Ex-"Vogue"-Chefin Carine Roitfeld kritisiert Modeindustrie
Zu ihren "Vogue"-Zeiten war Carine Roitfeld die große Konkurrenz von US-Star Anna Wintour: Inzwischen ist sie vom Fashion-Zirkus zunehmend genervt: Es gebe zu viele Regeln!
London - Carine Roitfeld (59) kritisiert die Modeindustrie. "Es gibt zu viele Regeln in puncto Alter, Herkunft und Gewicht der Models", sagt die frühere Chefredakteurin der französischen Version der Mode-Zeitschrift "Vogue". Ohne besagte Regularien wäre ihre Branche "ein besserer Platz", wie sie im Interview mit dem "Time Out Magazine" erklärt. Roitfeld glaubt, dass die Macher dieser Tage zu viel Angst vor kontroversen Diskussionen hätten, die ungewöhnliche Models auslösen würden.
"Ich mag es nicht, wenn mir Leute sagen, 'Deine Mädchen dürfen nicht zu jung sein.' Wenn Kate Moss nicht mit 14 gebucht worden wäre, würde es sie heute nicht geben. Sie war genial", sagt die 59-Jährige im Interview und wird konkreter: "Aber heute geht es nur noch um, 'Oh, sie ist zu jung, zu alt, zu fett, zu dürr.' Deshalb finde ich, dass es zu viele Regeln gibt."
Ein anderes Beispiel sei die Sache mit den farbigen Models, sagt Roitfeld. "Ich brauche keine Leute, die mir sagen, 'Du solltest farbige Mädchen buchen'. Das mache ich seit 20 Jahren! Jetzt aber muss man Quoten erfüllen." Carine Roitfeld war von 2001 bis 2011 Chefredakteurin der französischen Ausgabe der führenden Mode-Zeitschrift "Vogue". 2012 hat die Französin ihr eigenes Magazin "CR Fashion Book" gegründet.