie waren unschuldig im Gefängnis, holt Sie das manchmal noch ein?

Das war ein Albtraum, der zum Glück lange vorüber ist.

Was ist Ihre Überlebensstrategie in einem Achterbahn-Leben?

Das festhalten, was man hat.

Sie haben alles erreicht, was ist wahrer Luxus?

Freiheit!

Ihr heimlicher Traum?

Ich träume derzeit nicht mehr viel. Die schönsten Träume haben sich zum Glück erfüllt.

Interview: Kimberly Hoppe

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