ESC-Geheimnis enthüllt: Punkte-Absprache mit Knopf im Ohr
Am Samstag (17. Mai) ist es wieder so weit, beim Eurovision Song Contest kämpfen 37 Länder um den ganz großen Sieg. Da 2024 Nemo für die Schweiz siegen konnte, findet das Finale heuer in Basel statt. In Deutschland hoffen viele Fans auf den heiß begehrten Satz: "Our 12 points go to Germany." Ob das Geschwister-Duo Abor & Tynna mit ihrem Hit "Baller" sowohl bei der internationalen Jury als auch beim Publikum punkten kann, bleibt abzuwarten. Wer am ESC-Finalabend viele Punkte zu hören bekommt, ist Hazel Brugger. Die Moderatorin führt mit ihren Kolleginnen Michelle Hunziker und Sandra Studer durch die Show. Der AZ hat sie zuvor Einblicke in die Arbeit gegeben und dabei auch über eine geheime Absprache in Bezug auf die Punkte enthüllt.
Hazel Brugger über ESC-Moderation: "Ich laufe privat immer in Paillettenkleidern herum"
Eigentlich ist Hazel Brugger nicht unbedingt für glamouröse Glitzer-Auftritte bekannt. Die Comedian setzt auf der Bühne vor allem auf ihren Humor und viel Spontanität. Ihr Look spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Wird man sie beim ESC nun von einer ganz anderen Seite kennenlernen? "Für die Menschen aus meinem Umfeld wird es nicht anders werden, denn ich laufe privat immer in Paillettenkleidern herum und singe die ganze Zeit", scherzt sie im AZ-Gespräch. Die 31-Jährige konzentriert sich lieber auf die Moderation als auf den Look – immerhin schauen über 150 Millionen Menschen bei dem größten Musikwettbewerb der Welt live zu.

ESC-Plan von Hazel Brugger: "Werde niemandem etwas aufdrängen"
Dass die Moderation auf Englisch sein wird, ist für Hazel Brugger etwas "ungewohnt" – normalerweise spricht sie auf der Bühne entweder Deutsch oder Schweizerdeutsch. Was aber viel herausfordernder für sie sein könnte, ist eine vornehme Zurückhaltung. "Die allermeisten Zuschauer haben gar keine Ahnung, wer ich bin. Sie interessieren sich auch nicht für mich und wollen einfach nicht, dass ich nerve", betont sie in der AZ. "Das Publikum will zuschauen, wie ihr Land hoffentlich die meisten Punkte bekommt." Doch für die perfekte ESC-Moderation hat sie bereits einen Plan: "Deshalb werde ich mir vornehmen, dass ich meine Fans abhole und dort anknüpfe, wofür sie mich auch mögen. Ich werde aber niemandem etwas aufdrängen, das er oder sie nicht verstehen kann."
Der ESC wird auf der ganzen Welt geschaut, durchschnittlich verfolgen jedes Jahr etwa 150 Millionen Menschen das Giga-Spektakel – so auch 2025. Für Hazel Brugger ist diese Zuschauerzahl kaum vorstellbar, wie sie betont: "Es ist eine Live-Show mit Live-Publikum und ich werde das für die Menschen vor Ort machen. Die Zuschauer vor den heimischen Bildschirmen sind für mich einfach zu abstrakt. 170 Millionen Menschen – wie will man sich das denn vorstellen? Es sind so viele Leute mit so vielen unterschiedlichen kulturellen, sozialen und auch sprachlichen Hintergründen."
Punkte-Absprache beim ESC: "Habe einen Knopf im Ohr"
Damit sich die Komikerin nicht mit dem Gedanken der Millionen ESC-Fans auseinandersetzen muss, hat Brugger einen Plan geschmiedet: "Ich werde mich auf das Technische fokussieren, wie zum Beispiel das komplizierte Voting-System." Wie das hinter den Kulissen abläuft, verrät sie der AZ – und kommt dabei auch auf eine geheime Punkte-Absprache zu sprechen: "Ich habe einen Knopf im Ohr, in den eine Person reinspricht und mir sagt, wie viele Punkte welches Land hat, die ich aber noch nicht verraten darf. Ich muss also gleichzeitig die ganzen Informationen verarbeiten, darf aber mein Gesicht dabei nicht bewegen – es ist also gleich wie 'LOL', nur dass Bully im eigenen Gehirn sitzt."

Dennoch will Hazel Brugger den ESC entspannt auf sich zukommen lassen. Das Gute an diesem Event sei ihr zufolge: "Es geht beim ESC nicht um mich. Es geht um die Musiker*innen. Ich kann nicht gewinnen und ich will auch nicht gewinnen oder mich in den Vordergrund drängen." Aber eines ist für die 31-Jährige klar: "Ich darf das natürlich auch nicht grob verkacken." Mit dieser Einstellung wird die Comedian sicherlich dafür sorgen, dass der ESC eine gelungene Veranstaltung wird. Ob das auch für den deutschen Beitrag Abor & Tynna gilt, bleibt abzuwarten.