Franziska Hackl freut sich über mehr Rollen für Frauen ab 40

Lange sei es für Schauspielerinnen mit den Jahren immer schwieriger geworden, Rollen zu finden. Frauen seien als Hauptfiguren in Film und Fernsehen vor allem als Teil eines jungen Liebespaares besetzt wurden. Seit Serien boomen, ändere sich das langsam. "Möglich, dass auch #Metoo daran etwas geändert hat", sagte Hackl. "Aber es ist auch ein bisschen egal, warum es so ist. Es ist wichtig, dass es so ist."
Hackl, die zum Ensemble des Münchner Residenztheaters gehört, ist von kommender Woche an in der ARD-Serie "Tage die es nicht gab" zu sehen. Darin spielt sie eine Frau, die versucht, nach dem Tod ihres Kindes neuen Lebensmut zu fassen. Die Serie erzählt von vier Freundinnen, die sich seit der Schulzeit kennen. Doch zwischen ihnen stehen Geheimnisse, die an die Oberfläche drängen, nachdem eine Kommissarin anfängt, in alten Todesfällen zu ermitteln.
Nicht nur die vier Hauptdarstellerinnen der Serie sind Frauen - die beiden Regisseurinnen auch. "Ich habe am Theater schon öfter in so einem Umfeld gearbeitet, aber so ein weiblich dominiertes Film- oder Fernseh-Set war für mich neu", sagte Hackl. "Das war ein wirklich schönes Arbeiten, sehr intim."
Insgesamt beobachtet sie langsam aber sicher mehr Experimentierbereitschaft in deutschen Serien: "Es ist schön, dass man sich hierzulande inzwischen mehr traut. In unserer Serie liegen das Tragische und das Komische oft nah beieinander, so wie es im Leben eben ist. Im Fernsehen war es aber meist entweder das eine oder das andere." Und damit gehe Emotionalität verloren: "Das, was im Fernsehen gezeigt wird, würde ich mir manchmal saftiger wünschen. Oft redet man über Gefühle, aber man zeigt keine."