Franziska Weisz ist die "Mörderin von der Berghütte"
Wo Franziska Weisz draufsteht, ist in der Regel Thriller drin. So auch wieder am gestrigen Abend in "Die Tote in der Berghütte", in dem sie zur Mörderin ihrer früheren Freundin wurde. Was die Schauspielerin über Diäten, Kirschen und Preise denkt, hat sie im Interview verraten.
Gut Kirschen essen ist mit der österreichischen Schauspielerin Franziska Weisz (34, "Der Räuber") in den meisten Filmen nicht, denn wenn die gebürtige Wienerin im Cast ist, handelt es sich oft um einen Thriller. Aber auch privat versteht sie keinen Spaß, zumindest wenn es um ihre Lieben geht, wie der einstige "Österreichische Shooting Star des europäischen Films" (Berlinale) im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verraten hat.
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Kennen Sie dieses Warten darauf, dass das Leben beginnt?
Franziska Weisz: Viel zu viele Menschen leben immer in der Zukunft und vergessen dabei, den Moment zu genießen. Da heißt es dann: "Wenn ich das und das noch geschafft habe, geht es los." Wir werden aber auch gesellschaftlich dazu erzogen. Dem kann man sich nur ganz bewusst entgegenstellen, indem man sich traut, allgemeine Ziele oder Ideale zu hinterfragen: Brauche ich wirklich dieses Auto oder fünf Kilo weniger auf den Rippen, um glücklich zu sein?
Sie haben kein Figur-Problem. Wie halten Sie sich fit?
Weisz: Für mich ist das eine ganz banale Rechenaufgabe: Wenn man sich ein bisschen mehr bewegt, als man in Form von Kalorien zu sich nimmt, hält man das Gewicht. Aber auch ich habe natürlich schon jede Diät probiert. Inzwischen bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass man viel von den Kindern lernen kann: Ein Kind weiß, wann es satt ist.
Bis es dazu erzogen wird, aufzuessen...
Weisz: Oder jeden Tag um Punkt zwölf Uhr Mittag zu essen. Dabei verlernt man dann, auf den eigenen Körper zu hören. Diejenigen meiner Freunde und Bekannten, die ihr Gewicht problemlos halten, sind diejenigen, die einfach machen, was sie wollen und essen, wonach ihr Körper verlangt. In meinem Beruf ist das leider ein großes Thema, weil man nicht aus dem Leim gehen darf.
Wie gut verzeihen Sie anderen einen Fehler?
Weisz: Manchmal bin ich zu schnell. Dann verzeihe ich Dinge, bevor ich sie verarbeitet habe. Das ist nicht gut. Das kommt irgendwann zu mir zurück.
Kehren Sie gern an Orte zurück, an denen Sie in der Vergangenheit schon mal waren?
Weisz: Ja, sehr gern. Ein solcher alter Ort ist für mich das Zuhause, in dem nicht nur ich aufgewachsen bin, sondern auch schon meine Mutter. Ich bin sehr froh, dass dieses Haus, der Garten, der große Kirschbaum immer noch das Zentrum unserer Familie sind.
Am gestrigen Montagabend waren Sie in dem Thriller "Die Tote in der Hütte" (ZDF, 20.15 Uhr) zu sehen. Darin sprechen die Freundinnen eine Geheimsprache. Wie funktioniert die?
Weisz: Ich kannte diese Geheimsprache von früher. Sie funktioniert so: Nach jedem Vokal wird ein b gesetzt und dann der Vokal noch mal wiederholt. Aus "hallo" wird dann also "haballobo". Ich hab nie so recht verstanden, was das für einen Sinn haben soll, aber gemacht haben wir das zu Grundschulzeiten alle.
Wie regieren Sie auf Aggression?
Weisz: Wenn es um meine Lieben geht, werde ich zur Löwin. Ich habe mich aber auch schon, ohne groß darüber nachzudenken, auf der Straße zwischen ein streitendes Paar geworfen, als er sie schlagen wollte. Wenn einer schwächer ist, setzt mein Beschützerinstinkt ein.
Sie haben schon viele Auszeichnungen und Nominierungen bekommen. Was bedeuten die für Sie?
Weisz: Sie sind das Sahnehäubchen oder die Kirsche obendrauf, eine Ehre - und eine Motivation, noch besser zu spielen.
Keine Angst vor dem Oscar-Fluch?
Weisz: Ich kenne beides: Ich habe schon mal einen Preis bekommen und war dann ein halbes Jahr arbeitslos, weil wohl viele dachten, dass ich von einer Sekunde auf die andere extrem teuer geworden bin oder ohnedies keine Zeit hätte. Ein anderes Mal war ich nominiert, wodurch viele auf mich aufmerksam geworden sind und spannende Projekte folgten.