Felix und Miriam Neureuther sprechen Machtwort: Was ein Kinderpsychologe jetzt sagt

Wenige Weihnachtsgeschenke im Hause Neureuther: Die ehemaligen Ski-Profis Felix und Miriam Neureuther setzen heuer bei ihren Kindern nicht auf Materielles. Was sagt ein Kinderpsychologe zu dieser Entscheidung?
von  Max Häussler
Miriam und Felix Neureuther freuen sich auf Weihnachten mit ihren vier gemeinsamen Kindern. Doch sie verfolgen einen drastischen Plan.
Miriam und Felix Neureuther freuen sich auf Weihnachten mit ihren vier gemeinsamen Kindern. Doch sie verfolgen einen drastischen Plan. © BrauerPhotos/G.Nitschke

Auf allzu viele Geschenke dürfen die Kinder von Felix Neureuther und Ehefrau Miriam zu Weihnachten heuer nicht hoffen. Die Promi-Eltern wollen Matilda (8), Leo (5), Lotta (3) und Nesthäkchen Mats damit beibringen, dass es zum frohen Fest um mehr geht als materielle Dinge. Ein guter Erziehungsansatz – oder? Ein Experte klärt in der AZ auf.

Kinderpsychologe bestärkt Entscheidung von Felix und Miriam Neureuther

"Dieser Ansatz ist aus psychologischer Sicht sinnvoll. Eine materielle Überversorgung führt in der Regel nicht zu zufriedeneren Kindern", so Kinderpsychologe Tobias Szuwart zur AZ. Der Psychotherapeut erklärt: "Häufig steht hinter sehr vielen Geschenken [zu Weihnachten, d. R.] weniger ein [...] Wunsch der Kinder als vielmehr der gesellschaftliche Druck, Erwartungen zu erfüllen und ein 'perfektes' Fest zu inszenieren." In der heutigen Gesellschaft bestehe die Gefahr, "dass materielle Dinge in den Mittelpunkt rücken und Beziehung, Aufmerksamkeit und gemeinsame Zeit [bei Familien, d. R.] in den Hintergrund treten".

Dass Felix und Miriam Neureuther "weniger und dafür gezielter schenken", empfindet Szuwart als lobenswert. Es sei durchaus "ein Signal an die Kinder, dass der Wert von Beziehungen und des Lebens insgesamt nicht an Besitz oder Konsum gebunden ist".

Kinderpsychologe Tobias Szuwart lobt im AZ-Interview den Erziehungsstil von Felix und Miriam Neureuther.
Kinderpsychologe Tobias Szuwart lobt im AZ-Interview den Erziehungsstil von Felix und Miriam Neureuther. © Daniel Kummer PHOTOGRAPHY

Weihnachtsgeschenke für Kinder: "Entscheidend ist die Haltung, die Eltern vermitteln"

Felix Neureuther verriet zuvor, dass seine Kinder von Verwandten und Bekannten dennoch reichlich beschenkt werden. Wenn Präsente von Großvater Christian Neureuther (76) "dazukommen, dann wird's eh wahnsinnig viel", so der ehemalige Skifahrer lachend.

Felix Neureuthers Vater Christian (hier mit Felix' Schwester Ameli) beschenkt seine Enkelkinder großzügig.
Felix Neureuthers Vater Christian (hier mit Felix' Schwester Ameli) beschenkt seine Enkelkinder großzügig. © imago/Sven Simon

Verlieren die Kinder dabei die Wertschätzung für die einzelnen Geschenke? Tobias Szuwart meint: "Nein. Entscheidend ist nicht die absolute Anzahl der Geschenke, sondern die Haltung, die Eltern vermitteln. Problematisch wird es dort, wo Geschenke zum zentralen Mittel werden, um [...] Zeitmangel oder Unsicherheiten zu kompensieren."

Es sei immer an den Eltern, dem Nachwuchs zu vermitteln, "dass materielle Dinge kein Ersatz für Beziehungen sind. [...] Kinder orientieren sich langfristig weniger an der Menge der Geschenke als daran, welche Bedeutung ihre Eltern ihnen beimessen".

Das "stärkt Beziehungsebene innerhalb der Familie"

Tobias Szuwart zufolge sei es wichtig, dass Eltern "nicht jede Erwartung" der Kinder erfüllen. Wenn der Nachwuchs mehr Geschenke wolle, müsse man als Elternteil bei einem "Nein" standhaft bleiben. "Wenn der Fokus klar auf Beziehung, Zeit und Verlässlichkeit liegt, verlieren materielle Dinge automatisch ihre überhöhte Bedeutung. Das schützt Kinder davor, ihren eigenen Selbstwert oder Lebenszufriedenheit an Besitz zu knüpfen – und stärkt gleichzeitig die Beziehungsebene innerhalb der Familie", ist sich Szuwart sicher.

Klar ist, Felix Neureuther und seine Ehefrau scheinen bei der Kindererziehung einiges richtig zu machen. Dass sie Matilda, Leo, Lotta und Mats zu Weihnachten nicht mit Präsenten überschütten, kann sich positiv auf die Entwicklung der Neureuther-Kids auswirken.

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