Erfolgsregisseur James Cameron warnt vor "Apokalypse à la Terminator"

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Regiestar James Cameron (70) warnt in einem Interview mit dem "Rolling Stone" eindringlich vor einer "Apokalypse à la Terminator". Unsere Gegenwart werde von mehreren existenziellen Bedrohungen überschattet - eine davon leitete schon in seinem Kultfilm "Terminator" (1984) das Ende der Menschheit ein.
Atomkrieg, Klima, Superintelligenz
Der Oscar-prämierte Regisseur arbeitet derzeit an einer Verfilmung von Charles Pellegrinos Buch "Ghosts of Hiroshima", das die menschlichen und historischen Folgen der Atombombenabwürfe auf Japan im Jahr 1945 beleuchtet. Cameron verknüpft die Rückschau auf Hiroshima und Nagasaki mit heutigen Gefahren und warnt vor drei parallelen Bedrohungen: "Klimawandel und Naturzerstörung", "Atomwaffen" sowie "Superintelligenz" - gemeint ist damit Künstliche Intelligenz (KI).
"Sie alle manifestieren sich gerade und erreichen gleichzeitig ihren Höhepunkt. Vielleicht ist die Superintelligenz die Antwort. Ich weiß es nicht. Ich sage das nicht voraus, aber es könnte sein", fügte er hinzu.
Bezug zu "Terminator": Science-Fiction trifft Wirklichkeit
Schon im ersten "Terminator"-Film war es die KI, die in Verbindung mit Atomwaffen die Menschheit auslöschte. Was 1984 noch reine Fiktion war, hält Cameron angesichts technischer Entwicklungen mittlerweile für ein realistisch denkbares Szenario. Er warnt, insbesondere die Kombination von KI und Waffensystemen könnte unübersehbare Risiken bergen: "Ich glaube, dass nach wie vor die Gefahr einer Apokalypse à la Terminator besteht, wenn man KI mit Waffensystemen kombiniert, sogar bis hin zu Atomwaffensystemen, nuklearen Verteidigungsgegenangriffen und all diesen Dingen", sagte Cameron. Das Leben könne früher oder später beginnen, die Kunst nachzuahmen.
KI könne Kriege und Entscheidungen mit solcher Geschwindigkeit führen, dass der Mensch als Kontrollinstanz ausgeschaltet wird und Eskalationen entstehen, die nicht mehr gestoppt werden können. Cameron vergleicht das Wettrüsten in der KI-Entwicklung mit dem nuklearen Wettrüsten des letzten Jahrhunderts und fordert, jede neue Technologie immer als potenziell gefährlich und potenziell hilfreich zu betrachten.
Empathie und Erinnerung als Gegengewicht
Trotz der düsteren Aussichten sieht Cameron Hoffnung darin, dass Kunst, Film und Musik "Empathie stiften und zur spirituellen Weiterentwicklung der Menschheit beitragen" können. In "Ghosts of Hiroshima" möchte Cameron die persönlichen Geschichten der Überlebenden, wie etwa Tsutomu Yamaguchi, nicht als Anklage, sondern als Mahnung und menschliches Lehrstück erzählen.
"Die Erinnerung an das Leid dient dazu, die nie verschwindende Gefahr von Atomwaffen und destruktiver Technik wachzuhalten. Die Kunst kann die Verantwortlichen in Politik und Industrie nur durch den Appell an ihre Menschlichkeit erreichen - Empathie", so Cameron, sei "unsere Superkraft".
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